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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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grünen und gelben Wiesen bedeckt waren und sich in sanften Wellen langsam nach oben verjüngten.
    Lexa blinzelte, und im nächsten Moment stand er auf der geschwungenen Wiese, atmete eine Würze und Frische, wie er sie niemals zuvor auf irgendeinem Planeten erleben durfte.
    Als er sich umdrehte, sah er den Regierungsgleiter. Vor dem gelandeten, auf seinen Prallfeldern ruhenden Vehikel standen Duncan Legrange, Vorremar Corma und Rikoph Furtok. Ihre Augen verrieten ihm, dass jeder von ihnen »hier« war und das sah, was auch er erblickte. Aber jeder war auch allein, erlebte diese Momente wie in einem eigenen, kleinen Mikrouniversum.
    Er sah wieder nach vorn, allmählich den Hang hinauf, der von metergroßen Felsmonolithen durchstanden war. In einem Hain von thujaähnlichen Gewächsen sah er Wesen, die den alten Legenden und Sagen der Menschen entstammten: Zentauren, die in ausgelassenem Spiel um die Bäume herumtollten.
    Und dann ... die Schmetterlinge. Überall. Sie waren brustgroß mit spiraligen Flügelzeichnungen. Er sah Hunderte von ihnen, Tausende. Sie zeigten keinerlei Scheu vor den Menschen und landeten sogar auf ihrem Kopf.
    Ein leichter Wind begleitete die märchenhafte Szenerie mit seinem Gesäusel, wenn er sanft durch den Hain pfiff.
    Vielleicht waren es tatsächlich die Schmetterlinge. Möglich auch, dass es daher kam, dass sie so viel von ES gesprochen hatten. Dass sie hier waren, um von der Superintelligenz Unsterblichkeit in Empfang zu nehmen.
    Jedenfalls war er schon fast enttäuscht, hinter den nächstgelegenen Monolithen keine keulenschwingenden Neandertaler hervortreten zu sehen oder plötzlich aus einer anderen Deckung hervortretende einäugige Zyklopen. Oder leibhaftige Atlanter oder Lemurer oder exotische Diplomaten von Ammandul, deren Hauptquartier einst auf Talanis gelegen hatte – zu einer Zeit, da die Erde nicht Terra, sondern Talan hieß.
    All das wäre möglich gewesen. Es hätte in dieses Bild eines Paradieses gepasst, das in jedem Molekül die Handschrift von ES trug.
    »Seht doch«, hörte er und drehte sich erneut zu den anderen um.
    Er wusste nicht, wer es gesagt hatte, es war auch egal. Denn mitten auf halbem Weg zwischen ihnen und dem Gleiter, aus dem sie ausgestiegen sein mussten, stand eine gläserne Statue, die die idyllische Szene überragte und überblickte.
    Nein, keine Statue. Es war ein drei Meter großes Wesen mit durchsichtiger Haut, unter der man die Organe und den Fluss des Blutes zu sehen vermochte. Ein Wesen mit vier Armen mit je sieben Gelenken und zwei verkümmerten Stummelflügeln und mit einem Multifunktionsorgan in seinem Gesicht.
    Maximilian Lexa wusste sofort, was er vor sich hatte.
    »Ein Vojaride«, hörte er sich sagen. »Eins jener Geschöpfe, die später zu den Geburtshelfern von ES wurden.«
    Natürlich wussten es die anderen auch. Er hatte sie auch gar nicht belehren wollen. Es war ihm einfach so gewesen, als müsse er diese Worte sprechen. Und jeder der anderen drei flüsterte sie auch.
    Und dann bewegte sich der Vojaride.
    *
    Das gläserne Geschöpf regte sich, als wäre der Frost der Zeit urplötzlich von ihr abgefallen.
    »Ihr seid nicht die Richtigen«, sagte der Gläserne, unvermittelt und unerwartet. Es kam wie ein Schock, ein Guss eiskalten Wassers aus heiterem Himmel. »Ihr seid umsonst gekommen. Es tut mir leid, aber das Einzige, was ich für euch tun kann, ist, euch einen Blick auf euch selbst werfen zu lassen. Es ist nicht das, was ihr sucht, jedoch ein größerer Schatz.«
    Was sollte das? Maximilian Lexa wollte protestieren. Er war nicht einmal dazu gekommen, eine einzige Frage zu stellen, und diese Antwort wollte er schon gar nicht. Er hatte nicht darum gebeten. Er brauchte überhaupt niemand, der ihm sagte, wie und was und wer er war.
    Selbstverständlich hatte der Vojaride recht. Die im hellen Licht einer unmöglichen Sonne wie lebendiger Kristall schimmernde Figur sagte ihm nichts Neues. Sicher hatte er den Wunsch, es im Stardust-System, in seiner neuen Heimat, weit zu bringen. Und er konnte auch nicht abstreiten, dass er von dem Gedanken an Ewiges Leben fasziniert war, mehr als er es sich noch gestern hätte eingestehen wollen.
    Aber woher wusste sie das? Sie hatte ihn nicht gefragt. Sie sah ihn an und erzählte es ihm, ohne dass er es ihr erlaubt hätte.
    Hörten die anderen mit? Keiner von ihnen blickte ihn an. Jeder schien in einer anderen Welt zu sein.
    Rikoph Furtok zum Beispiel. Er war sein politischer Gegner, sie waren so

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