Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter

Titel: Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Krain Denek genannt hatte: Sturben Rager.
    Ein Haluter, der sich in einer Phase der Drangwäsche befand und deshalb in Andromeda unterwegs war, um Abenteuer zu erleben und Gefahren zu meistern. Icho hatte zwar behauptet, über das Phänomen der Drangwäsche Bescheid zu wissen, doch das entsprach nur auf einer sehr theoretischen Ebene der Wahrheit.
    Natürlich wusste er rein verstandesgemäß, was es über eine Drangwäsche zu wissen gab. Er kannte die grundlegenden Daten, neurochemischen Hintergründe und psychologischen Aspekte.
    Jeder Haluter durchlebte von Zeit zu Zeit einen Zustand, in dem es ihn danach verlangte, Abenteuer zu erleben und große Risiken einzugehen. Die gängige psychologische Erklärung dieser Verhaltensweise lief darauf hinaus, dass in diesen Phasen das Erbe ihrer Bestien-Vorfahren durchbrach, die einst die Milchstraße unsicher machten.
    Die sonst friedlich lebenden Haluter mussten während einer Drangwäsche körperlich aktiv werden und Gefahren meistern – einen Nervenkitzel durchleben , wie es viele beschrieben. Angeblich zündete, sinnbildlich gesprochen, irgendwo auf mikrozellularer Ebene eine Art Feuer, das den Haluter dazu brachte, auf große Fahrt zu gehen und sich allem zu stellen, was das Universum zu bieten hatte.
    Genau das war für Icho das Wesen eines Abenteuers: Man ging seinen Weg, wohin immer er führte, und stellte sich allem, was auf einen zukam. Eine Unzahl von Erfahrungen, die noch nie ein Lebewesen gesammelt hatte, wartete in den Tiefen des Alls.
    All diese Details kannte er, wusste um die genauen neurochemischen Analysen während eines Vurhartu , wie der Begriff in der halutischen Sprache lautete. Doch Icho hatte es nie selbst erlebt, und darin lag der große Unterschied.
    Er kannte die Gefühle nicht, die mit einer Drangwäsche einhergingen, verstand die großartige Erweiterung des eigenen Horizonts nicht. Er hatte noch nie die Erhabenheit gefühlt, die er in den Augen derjenigen sah, die nach einer Drangwäsche zurückkehrten.
    Zwar redete man nicht über Details ihrer Drangwäsche-Reisen, aber sogar in Holoaufzeichnungen konnte Icho fühlen , welches Charisma von Halutern in der ersten Zeit nach einem Vurhartu ausging.
    Mehr als alles andere wurmte ihn, dass ihm selbst dieses Erlebnis bislang nicht vergönnt gewesen war, seinem wenige Jahre jüngeren Geschwister hingegen schon. Zwar war Fancans erste Drangwäsche nicht stark ausgeprägt gewesen, und er hatte sich damals nur für wenige Tage abgesetzt, aber immerhin war es eine erste Erfahrung gewesen.
    Die populäre Abhandlung der terranischen Xenopsychologin Prof. Dr. Dr. Bré Tsinga mit dem Titel »Zwischen den Sternen lauert das wahre Leben« beschrieb als einziges Werk aus der Sicht eines Nicht-Haluters das Phänomen der Drangwäsche so, dass es auch in Kreisen der halutischen Forschung und Wissenschaft anerkannt war.
    Icho hielt es für die beste Abhandlung über das Thema, vielleicht weil es ihm schon in jungen Jahren ermöglicht hatte, sein Volk – und damit sich selbst – besser zu verstehen, auch ohne diese grundlegende halutische Erfahrung selbst durchlebt zu haben. Bré Tsingas messerscharfe Analyse gewährte sogar Terranern Einblick in die halutische Psyche, also auch erst recht einem jungen Haluter in der Zeit vor seiner ersten Drangwäsche. Nicht zuletzt deshalb galt Bré als Geheimtipp unter den Junghalutern in der Milchstraße; ihre Arbeit genoss einen legendären Status.
    »Worüber denkst du nach?«
    Fancans Worte rissen ihn zurück in die Gegenwart. »Sturben Rager«, log er – oder bog zumindest die Wahrheit zurecht. »Wenn wir ihn finden, werden wir mehr über Andromeda erfahren, das weiß ich.«
    »Du kannst es nicht wissen.«
    »Dann fühle ich es eben. Du weißt, was ich meine.«
    »Es ist die Drangwäsche, die dich eigentlich reizt, nicht wahr?«
    »Sei still, Kleiner!«, verlangte Icho.
    »Du willst Sturben Rager treffen, damit du einen Haluter in Drangwäsche erlebst. Du hoffst, dass es auf dich überspringt.«
    »Es ist keine Krankheit, an der ich mich anstecken könnte.«
    »Soeben hast du betont, du wärst gern auf den Spuren unseres Elters gewandert, aber das war nicht die Wahrheit. Du kannst den Planeten gar nicht schnell genug wieder verlassen.«
    Icho dachte über die Worte nach. Er konnte ihnen nicht widersprechen. »Sagen wir es so: Halpat interessiert mich tatsächlich, aber es ist wichtiger, dass wir aufbrechen. Unsere Mission verlangt es.«
    Außerdem müssen wir endlich etwas

Weitere Kostenlose Bücher