Perry Rhodan - 2512 - Die Traitor-Marodeure
jedoch keinen Zweifel daran, dass sie genau wusste, was sie wollte und dass sie ihrer Aufgabe unnachgiebig nachkommen würde. Ihre Gestalt war hager, beinahe dürr; die Arme sehnig, aber muskulös.
»Ich bedauere, wenn ich dir Unannehmlichkeiten bereite«, begann Tek. »Es ist nur ...«
»Die Warnhinweise sind überdeutlich. Du hast hier nichts verloren, Saerdan Cerket.«
Tek erstarrte.
»Oder sollte ich dich besser Ronald Tekener nennen?« Sie zog eine handliche Strahlerwaffe. »Nun geh voraus, Richtung Stadion!«
Obwohl sich der Smiler durchaus zutraute, seine Gegnerin mit einer Blitzattacke zu entwaffnen, gehorchte er. »Du warst es, die mich hierher gelockt hat?«
»Ich bevorzuge die Bezeichnung gebeten . Du hast Kontakt mit mir gesucht. Ich war so frei, dir diesen Wunsch zu erfüllen.«
Er blieb stehen und wandte sich um, blickte ihr mitten ins Gesicht. »Kontakt mit einer Wächterin dieses Stadions? Nicht dass ich wüsste.«
Die Frau lächelte, und für einen Augenblick wirkte sie milde und freundlich. »Tarnung ist alles, nicht nur für dich. Und nun geh weiter. Du willst doch nicht etwa, dass wir Aufmerksamkeit auf uns ziehen?«
»Wie hast du mich enttarnt?«
»Du hättest genauso gut Ich bin ein superreicher Exzentriker und nicht der, der ich zu sein scheine rufen können. Ich habe darauf gewartet, dass jemand kommt und nach Noah Kelch sucht. Für mich war dein Verhalten mehr als deutlich. Ich nutzte dann einige Verbindungen zu deinem Hotel und zu der Hyäne ... alles andere ergab sich von selbst.«
»Warum dieser umständliche Weg, um mich hierher zu bringen?«
»Weil ich befürchte, dass ich nicht die Einzige bin, die dich durchschaut hat.«
Nur noch wenige Schritte trennten die beiden von der Außenwand des Stadions. Tek ging auf einen verschlossenen Eingang zu. »Könntest du die Waffe herunternehmen? Das würde das Gespräch angenehmer ...«
»Sobald wir im Stadion sind. Lass uns den Schein wahren. Darin bist du doch Spezialist.«
»Du verfügst über ausgezeichnete Verbindungen, wenn du die Kreise der Hyäne als Informationsquelle nutzen kannst.«
»Versuchst du mir Komplimente zu machen?«
Tek ging nicht darauf ein. »Du scheinst eine schillernde Persönlichkeit zu sein. Eine Terranerin unter TRAITOR-Marodeuren? Und dazu eine Überläuferin? Was bist du? Doppelagentin? Dreifachagentin? Wieso sollte irgendein Angehöriger TRAITORS dir vertrauen?«
»Viele Fragen, Ronald Tekener. Es gibt auf alle eine Antwort. Aber immer der Reihe nach.«
Er blieb vor dem verschlossenen Eingang stehen. »Und jetzt?«
»Du glaubst doch nicht, dass das für mich ein Problem ist?« Sie gab einen Kode in das Zahlen- und Symbolfeld neben dem Eingang ein, schneller als Tek es verfolgen konnte. Danach legte sie die flache Hand auf ein Sensorfeld.
Es klackte und der Eingang öffnete sich.
Die Terranerin ließ die Waffe verschwinden und ging vor. Der Smiler folgte.
Als sich der Eingang hinter ihm automatisch schloss, konnte er das Gefühl nicht unterdrücken, freiwillig in eine Falle gelaufen zu sein.
*
Vor Tek und seiner Begleiterin breitete sich eine Arena aus. Sie war tief in den Boden eingelassen, und zu beiden Seiten erstreckten sich Zuschauerränge, die Platz für einige Zehntausend Zuschauer bot. Momentan jedoch hielt sich niemand darin auf; eine weite, wie leer gefegte Ebene, über der sich das kaum wahrnehmbare Schimmern einer energetischen Schutzkuppel spannte.
»Wie darf ich dich nennen?« Ohne mit einer Antwort zu rechnen, ließ der Smiler den Blick durch die Arena schweifen und musterte die graue, scheinbar steinerne Fläche, die von etlichen Mulden und Aufbauten unterbrochen wurde und an ein Meer erinnerte, das in einem einzigen Augenblick zu Stein erstarrt war.
»Namen sind bedeutungslos, solange wir uns in einem Umfeld aus Lüge, Täuschung, Verrat und Kollaboration bewegen. Oder siehst du das anders? Such dir etwas aus. Wie gefällt dir Catalina?«
»Hervorragend, Catalina. Was weißt du über Noah Kelch?«
Sie schwieg einen Moment, schien nachzudenken. »Er lebt.«
»Ich habe die Holoaufnahme gesehen.«
»Wenn unser Gespräch vorüber ist und wir zu einer Einigung gelangen, werde ich dir Informationen geben, mit deren Hilfe du ihn befreien kannst. Vielleicht. Ich kann es dir nicht versprechen. Es liegt nicht allein in meiner Hand.«
»Dann lass mich dir eine Frage stellen. Du antwortest darauf, und wir sehen weiter. Was hat eine Terranerin mit den TRAITOR-Marodeuren zu
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