Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer
in diesem Moment den Gleiter der Monarchie, der sich ihnen unerbittlich näherte, und verkrochen sich ängstlich in den Schatten eines Gebäudes? Wussten sie, dass die Jagd auf sie längst eröffnet worden war?
»Wir müssen am Rand dieser Scholle landen«, sagte Ptoriss. »Dort, wo sie nur durch den schmalen Meeresgraben von der Stadt der Changeure getrennt ist, suchen wir einen Einstieg in die Unterwelt.«
Der Okrivar hielt den Blick starr auf die Anzeige eines tragbaren Miniorters gerichtet. »Ich entdecke keine energetische Streustrahlung. Keinen Hinweis darauf, dass sich die Flüchtigen irgendwo in der Nähe aufhalten.«
Dennoch war Kharonis davon überzeugt, dass er sie finden würde. Er spürte es. Es musste so sein! Wenn er ihnen erst einmal gegenüberstand, würde das den Blick auf das nächste Teilstück seines Weges und damit seiner Bestimmung im Dienste der Frequenz-Monarchie freigeben.
Es gab einen Grund, weshalb er sich von allen anderen Frequenzfolgern unterschied – nur er konnte die Aufgabe erfüllen, die vor ihm lag. Er war etwas Besonderes, etwas, das in allen vier Zeitaltern der Hyperdepression noch nicht da gewesen war. Und am Ende, bald schon, würde das leuchten-de Ziel stehen, das alles andere überstrahlte.
Mehr Licht , dachte er. Mehr Licht auf meinem Weg.
Er steuerte den Gleiter durch ein Gewirr aus prächtigen Gebäuden. Die spiegelnden Fassaden schufen irritierende Lichteffekte.
Noch ehe Kharonis den Gleiter landete, meldete der Okrivar, dass er mithilfe einer Masseortung einen Einstieg in die unterirdischen Korridore ausfindig gemacht hatte. Der Frequenzfolger war den Fremden auf der Spur – und damit seinem eigenen Schicksal.
*
Meine Umgebung scheint aus einem fremden Leben zu stammen, aus einer Zeit, die längst vergangen und vergessen ist.
Wir sind tatsächlich in einen anderen Teilbereich der Endlosen Stadt übergewechselt, auf eine Nachbarscholle, die ich seit vielen Jahren nicht mehr besucht habe. Nun soll ich Perry Rhodan und die anderen zu dem alten Museum führen, weil sie ihre Hoffnung auf das alte Museumsschiff setzen.
MIKRU-JON ... wie lange habe ich nicht mehr daran gedacht. Jeder Schritt führt mich tiefer in eine verrückte Welt. Was hält mich noch hier in diesem Kontinuum?
Scham?
Verzweiflung?
Die Hoffnung, etwas von meinem entsetzlichen Fehler wiedergutmachen zu können, indem ich den Besuchern Hilfe leiste? Ich werde sie zu MIKRU-JON führen. Was danach geschieht, liegt nicht mehr in meiner Hand.
Die Endlose Stadt um mich herum atmet den Hauch des Verderbens. Sie gehört zu den Hinterlassenschaften der Superintelligenz APHANUR, einst gab es Wunder über Wunder in ihr. Wesen von kosmischer Bedeutung gaben sich zwischen diesen Gebäuden ein Stelldichein. Die alten Überlieferungen sprechen davon, dass einmal sogar die Kobaltblaue Walze des Kosmokratendieners Cairol gelandet sein soll.
Irgendwann.
Vor Ewigkeiten.
Als die Endlose Stadt noch kein Leichentuch war.
Alles erscheint mir so fremdartig, und es verliert umso mehr den Sinn, je länger ich darüber nachdenke. Es ist wie bei einem Wort, dessen Bedeutung verschwimmt und das zu einer unsinnigen Lautfolge verkommt, je öfter man es wiederholt.
Hat all dies überhaupt noch etwas mit mir zu tun? Und wer bin ich? Früher war ich ein Transfer-Operator und erfüllte eine wichtige Aufgabe im Polyport-Netz. Nun bin ich Ariel Motrifis, letzter der Halbspur-Changeure, Massenmörder und Feigling.
Unter APHANURS Führung stiegen in der Endlosen Stadt äonenlang Völker zu starken Zivilisationen auf, erlangten kosmische Bedeutung und verwehten wieder in der Geschichte.
Seit APHANURS Leichnam in der Sonne ruht, erreichten manche der Völker, die die Stadt besiedelten, eine psionische Doppelexistenz ... genau wie mein eigenes Volk. Wie wir wandelten sie auf der Halbspur.
Es ist nicht das erste Mal, dass mein Volk in die Halbwelt überwechselt, aber dieses Mal wird es keine Rückkehr mehr geben. Zu viele von uns sind gestorben, zu plötzlich kam der Überfall der Klonsoldaten. Die Ära der Halbspur-Changeure in diesem Kontinuum hat ihr Ende gefunden.
Wer übergewechselt ist, tat dies für immer.
Wer zurückblieb, starb.
Der Einzige, dem es anders erging, bin ich.
Wir vermochten stets in die phasenspurverschobene Aphanur-Halbwelt zu schauen und hatten an ihr teil, an ihrer erhabenen Langsamkeit, in der die Hektik der Kriege und des Todes keine Gültigkeit besitzt. Dort ist es, als sei APHANUR gerade erst
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