Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel
Falfas-Bäume, erkennbar an den breiten orangeroten Rändern, bewegten sich in einem leichten Wind. Es sah beinahe so aus wie ...
»Das hier ist ... kein Krankenhaus, oder?«
Legrange nickte. »Du befindest dich im Stammsitz deiner Firma.«
»Warum?«
Duncans Lächeln wirkte blass und bemüht.
»Whistler Island ist der perfekte Ort für dich, mein Freund. Vertrau mir.«
»Wem sonst? Wie gehen die Geschäfte des Unternehmens? Haben sie sehr gelitten unter meiner Abwesenheit?« Das Sprechen fiel ihm zusehends leichter, selbst wenn ihm der eigene Körper noch etwas fremd blieb.
Duncan entspannte sich etwas. »Alles läuft so, wie du es geplant hast. Ich brauche mich nur an deine Aufzeichnungen zu halten. Wehe, es beschwert sich noch mal jemand darüber, dass du alles Mögliche aufschreibst ...«
»Du beschwerst dich immer darüber«, unterbrach Whistler ihn. Er grinste.
»Touché. Aber um dich zu beruhigen: Kein Außenstehender weiß von deinem Zustand, erst recht nicht die Medien. Obwohl der alte van Leuwenstraat schon einiges probiert hat, um an Informationen zu gelangen. An deinen Leuten beißt aber sogar er sich die Zähne aus.« Duncan Legrange nickte, als ginge er im Geiste eine Liste durch. »Die neuen Notfall-Backups sind in der Erprobungsphase, alles sieht gut aus. – Bei den Bionik-Experten ist gerade ein neuer ›fundamentaler‹ Gegensatz ausgebrochen, ungefähr der dritte diese Woche. Morgen sind sie sich wieder einig, und wenn nicht, schreite ich ein und ...«
Wieder unterbrach Whistler die Rede des anderen. »Was wissen denn die Medien über mich?«
»Wir haben verlautbaren lassen, dass du einen Unfall überlebt hast, aber vorerst die Öffentlichkeit meidest.
»Danke, mein Freund«, flüsterte Whistler und schloss für einen Moment die Augen. Jedenfalls glaubte er das.
Als er sie wieder öffnete, waren mehrere Stunden vergangen, und an seinem Bett saß eine Fremde. Ihr Name war Belyona Anshin, eine avedageborene Akonin, knapp über zwei Meter groß, sehnig, mit dennoch weiblichen Rundungen, und darüber hinaus eine Medikerin mit ausgezeichnetem Ruf.
Woher weiß ich das? Einige der Informationen – nicht die mit den Rundungen, die verdankte er lediglich seinen Augen – waren plötzlich da gewesen, als habe sich in seinem Gehirn eine verborgene Datei geöffnet.
»Belyona?«, fragte Whistler. »Wo ist Duncan Legrange?«
Die samthäutige Akonin beugte sich über ihn und hielt eine kühle Hand – 34,3 Grad, das wusste er sofort, als sei seine Haut ein einziger gigantischer, präzise rechnender Temperaturfühler – auf seine Stirn. »Keine Sorge, Timber. Der Geschäftsführer tut gegenwärtig seinen Job so wie ich den meinen. Ich bin deine persönliche Medikerin – eine von vier. Wir wechseln uns regelmäßig ab, aber du kannst jede einzelne jederzeit zu dir rufen. Unser Gehalt ist hoch genug, um dir diesen Service zu gestatten«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu, bei dem ihre glanzpolierten Zähne sich eindrucksvoll von der dunklen Haut abhoben. Farbton Sternsilber, Mischung 7, aufgedampft , bemerkte Whistler.
Er packte ihre Hand und zog sie zu sich herunter. Ihren kleinen Schmerzensschrei schrieb er der Überraschung zu.
»Was genau ... ist geschehen?«
Belyona Anshin entwand ihm ihre Hand. »Wir haben ein Wunder vollbracht. Du warst praktisch schon tot, aber Legrange hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit du überlebst. Glaub mir, wir sind ein paarmal über unsere Grenzen gegangen, und nur ein einziger Fehler hätte uns Mediker wahrscheinlich unsere Laufbahn kosten können, bedenkt man, welche Macht die Whistler-Werke haben ... aber es ist ja alles gut gegangen.«
Er sog erstaunt die Luft ein. »So schlimm?«
»Du machst dir keine Vorstellung davon. Man sollte ein Lehrbuch verfassen, nur über deine Rettung, aber wir haben Verschwiegenheit versprochen. Niemand hat etwas davon, wenn bekannt wird ...« Sie biss sich auf die Lippen, aber es war zu spät.
» Was soll nicht bekannt werden? Was stimmt nicht mit mir? Ich spüre genau, dass etwas nicht in Ordnung ist!«
Aber das stimmte nicht. Er wusste genau , was los war, es hatte nur ein bisschen gedauert. Es war allerdings noch nicht ausgesprochen worden, und da Worte Realität schufen – das hatte er einmal bei seiner Recherche nach Informationen über die Zellaktivatoren gelesen, in einem Buch über die Linguidenkrise – bestand die Möglichkeit, dass es nicht wahr wurde.
»Leider ist es uns nicht gelungen, dich
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