Perry Rhodan - 2503 - Die Falle von Dhogar
verfolgte das Geschehen von seinem Kommandositz aus, mit regloser Miene und ohne dass es vieler Befehle von seiner Seite bedurft hätte. Die Okrivar hatten die Situation im Griff, gingen ebenso effizient wie zielstrebig gegen die Verteidiger ITHAFORS vor.
Und es kam, wie Sinnafoch es vorausgesehen hatte. Die Terraner kämpften durchaus hart, stemmten sich mit aller Kraft gegen den Angriff der DC-Schlachtlichter – aber letzten Endes kniffen sie doch, traten die Flucht an, wenn es eng wurde. Letzten Endes waren Terraner unfähig, sich im Dienst einer höheren Sache zu opfern, wie es die Darturka der Frequenz-Monarchie bis zur Vollendung beherrschten. Die Terraner waren Individuen und maßen ihrer Individualität offenbar hohen Wert bei, wenn sie den Tod so sehr fürchteten.
Nun, sollten sie. Sie würden schließlich daran untergehen.
Immer mehr der kleineren terranischen Schlachtschiffe traten die Flucht an. Sinnafoch rieb gedankenverloren den Reif an seinem linken Handgelenk, lauschte dem dunklen Ton, der dabei entstand.
Sinnafoch hatte ebenfalls keine Angst vor dem Tod.
Wenn auch aus anderen Gründen als die Darturka.
»Frequenzfolger«, unterbrach einer der Okrivar seine Gedanken, »der Gegner hat sich vollständig zurückgezogen. Der Weg zum Distribut-Depot ist frei.«
Sinnafoch musterte die Gestalt in dem dunkelgrünen Schutzanzug, die senkrechten Schlitzpupillen auf halber Höhe des zylindrischen Kopfes, die dünnen, hellgrauen Lippen. Es war der Leiter der Angriffskoordination. Bisher hatte er gute Arbeit geleistet, das musste man zugeben.
Also machte Sinnafoch die Geste des Lobes, fragte aber: »Was ist mit den Schutzschirmen, die die Terraner auf ITHAFOR installiert haben?«
»Es wird kein Problem sein, sie zu neutralisieren.«
Der Induktionsdamm schwieg. Na also. Alles vollzog sich, wie er es geplant hatte. Sein Sieg würde vollkommen sein und die Schmach damit getilgt.
»Dann tut das. Zwölf Schlachtlichter sichern das Depot zum Weltraum hin für den Fall, dass die Schiffe der Terraner sich zu einem zweiten Angriff entschließen. Die CARLUZ und die übrigen Schlachtlichter legen an ITHAFOR an. Die Vao-Regimenter sollen antreten und sich zum Entern bereit machen.«
Der Okrivar verneigte sich. »So wird es geschehen, Frequenzfolger.«
*
Sinnafoch ließ es sich nicht nehmen, sich in eigener Person in den Hangar hinabzubegeben, wo die zwei Vao-Regimenter der CARLUZ sich bereit machten.
Die Vaofor grüßten ihn ehrerbietig, ja, sie schienen sich nachgerade geehrt zu fühlen, dass er direkt zu ihnen und ihren Mannschaften zu sprechen gedachte. Sie geleiteten ihn zu einer erhöht liegenden Galerie, von der aus er das tun konnte.
Da standen sie vor ihm, in Reih und Glied, siebzehnhundert Kolosse, die Sinnafoch um mehr als die Hälfte seiner eigenen Größe überragt hätten, hätte er zwischen ihnen gestanden. Ihre flachen, fleckig braunen Gesichter und ihre tief in ihren Höhlen liegenden Augen waren auf ihn gerichtet, der ganze Hangar schimmerte von dem perlenden Violett ihrer Kampfkombinationen. Das letzte zischelnde Gemurmel verstummte, als Sinnafoch an das Geländer der Galerie trat.
Er wartete, bis das Signal kam, dass sein Abbild und seine Stimme auch in alle anderen Schiffe übertragen wurden.
»Darturka!«, rief er dann. »Wir werden jetzt zurückerobern, was feindliche Kräfte der Frequenz-Monarchie zu rauben versucht haben. Wir haben ihre Schiffe in die Flucht geschlagen und ihre Schutzschirme neutralisiert, doch das darf uns nicht in Versuchung führen zu denken, der Rest des Weges sei nur ein Spaziergang! Im Gegenteil: Wenn wir nun vorrücken, werden wir dies mit äußerstem Argwohn tun. Wir werden nicht übermütig und nicht überheblich handeln, sondern darauf gefasst sein, dass uns weiterer harter Widerstand entgegensteht. Wir werden damit rechnen, dass die Terraner auf uns vorbereitet sind. Dass sie ITHAFOR mit einem eigenen Schutzschirm versehen haben, beweist, dass sie mit einem Angriff von außen gerechnet haben. Wir werden sie also nicht unterschätzen! Sie mögen uns technisch unterlegen sein und auch in ihrer Kampfmoral, doch wie sollte es anders sein? Wir verkörpern die Frequenz-Monarchie, der es bestimmt ist, zu herrschen. Das heißt, letzten Endes werden wir siegen – doch das wird uns nicht zu Überheblichkeit verleiten, denn Überheblichkeit wäre wiederum eine Schwäche, derer wir uns nicht schuldig machen werden. Wir werden entschlossen, vor allem aber klug
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