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Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond

Titel: Perry Rhodan - 2506 - Solo für Mondra Diamond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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schob ein Luftpolster vor sich her, das weiter unten von Turbinen abgesaugt wurde.
    Mondra hielt den SERUN-Kopfteil geöffnet. Ihr Haar zerzauste, herabgewehte Staubkörnchen setzten sich auf der Gesichtshaut an.
    Das Schiff aus dem Fundus der Halbspur-Changeure setzte satt und erschreckend leise auf. Vielleicht 20 Meter von ihr entfernt stand es still. Mondra blickte auf den mittleren von drei Blöcken, hinter dessen Wandungen sie die Aggregate der Energieversorgung, der Lebenserhaltung und der allgemeinen systemerhaltenden Technik wusste.
    »Es freut mich, dich wiederzusehen«, hörte sie die maskuline Stimme von MIKRU-JON in ihrem Funkempfänger. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Ich habe mir auch Sorgen um mich gemacht«, murmelte Mondra Diamond.
    Sie sah zu, wie über ihr die Trägerplatten des Einflugsschotts allmählich wieder zueinanderfanden. Dutzende Toyken hatten sich mittlerweile versammelt. Sie unterhielten sich angeregt und gestikulierten, als hinge ihr Leben davon ab, dass das Tor offen blieb. Manche von ihnen feuerten hochenergetische Garben in die Tiefe, doch ein Schutzschirm fing die zerstörerischen Strahlen problemlos ab.
    Nach nicht einmal drei Minuten schloss sich der Zugang. Der ganze Zauber war vorüber. MIKRU-JON befand sich im Inneren PERISTERAS, und die Toyken, die diese Station so gerne in ihren Besitz gebracht hätten, hatten das Nachsehen.

8.
    Icho Tolot

    Ich folge Rhodan und achte auf die Zeichen . Die meisten Intelligenzen geben sie ab, und dadurch unterscheiden sie sich mitunter von Tieren.
    Wir schwindeln und lügen, wir verbergen unsere Gefühle, wir reden anders, als wir handeln. Die meiste Zeit unseres Lebens folgen wir derartigen Schemata. Sie sind Bestandteil unseres Daseins, und sie definieren uns.
    Ich habe viele Jahrtausende durchlebt und gelernt, die Zeichen zu deuten. Ich weiß, dass Ulocco Lo’tus und seine Gefährten nicht mehr lange warten werden. Beim kleinsten Anzeichen einer Krise werden sie sich gegen uns wenden.
    Ich bin vorbereitet. Ich sehe für die Toyken keine Möglichkeit, Rhodan und Ramoz zu gefährden. An meine eigene Sicherheit denke ich nicht. Wozu auch.
    Ich analysiere die Verhaltensweisen der vier Toyken. Ulocco Lo’tus meint, souverän zu agieren. Wir belassen ihn in dem Glauben.
    Lebo Sa’xanz, der sich stets eng an seinen Herrn drängt, erfüllt die Rolle eines Leibwächters. Keine Macht der Welt wird ihn davon abhalten, für Lo’tus sein Leben zu lassen.
    Zavian Ta’gris, die Frau, ist die Einzige des Quartetts, die sich tatsächlich mit der Suche nach Mondra Diamond beschäftigt. Aber auch sie wird durch andere Dinge abgelenkt. Sie sucht immer wieder die Nähe ihres Anführers. Mein Planhirn berechnet eine vierundachtzigprozentige Wahrscheinlichkeit dafür, dass bei ihrem Verhalten Pheromone mit im Spiel sind.
    Ich registriere es und widme mich dem vierten Mitglied der kleinen Truppe.
    Der Toyken nennt sich Kanella Fli’pura, und er gibt sich undurchschaubar. Er spricht selten ein Wort, und er beteiligt sich niemals an der Spurensuche. Er beobachtet mich. Er glaubt, dass ich seine prüfenden Blicke nicht bemerke. Er unterschätzt meinen Sichtradius. Er verbirgt etwas. Ich vermute, dass er so etwas wie die Geheimwaffe Ulocco Lo’tus’ ist, die der Anführer der Toyken gegen uns einzusetzen gedenkt.
    Mein Planhirn lehnt Vermutungen ab. Es kümmert sich um Tatsachen, Fakten, Hochrechnungen, Probabilitäten. Der Rest meiner selbst hingegen findet sie ... spannend. Das Momentum der Unsicherheit bereichert meine Existenz.
    Das kleine Spiel zwischen den Toyken und uns findet seinen Fortgang, nachdem wir Mondra Diamonds Zelle verlassen haben. Zavian Ta’gris hat den Fluchtweg der Frau vom Planeten Horrikos entdeckt. Mithilfe alter Gebäudepläne folgen wir dem Verlauf der Entlüftungsröhren, als eine Alarmsirene losgellt.
    Kanella Fli’pura wirkt angespannt. Er wartet auf ein Kommando des Marktleiters. Der aber gibt ihm Zeichen, ruhig zu bleiben.
    »Drei Serviceleute wurden niedergeschlagen«, berichtet Ulocco Lo’tus nach einem Blick auf ein handtellergroßes Informationsgerät. »Man glaubt, dass deine Gefährtin dafür verantwortlich ist.«
    Für einen Augenblick steht unsere vage Übereinkunft auf der Kippe. In Ulocco Lo’tus arbeitet es, doch letztendlich siegt seine Gier. Er sieht uns nach wie vor als seine Chance, an noch mehr Reichtum und noch mehr Macht zu gelangen. Ich habe längst aufgehört, den Sinn hinter einem

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