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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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eingeblendetem Maßstab waren sie rund zweieinhalb Meter groß. Ihre Köpfe ähnelten Rattenschädeln; ihre Bewegungen muteten schnell und hektisch an, die flackernden Augen wirkten rastlos und unstet.
    Dadurch assoziierte der Terraner auf den ersten Blick Verschlagenheit. Aber Perry Rhodan hatte sich schon vor Jahrtausenden abgewöhnt, nach dem Äußeren zu urteilen.
    »Ein biederes, langweiliges Volk«, kommentierte MIKRU-JON, »von Buchhaltern, Trödlern und Beamten, die sich peinlichst an Vorschriften und Verträge halten.«
    »Militant?«
    »Höchstens, was ihren Korrektheits-Fanatismus betrifft.«
    »Enthält der Hilferuf Angaben, weshalb das Schiff in Raumnot geraten ist?«
    »Nein. Wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht. Würde mich wundern, wenn diese Schreibtischnager mehr über die Verhältnisse in diesem Sektor herausgefunden hätten als ich.«
    »Vielleicht tust du ihnen unrecht? Dein Datenmaterial ist nicht gerade auf dem aktuellsten Stand.«
    »Pah! Die sture Beharrlichkeit der Bokazuu war schon in Diktyon sprichwörtlich. Die ändern sich in hunderttausend Jahren nicht.«
    »Abgesehen davon, dass ich generalisierende Vorurteile ablehne«, grollte Icho Tolot, »empfehle ich, dem Notruf nach Möglichkeit Folge zu leisten. Erstens aus Prinzip, und zweitens erschließen sich uns durch einen Erfahrungsaustausch eventuell Hinweise, die meine Theorie stützen.«
    »Sonstige Ortungen?«, fragte Perry Rhodan.
    Nächstgelegenes astronomisches Objekt , erklärte die Stimme des Bordrechners, war ein unbesiedelter Emissionsnebel. Von hier aus betrachtet, besaß er die Form eines fünfzackigen Blütenkelchs, dem mehrere Jetstrahlen entsprangen – wie ein Bündel Staubgefäße. Im Holo zeigten sie, wenn man sie um ein Vielfaches verlängerte, ungefähr zur Position des Bokazuu-Raumers.
    MIKRU-JON bestätigte diesen optischen Eindruck. Hingegen gäbe es keinerlei messbare Indizien dafür, dass ein Zusammenhang zwischen dem weit entfernten Nebel und dem Schiffsunglück bestünde.
    Rhodan ließ die Behauptung vorläufig unhinterfragt. »Wann wirst du wieder flugbereit sein?«
    »Das bin ich längst; allerdings ohne weitere Tests und Justierungen nur zu etwa zehn Prozent der bisherigen Leistung. Den lahmen Kahn der Bokazuu könnten wir jedoch problemlos erreichen.«
    »Worauf warten wir dann noch? Kurs setzen und starten!«
    »Wenn es der Wahrheitsfindung dient …«
    *
    Aus der Nähe entpuppte sich das fremde Raumschiff als grobschlächtige Walze von etwa hundert Metern Durchmesser und 500 Metern Länge. An einer Stirnseite war zusätzlich ein Kubus mit neunzig Metern Seitenlänge angeflanscht, der aus lückenlos gepackten, jeweils dreißig Meter langen Containern mit einer Grundfläche von fünf mal fünf Metern bestand.
    Zahlreiche weitere, überwiegend gelb angestrichene Container sowie einige kleine Raumboote unterschiedlicher Bauweisen ankerten auf den Längsseiten der Walze. Am Heck – wenn man aufgrund des Restfahrt-Vektors den Kubus als Bug definierte – verunzierten Risse, Sprünge und Dellen die ansonsten glatte Schiffshülle. Mehrere Stellen waren erst vor Kurzem ausgebessert worden, wohl um Lecks abzudichten.
    »Sieht mir nicht nach Geschütztreffern aus«, meinte Mondra. »Eher, als wären ihnen Teile der Triebwerke hochgegangen.«
    Perry nickte. Er wies MIKRU-JON an, Funkkontakt aufzunehmen. Doch auch nach mehrmaligem Bemühen gab die Besatzung des Walzenraumers keine Lebenszeichen von sich.
    »Kommen wir zu spät?«, fragte Rhodan.
    »Das hängt davon ab, was du als Referenztermin heranziehst. Ich messe jedenfalls Vitalimpulse von 555 mehr oder weniger intelligenten Wesen an, die allesamt recht frisch und munter sein dürften.«
    »Aber sie beantworten unsere Funkanrufe nicht.«
    »So ist es. Übrigens wird auch das Notsignal nicht mehr ausgestrahlt.«
    »Offenbar haben sie es sich anders überlegt«, sagte Mondra. »Bloß, wieso? Sie dümpeln schließlich immer noch antriebslos dahin. Falls sie sich tot stellen – was versprechen sie sich davon?«
    »Wir werden der Sache auf den Grund gehen«, beschloss Perry. Er streckte sich durch und spreizte die behandschuhten Finger. »So leicht lassen wir uns nicht abwimmeln.«
    Außerdem war er einem Tapetenwechsel keineswegs abgeneigt, und Tolot konnte sicher ebenfalls etwas Auslauf vertragen.
    Sie mussten nur Mondra schonend beibringen, dass sie an Bord die Stellung halten sollte ... Aber zu Perrys Verwunderung hatte sie nichts dagegen

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