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Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer

Titel: Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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gestorben.
    Dort sind das Erbe und die Erinnerung an die Superintelligenz noch frisch.
    Zumindest vermute ich das. Ich selbst bin nie zuvor übergewechselt. Der letzte Exodus liegt Generationen zurück. Ich weiß nicht, was mich dort erwartet. Niemand weiß es, ehe er den völligen Wechsel vollzieht.
    Noch vor Kurzem zweifelte ich nicht. Ich hielt den Wechsel nicht für etwas Philosophisches oder gar Esoterisches, sondern für nüchterne Wissenschaft. Inzwischen sehe ich es anders. Zu viele Gefühle bedrängen mich. Zu viele Zweifel nagen an mir, Zweifel an mir selbst, an APHANUR, an der Wirklichkeit, die uns mit Tod und Verderben überrannt hat.
    Vielleicht verliere ich den Verstand.
    Vielleicht habe ich ihn schon verloren.
    Ich müsste endlich den Wechsel vollziehen, um mich nicht länger selbst zu quälen. Egal, was mich erwartet, wenn ich mich meiner Verantwortung stelle – wenigstens werden die Fragen und das Elend ein Ende finden.
    Um mich abzulenken, schaue ich auf meinen Körper. Ich trage den Changeth. Sein Licht ist nicht zu übersehen. Der Schatten des Kleinods APHANUR strahlt mich an und taucht mich in sein Licht. Die zweite Sonne scheint auf mich. Dies ist eine Tatsache, an der alle Gefühle und aller Zweifel nichts ändern können.
    Doch was bedeutet es? Ich glaubte zeit meines Lebens, ich könne in die Halbwelt sehen und wäre Teil von ihr. Aber bin ich das wirklich? Dieser Gedanke kommt mir vor wie pure Blasphemie. Wenn ich ihn aussprechen würde, müsste mich jeder einzelne Halbspur-Changeur verurteilen. Allerdings gibt es niemanden mehr, der über mich richten könnte.
    Also erlaube ich mir die Frage: Gehöre ich dorthin? Oder sollte ich bis zum bitteren Ende in dieser Realität verbleiben? Niemand kann mir auf diese Frage eine Antwort geben. Ich muss die letzte Entscheidung selbst treffen.

7.
    Perry Rhodan:
    APHANUR

    Ariel Motrifis verharrte. »Ich sehe es als meine Pflicht an, euch etwas mitzuteilen.«
    Die kleine Gruppe blieb in der Mitte eines breiten Straßenzugs stehen. Sie waren zu Fuß unterwegs, ohne die Möglichkeiten ihrer SERUNS und Kampfanzüge zu nutzen. So vermieden sie es, unnötige energetische Streustrahlung abzusondern; sie durften keinesfalls riskieren, von den Einheiten der Frequenz-Monarchie geortet zu werden.
    Zu beiden Seiten ragten mehr als zehngeschossige Gebäude auf. Ihre Form erinnerte an gewaltige Pilze mit breiten, sanft geschwungenen Kappen. Zwischen den Stielen spannten sich kunstvoll ineinander verflochtene Stäbe wie dicke Stränge eines gewaltigen Spinnennetzes.
    Rhodan konnte sich lebhaft vorstellen, wie an diesem Ort hektischer Verkehr geherrscht hatte; Gleiter, die in zahllosen Ebenen übereinander schwebten; die unterschiedlichsten Sternenvölker begegneten sich in den Weiten der Endlosen Stadt, pendelten zwischen den einzelnen Schollen, tauschten Kultur, Wissenschaft und ...
    ... und Waffen , dachte er ernüchtert. Denn früher oder später hat laut Ariels Bericht der Krieg immer wieder diese Galaxis und diese Stadt heimgesucht.
    »Dann sprich«, ermutigte Icho Tolot den Halbspur-Changeur. »Dieser Moment ist genauso geeignet wie jeder andere, in dem ...«
    »... in dem wir nicht von marodierenden Klonsoldaten überfallen werden«, beendete Mondra den Satz. Ein Sonnenstrahl fing sich in ihren schwarzen Haaren und ließ sie glänzen.
    »Seht euch unsere Sonne an«, sagte Motrifis. »Andury-Aphanur.«
    Rhodan suchte den bräunlich gefärbten Himmel ab und beschattete mit der flachen Hand seine Augen, damit ihn der kleine, flammend rote Ball nicht blendete, der gerade noch über die Kappe des höchsten Gebäudes ragte. Die Bahn hatte den Zenit längst überschritten. »Was ist mit ihr?«
    »Sie ist ein Grab.«
    Diese unscheinbaren Worte bewirkten, dass sich die Welt um Rhodan drehte. Eine ganze Kette von Assoziationen spulte sich in ihm ab. Mühsam unterdrückte er sie. Er durfte keine falschen Schlussfolgerungen ziehen, solange er keine näheren Informationen besaß.
    »Ein – Grab? Für wen?«
    »Der Korpus einer Superintelligenz ruht darin.«
    »APHANUR«, murmelte Mondra.
    »Woher ...«
    »Deshalb habt ihr die Sonne so genannt. Andury nach eurem Eigennamen, als ihr noch als Hilfsvolk in Diensten ESTARTUS gestanden habt; Aphanur nach der Superintelligenz.«
    »Es überrascht mich, dass ihr das so einfach akzeptiert.«
    »Es ist nicht das erste Mal, dass wir von einem solchen Phänomen hören.«
    Perry Rhodan dachte an seine heimatliche Sonne. In ihr lagen

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