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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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unterschiedlich wie Tag und Nacht. Furtok verfolgte ganz andere Ziele. Lexa sah, wie er zusammenzuckte.
    Also hörte er sie? Genau wie er selbst die Erscheinung vernahm?
    Furtok stand für kompromisslose Härte, genauso wie seine Mutter Rabea. Härte gegen sich selbst wie im Allgemeinen. Er plädierte für eine Politik der militärischen Stärke und forderte den Aufbau einer schlagstarken Kriegsflotte.
    »Hör auf, sofort!«, rief Furtok. »Ich befehle es dir!«
    Zur Antwort zeigte der Vojaride in treffenden Worten Bilder aus seiner Vergangenheit, von der Kindheit, die ihn geprägt hatte.
    Da waren die grausamen Monate in der Gefangenschaft der Dscherro, die den Knaben Rikoph in ein tiefes Trauma stürzten. Später entging er mehrere Male knapp dem Tod und wurde immer wieder psychologisch betreut. Seine Stütze in all dieser Zeit war seine Mutter Rabea, eine Art Überperson, in der er den Schutz und die Geborgenheit suchte, die ihm die Welt, wie er meinte, verwehrte.
    Rikoph Furtoks Kindheit war Kampf und Schmerz gewesen, Flucht und Leid. Er hatte begonnen, in allem Fremden einen Feind zu sehen. Er war hart geworden, stolz und herrisch, auf Distanz auch zu den Menschen bedacht. Aber er war auch, und das wurde ebenfalls klar, überzeugt von seinen Ansichten und bereit, zu ihnen zu stehen und sie zu vertreten.
    Wieso sagte der Vojaride das? Warum versuchte die Erscheinung, sie zu analysieren? Wenn er mithören konnte, was Rikoph Furtok über sich selbst erfuhr, konnten dann nicht alle mitbekommen, was Maximilian Lexa ausmachte?
    Ja, er hatte diesen brennenden Ehrgeiz. Und es stimmte, dass er sich nach der Unsterblichkeit verzehrte. Der Gedanke daran, noch so lange leben zu dürfen, wie es brauchte, um all seine Ziele zu verwirklichen, seine Ideale zu erreichen, die Früchte seiner Arbeit zu sehen – ja, es war so!
    *
    »Vorremar Corma!« Nun war der Administrator an der Reihe. Lexa wusste, dass sie nicht einer nach dem anderen »durchleuchtet« wurden, sondern alle zur gleichen Zeit. Sein Bewusstsein sortierte die Eindrücke nur so, dass er sie auch verarbeiten konnte. »Vorremar Corma, du bist nicht freiwillig im Stardust-System.«
    Lexa sah Zorn im grünen, kleinen Gesicht des Siganesen, vor seinen Konkurrenten schonungslos offengelegt zu werden. »Du wurdest an Bord eines Containers vergessen, der für das Stardust-System bestimmt war. Du konntest es nie verwinden, denn du bist der Einzige deiner Art hier in eurer neuen Heimat.«
    »Ich möchte das nicht!«, rief der kleine Mensch mit gequälter Stimme. »Bitte verschone mich damit! Ich will es nicht hören!«
    »Du bist ein guter Mensch«, fuhr die Gestalt unbeirrt fort. »Du willst nur Gutes und möchtest das Beste für alle Menschen. Doch diese Überzeugung, in ES die Erfüllung zu finden, hat ihren Ursprung in deiner Geschichte und deiner Familie.«
    »Nein!«, rief Corma. »Bitte nicht!«
    »Deine wirkliche und einzige Motivation ist es, in die Milchstraße zu deiner Frau Yvonne zurückzukehren, Vorremar.« Die Stimme bekam einen noch sanfteren Klang. »Aber dein größter Wunsch nach einem Sohn und einer Tochter, in denen dein Erbe weiterlebt, wird sich nicht erfüllen. Du weißt, dass zu deinen Lebzeiten kein Kontakt mit dem Solsystem hergestellt werden kann. Das ist der wahre Grund, warum du dich einer politischen Partei verschrieben hast, die den Kontakt mit der Superintelligenz ES sucht. Und der Grund, warum du unbedingt die Unsterblichkeit zu gewinnen trachtest – um so lange zu leben, bis du irgendwann wieder in die Milchstraße zurückkehren kannst.«
    Maximilian Lexa war wie vor den Kopf geschlagen. Er sah den winzigen grünhäutigen Menschen an, und es war, als erblicke er ihn zum ersten Mal.
    Dieses kleine Bündel Mensch war nicht nur der ES-Prediger, nicht der erbitterte politische Gegner, nicht der amtierende Administrator und auch nicht der seelenlose, kühl kalkulierende Agitator, der mit aller Macht ins Amt gestrebt war und nun nach der Unsterblichkeit gierte – dieser Mann war ein Mensch wie jeder andere, mit all seinen versteckten Sorgen, Nöten, Ängsten und Enttäuschungen. Er war, genau wie Rikoph Furtok, von einem Leben geprägt worden, das nur er allein gelebt hatte.
    Maximilian Lexa verspürte in diesem Augenblick den Wunsch, zu ihm hinzugehen und ihn in die Arme zu schließen – symbolisch, das verstand sich.
    Er sah hinüber zu Furtok und fühlte sich sogar mit diesem verbunden.
    »Und jetzt geht«, sagte die lebendig gewordene

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