Perry Rhodan - 2502 - Im Museumsraumer
die Überreste der Superintelligenz ARCHETIM, wodurch Sol zu einem mehrdimensional funkelnden Juwel wurde – ein Bild, das sich im allgemeinen Sprachgebrauch längst verankert hatte.
Außerdem war ihm bekannt, dass die Heimatsonne des Hauptsystems der Friedensfahrer, Rosella Rosado, das Grab des LICHTES VON AHN bildete.
Und wie es aussah, stellte diese Entdeckung nur die Spitze eines Eisbergs dar. Vielleicht gab es diese Entwicklung weitaus häufiger, als Rhodan bislang ahnte.
Eine Superintelligenz in der Sonne dieses Systems ... das erklärte, warum Markanu samt der Endlosen Stadt immer wieder zum Brennpunkt kosmischer Ereignisse geworden war. Andury-Aphanur war etwas Besonderes, eine Sonne von großer hyperphysikalischer Bedeutung. Deshalb waren immer wieder Kriege um dieses System und seine galaktische Umgebung ausgebrochen.
»Wenn euch diese Vorstellung nicht befremdet«, sagte der Changeur, »fällt es mir leichter, euch die Erklärungen zu geben, die ich euch schulde. Als meine Vorfahren, die Andury, vor 80.000 Jahren dieses System erreichten, hatte ESTARTU sie bereits aus ihren Diensten entlassen. Das letzte kosmische Werk meines Volkes waren die Installation der Diskreten Domänen und das Mesoport-Netz in der Galaxis Sporteph-Algir. Damit gönnten sie den Telemon jenes kleine Glück, das ihnen selbst bislang verwehrt geblieben war. Danach verschwanden sie und traten von der kosmischen Bühne ab.«
»Sie zogen sich hierher zurück«, sagte Rhodan.
In den nächsten Minuten erfuhr er Unglaubliches. Ariel Motrifis berichtete, wie die Andury durch die Wirkung des sechsdimensionalen Kleinodes ihrer Sonne Zugang zu der Halbspur und damit zum parallelen Kontinuum der Aphanur-Halbwelt gefunden hatten.
Obwohl er den Vorgang auf rationalem Weg nicht nachvollziehen konnte, wusste er nun, warum die Halbspur-Changeure stets im Licht zweier Sonnen standen oder ihnen ihre Heimatsonne auf doppelte Weise schien, während sie sich im Andury-Aphanur-System aufhielten.
»In der Halbwelt herrscht ein verlangsamter Zeitablauf«, endete Motrifis. »Manches Mal ging es im Lauf der 80.000 Jahre nicht so friedlich zu, wie ich bislang behauptet habe. Mein Volk ist einem Krieg stets ausgewichen, indem es in die Halbwelt überwechselte.«
»Ihr könnt also zurückkehren?«, fragte Rhodan.
»Theoretisch – doch dieses Mal wird es nicht mehr so weit kommen. Der Überfall der Klonsoldaten ging zu schnell und verlief zu brutal. Einem solchen Blutbad sind wir nicht gewachsen. Zu viele von uns starben, und wir sind ohnehin so wenige. Von diesem Schlag wird sich mein Volk nicht erholen. Dieser Wechsel ist endgültig.«
Glaubst du , dachte Rhodan. Aber solange ihr dort, in dem anderem Gefilde, am Leben seid, kann immer noch etwas geschehen, was Dinge, die unmöglich schienen, doch möglich werden lässt. Er schwieg jedoch, um den Redefluss des Halbspur-Changeurs nicht zu unterbrechen.
»Wir Changeure tragen den Changeth in jeder Sekunde unseres Lebens – den Schatten, den das Kleinod APHANUR über die Halbspur auf uns wirft. Das erinnerte uns stets daran, wer wir sind. Mich erinnert es mittlerweile nur daran, dass der Tod über uns gekommen ist.« Unendliche Trauer schwang in den Worten mit. »Die Zeiten des Krieges in unserer Galaxis überdauerte mein Volk in der Halbwelt; während wir nur wenige Jahre dort verbrachten, vergingen in diesem Kontinuum Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. Plünderer und Marodeure zogen durch die Endlose Stadt, aber Maran überstand stets alles. Unsere Stadt ist unscheinbar ... schmutzig ... nichts, was von Wert für irgendjemanden sein könnte. Wenn meine Vorfahren zurückkehrten, hatten sich die Dinge stets von selbst bereinigt.«
»Und du selbst?«, fragte Mondra. »Bist du jemals übergewechselt?«
Der Changeur schaute in seine Sonne, und seine Lippen bewegten sich stumm. »Niemals.«
*
Die pilzförmigen Gebäude blieben hinter ihnen zurück. Seit sie wieder unterwegs waren, schwieg Motrifis, merklich in sich selbst versunken.
»Er hadert mit seinem Schicksal«, sagte Mondra leise zu Rhodan. Die beiden gingen einige Meter hinter dem Changeur und dem Haluter, der langsam neben ihm trottete.
So unterschiedlich Ariel Motrifis und Icho Tolot aussahen, so sehr einte sie ein unsichtbares Band. Von Anfang an hatte Rhodan eine Vertrautheit zwischen ihnen bemerkt; zum ersten Mal war es ihm bewusst geworden, als der Changeur unwissentlich während der Reise zwischen den Transferkaminen die vertraute
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