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Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar

Titel: Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Schlachtverlaufs, das kam auch aus Decken und Wänden und der riesigen Kuppel, die das Transferdeck überwölbte.
    Die Energiemengen, die da draußen, mehr oder weniger in unmittelbarer Nähe ITHAFORS, zum Einsatz kamen, waren so gewaltig, dass sie kurzzeitig das Raum-Zeit-Gefüge durcheinanderbrachten. Demzufolge liefen hyperdimensionale Schockfronten kreuz und quer durcheinander, was nicht ohne Einfluss auf große materielle Strukturen blieb.
    »Ich weiß nicht, was das für Schirme sind«, überlegte DeBeer laut. »Es sieht so aus, als könnten die Schiffe mit ihrer Hilfe in ein energetisch verschobenes Kontinuum eintauchen, sobald die Belastung zu groß wird. Sie scheinen in diesem Zustand selber nicht mehr feuern zu können, immerhin, aber sie können auf diese Weise starkem Beschuss einfach ausweichen – und sogar den Standpunkt wechseln!«
    Bull starrte den Chefwissenschaftler ungläubig an. Das durfte jetzt nicht wahr sein, oder? Nicht schon wieder unbezwingbare Gegner!
    »Ist das so etwas Ähnliches wie der Axapan-Effekt, den unsere Schiffe manchmal ausnutzen?«
    DeBeer wiegte das denkende Haupt. »Nur, was das Resultat anbelangt. Der Axapan-Effekt besteht darin, das Schiff durch Einsatz einer repulsiven Paratronüberladungsreaktion kurzfristig in den Hyperraum gewissermaßen ›einzulagern‹. Aber in Bezug auf den Normalraum geschieht das stationär, das heißt, das Schiff kommt auf jeden Fall an derselben Stelle wieder zum Vorschein, an der es verschwunden ist. Und so, wie ich die Formeln von Dr. Barima Axapan jetzt im Kopf habe, ist das zwangsläufig so, weil der Tensor im Nenner der Repulsionsformel gegen null geht, verstehst du?«
    Bull schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht.«
    »Das, was Sinnafochs Schiffe da treiben, muss etwas anderes sein«, überlegte DeBeer, ein fasziniertes Leuchten im Blick. »Spontan würde ich es als Vektor-Phase bezeichnen – als Übergang in einen energetisch phasenverschobenen Zustand unter Aufrechterhaltung des eigenen Bewegungsvektors.« Offenbar hatte er völlig vergessen, dass sie sich hier mitten in einer Raumschlacht epischen Ausmaßes befanden – zu seinem Glück, denn der Kaltblütigste war der Chefwissenschaftler nicht gerade.
    »Ja, schön und gut«, versuchte Bull ihn in seinen Überlegungen zu bremsen, die zusehends theoretischer zu werden drohten. »Im Augenblick interessiert mich, wie man dem beikommt. Wie kriegen wir diese Dinger klein? Haben wir überhaupt eine Chance?«
    Er sah den Chefwissenschaftler eindringlich an, entließ ihn nicht aus seinem Blick. Zu viel hing an dessen Antwort.
    »Eine Chance? Natürlich haben wir die«, behauptete Milton DeBeer mit jener kindlichen Unbekümmertheit, die wohl nur ein echter Wissenschaftler aufzubringen imstande war. »Wenn es tatsächlich eine Frage des Energiezustandes ist, dürfte die Bezwingung dieser Schirme einfach eine Frage ausreichender Feuerkraft sein. Wie meistens.«
    *
    Das war nämlich der Auftrag, den Bull mir gleich zu Beginn der Schlacht gegeben hatte. Noch ehe der erste Schuss gefallen war, hatte er mich beiseite genommen und angewiesen: »Rede mit den Kommandanten, deren Schirme die Belastungsgrenzen erreichen. Sag ihnen, dass ich will, dass sie sich aus der Schlacht zurückziehen. Das werden sie nicht gerne hören. Sie werden anfangen zu diskutieren, und ich kann unmöglich mit hundertvierzig Kommandanten diskutieren, während ich das Oberkommando führe, klar? Ruf sie an, sobald ihre Paratrons an den Anschlag kommen, und sag ihnen, sie sollen sich zurückziehen. Sie sollen die Schäden reparieren, die Speicher wieder fluten und sich bereithalten für einen zweiten Angriffsbefehl. Und sag ihnen, dass es entscheidend ist, dass sie sich an diese Anweisung halten. Sag ihnen, dass ich definitiv keine eigenen Verluste will.«
    »Und die Station?«, hatte ich gefragt. »ITHAFOR? Wie sollen wir sie halten, wenn wir den Angreifern nicht beikommen?« Ich hatte geschluckt, um zu verhindern, dass er mitkriegte, wie Panik in mir aufstieg. »Der tolle Plan, den ihr gestern ausgeheckt habt, ist doch schon jetzt Makulatur!«
    »Mag sein«, hatte Bull gesagt. »Aber ich habe immer einen Plan B. Eingefleischte Gewohnheit von mir.«
    In diesem Moment sind mir ungefähr fünfhundert Paragrafen aus dem Offiziershandbuch gleichzeitig durch den Kopf geschossen, glaube ich. Alles, was Kommandostrukturen, Begründung von Befehlen, Abgrenzung von Verantwortungsbereichen und den ganzen Kram

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