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Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System

Titel: Perry Rhodan - 2508 - Unternehmen Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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verstreichenden Sekunde sinkt die Beschleunigung. Jetzt zehn Kilometer ... neun … acht ... und die Geschwindigkeit sinkt ebenfalls!«
    Er konnte das Phänomen nicht in genaue Worte kleiden, hatte aber den Eindruck, als rase die FARAWAY in einen watteartigen Widerstand hinein, der sich mehr und mehr verfestigte und somit zur Abbremsung führte.
    Die Vibrationen des Schiffsrumpfs wurden stärker. Lexa schaute wieder auf seine Instrumente.
    »Geschwindigkeit sinkt weiter! Nur noch zehn Prozent Licht ... acht … sechs!«
    »Einhundertdreißig Prozent Leistung auf die Sublichttriebwerke!«, befahl Furtok.
    »Drei Prozent Licht ... zwei!« Das gesamte Schiff vibrierte geradezu, schien sich mit voller Kraft gegen den Widerstand zu stemmen. Doch je mehr Energie es dafür aufwandte, desto stärker schien dieser Widerstand zu werden.
    Das Jaulen einer Alarmsirene gellte durch die Zentrale.
    »Stillstand!«, brüllte Lexa in den ohrenbetäubenden Lärm. Schweiß brannte in seinen Augen. »Wir bewegen uns um keinen Meter mehr!«
    »Einhundertvierzig Prozent Überlastbetrieb!«, schrie Furtok.
    Lexas Körper zitterte so stark, dass er kaum die Finger auf den Schaltflächen halten konnte. Er brauchte alle Kraft, um den Schalter zu drücken.
    Im nächsten Moment war es vorbei. Die plötzliche Stille kam Lexa geradezu unnatürlich vor.
    Er hatte eigenmächtig die überlasteten Triebwerke abgeschaltet.
    Rikoph Furtoks Räuspern ließ ihn zusammenzucken. Er drehte sich zu dem Kommandanten um.
    Furtok hatte sich aus seinem Sessel erhoben. Sein Gesicht war eine weiße, aber völlig beherrschte Maske, die Lippen zwei dünne Striche.
    »Das lege ich dir als Befehlsverweigerung aus«, sagte der Kommandant tonlos. »Dafür bringe ich dich vors Flottengericht.«
    »Falls wir jemals hier wegkommen, kannst du das gern tun«, erwiderte Maximilian Lexa. Es brodelte in ihm. Am liebsten hätte er den Kommandanten angeschrien. »Nichts geht mehr. Die FARAWAY lässt sich nicht mehr beschleunigen, auch nicht in Richtung Kugelsternhaufen – und damit auch nicht mehr bewegen! Wir hängen am Rand dieses Sextadim-Schleiers fest!«
    *
    Die Stardust-Chroniken, Band V: Eine Vision wird Wirklichkeit, kommentierte und bebilderte Ausgabe von Nowu Taen, Stardust City o. J., 2. durchgesehene und verbesserte Auflage

    Bei seinem ersten Flug durch die Teletrans-Weiche erlebte Reginald Bull, Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner, eine Vision, die ihn so stark beeindruckte, dass er sie im Detail festhielt und den Archiven zugänglich machte.
    In dieser Vision glitt Bull über einen breiten Fluss, der an den irdischen Amazonas erinnerte. Er folgte ihm nach Westen, bis er an ein gewaltiges Flussdelta gelangte. Südöstlich des Deltas erstreckte sich eine ebenso gewaltige wie ästhetisch durchkonzipierte Millionenstadt mit einem Durchmesser von vielleicht 100 oder gar 150 Kilometern, die durchaus vergleichbar mit Terrania war – und anscheinend von Terranern bewohnt wurde!
    Teile der Wohnanlagen waren ins Flussdelta gebaut und ergaben eine harmonische Verschmelzung von Wasserlauf, fruchtbarer Flussmarsch und Stadtgebiet.
    Bulls Flug führte nach Osten, wo eine 400 Meter hohe Abbruchkante eines Sandstein-Felsengebirges die Ausbreitung der Stadt begrenzte. In seiner Blickrichtung türmte sich eine auffällige Formation auf: Eine gewaltige anthrazitfarbene Felsnadel ragte mit 918 Metern Höhe oberhalb der Abbruchkante in Form einer Skulptur aus dem Boden des Felsplateaurands. Geformt wie eine Rakete, wie die gute alte STARDUST, damals vor dem Start vom Raumhafen Nevada Fields.
    Über 800 Millionen Terraner und andere Intelligenzwesen nahmen damals das Angebot der Superintelligenz ES an, diese Stadt und diesen Planeten zu ihrer neuen Heimat zu machen. Zum einen lockte sie die Sicherheit der Fernen Stätten, zum anderen jedoch auch das Bild dieser Vision.
    Mit der Rakete STARDUST hatte vor knapp 3000 Jahren alles begonnen, war Perry Rhodan auf dem Mond gelandet und hatte dort das gestrandete Raumschiff der Arkoniden gefunden, das der Menschheit das Tor zu den Sternen öffnete. Aus der von Rhodan gegründeten Dritten Macht war später das Solare Imperium entstanden und noch später die Liga Freier Terraner.
    Vielleicht waren die Umsiedler von der Sehnsucht erfüllt, ebenfalls einen Anfang zu machen, wie ihn damals die Menschen der Erde gemacht hatten. Einen neuen Anfang, der ihnen das Tor zu anderen, unvorstellbar weit entfernten Sternen öffnen

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