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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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der schnurgeraden Bahn ab.
    »Irre.« In ihrer Erregung fiel Horiuu gar nicht auf, dass sie eines von Feubalds Lieblingswörtern gebrauchte. »Kein vergleichbares, zeitgenössisches Modell erzielt annähernd diese Durchschlagskraft.«
    Sie tippte auf die Datenleiste: »Bei derart geringem Energieaufwand!«
    »Ich habe im Anschluss daran ein paar Experimente durchgeführt.«
    Leyharte hob das Gewehr hoch, sorgsam darauf bedacht, es nicht versehentlich zu entsichern. »Auf höchster Stufe und bei Punktbeschuss durchschlägt der Impulsstrahl sogar Prallschirme und gravomechanische Schutzfelder. Möchtest du, dass ich’s dir vorführe?«
    »Danke, mir graut bereits ausreichend. Wer immer diese Waffen erzeugt – falls er auch entsprechende Bordgeschütze herstellt und den Aldeband-Bund damit ausrüstet, ist der Krieg gegen die Svirener so gut wie entschieden.«
    Horiuu erbleichte, als ihr die Konsequenzen bewusst wurden. »Allmächtiger Rechnungsprüfer! Sie werden es uns, dem Handelsrat, dem ganzen Volk der Bokazuu niemals verzeihen, wenn Hunderte Container voller solcher Gewehre ihren Bestimmungsort nicht erreichen.«
    »Exakt meine Überlegungen. Und keine Chance, die ANIAZUU rechtzeitig wieder flottzubekommen ...«
    Leyharte zerraufte seine Barthaare. »Ich gestehe, so niedergeschmettert gewesen zu sein, dass ich die Selbstentleibung in Erwägung zog. Diese nie mehr tilgbare Schuld, diese mein gesamtes Nest beschmutzende, mit in den Untergang reißende Schande!«
    Er hielt sich den Lauf des Impulsgewehrs an die Schläfe. »Ich war bereit abzudrücken. Doch dann, im scheinbar letzten Moment meines Lebens, hatte ich eine Eingebung.«
    *
    Kommandant Leyharte Semfuu beobachtete seine Stellvertreterin scharf. Er mutete ihr viel zu, indem er sein Innerstes vor ihr entblößte.
    Aber es musste sein.
    Ihm blieb keine Wahl, als nach dem einzigen welken Farnblatt weit und breit zu haschen. Die prekäre Lage bedingte absolute Offenheit. Wie weiland Aniazuu durfte er nicht um den heißen Teer herumschnüffeln.
    »Ich erinnerte mich an unseren Bordingenieur und seine Bemerkung, der Hyperfunk arbeite besser denn je. Nun, es ist altbekannt und aktenkundig, dass sich manchmal nach improvisierten Reparaturen, gerade weil Teile eingespart wurden, die Effizienz erhöht. Daher schenkte ich dem keine Beachtung.«
    Sonarte Horiuu trippelte nervös auf der Stelle. Augenscheinlich befürchtete sie, er wäre vor Stressbelastung nicht mehr ganz bei Sinnen.
    »Ich komme gleich zum Punkt. Was haben Funkanlage, hyperkinetische Waffen und die Thermalkonverter unserer Lineartriebwerke gemeinsam?«
    Sie hielt sich wacker. Ihr Intellekt zog auf Anhieb den richtigen Schluss. »Die wichtigste und teuerste Komponente: Hyperkristalle. Du meinst ...?«
    »Ein abstruser Geistesblitz, fürwahr. Oder doch nicht? Was bekamen wir bereits in der Elementarschule eingetrichtert?«
    »Dass seit dem Großen Schlag Hyperkristalle nur noch Bruchteile dessen leisten, was sie davor erbracht haben.«
    »Ausgezeichnet. Und jetzt addieren wir eins plus eins plus eins.«
    Er zählte an den Fingern ab. »Impulsstrahler, die sich äußerlich nicht von herkömmlichen Modellen unterscheiden, erzielen ungeahnte, sagenhafte Schusskraft. Ohne jeglichen Eingriff, bei unverändertem Energieverbrauch.«
    »Weil sie so ausgelegt sind, dass sie auch noch unter stark veränderten Bedingungen funktionieren. Deshalb weisen sie einerseits keinerlei Betriebsstörung auf.«
    »Andererseits ...?«
    »Steigert sich die Waffenwirkung proportional zum geringeren Verschleiß der integrierten Hyperkristallsplitter! – Die Funkanlage«, führte sie, zunehmend befeuert, den Gedankengang fort, »ging wegen plötzlicher Überlastung kaputt. Bei der Wiederinstandsetzung ...«
    »... erwischten unsere Techniker, ohne deren geschickte Krallchen schmähen zu wollen, unabsichtlich die passende Konstellation, wodurch sie Reichweite und Sendeleistung steigerten. Wahrscheinlich haben sie sich wie üblich nicht streng ans Handbuch gehalten, sondern gingen nach Versuch und Irrtum vor.«
    Leyharte schmatzte zufrieden. »Gesetzt den Fall, wir liegen richtig – was ergibt sich daraus für die Linearkonverter?«
    *
    So verwegen es klingen mochte, unterm Strich lautete die Endsumme: Irgendjemand oder -etwas hatte die Zeit zurückgedreht und die Folgen des Großen Schlages meistenteils wieder aufgehoben.
    Wenn er der Schlüssigkeit seiner Logik vertraute, stand Kapitän Semfuu vor einer folgenschweren

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