Perry Rhodan - 2518 - Patrouille der Haluter
Datenkolonnen auf und dokumentierte damit, welches energetische Chaos wenige Meter vor den vier Tefrodern tobte.
Als Ortsvorsteher einer Siedlung hatte Trascho vor allem mit Verwaltung zu tun gehabt; mit Technologie, die über das reine Bedienen von Geräten hinausging, geschweige denn mit theoretischer Hyperphysik hatte er sich nie abgeben müssen. Glücklicherweise übernahm die Anzugspositronik für ihn die Interpretation der Messergebnisse. Ihre Auskunft stimmte ihn nicht sonderlich hoffnungsfroh: Der Schirm, hinter dem sie gefangen saßen, würde bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen in weniger als zwei Minuten kollabieren.
»Wir hätten es gleich versuchen sollen«, sagte Numire, der Jüngste des Einsatzteams. Er starrte unverwandt auf den Schirm, der unter dem Beschuss in dunklem Rot aufglomm, durch das silbrige Blitze zuckten. »Wenn wir sofort gehandelt hätten, statt uns in unnötigen Diskussionen mit dem Gaid zu verzetteln, hätten wir ihn vielleicht retten können.«
Es überraschte Trascho, dass ausgerechnet Numire solche Töne anschlug. Bislang hatte er sich eher durch rücksichtsloses Vorgehen gegen die Besatzer ausgezeichnet als durch ... Ja, durch was? Mitleid? Erbarmen? Den Wunsch, Leben zu retten?
Noch ehe er etwas sagen konnte, offenbarte Numire die Motivation hinter seinen Worten. »Als Gefangener hätte er einigen Wert besessen. Wir sollten allerdings überlegen, ob wir die Leiche mit uns nehmen. Der Krankheitserreger, der offenbar nicht nur diese beiden Gaids getötet hat, taugt vielleicht als biologische Waffe.«
Die Eiseskälte in den Worten seines Begleiters erschreckte Trascho zutiefst. Biologische Waffen? Ging das nicht einen Schritt zu weit? Er besann sich auf seine Rolle als Anführer dieses Einsatzteams. »Wir müssen vorsichtig sein! Es besteht die Gefahr, dass die Krankheit auch uns befällt.«
»Ich stimme dir zu«, sagte Numire. »Die Gaids konnten offenbar kein Gegenmittel synthetisieren, obwohl sie zweifellos über bessere Möglichkeiten verfügen als wir. Für uns könnte es also eine Katastrophe bedeuten.«
Der Arzt in ihrem Lager konnte zwar auf grundlegende Medotechnik zurückgreifen, aber er besaß weder die Möglichkeit, eine unbekannte Krankheit umfassend zu erforschen, noch die Ressourcen, um ein Heilmittel zu entwickeln und herzustellen.
»Wie kommst du darauf, dass wir uns anstecken könnten?«, fragte Hrango Dirrat, der seit Beginn des Einsatzes kein einziges Wort gesprochen hatte.
Wenn Trascho nachdachte, konnte er sich nicht erinnern, ihn sprechen gehört zu haben, seit die Gaids gelandet waren und ihn von seinem Grundbesitz vertrieben hatten. Seine Frau war dabei ums Leben gekommen, und manchmal schien es, als sei Hrango mit ihr gestorben.
Exakt in diesem Moment kollabierte die energetische Mauer ihres Gefängnisses und erlöste Trascho von der Notwendigkeit einer Antwort. Trotz dieser Erleichterung hörte er die Frage seines stillen Begleiters immer wieder, als kehre sie als Echo von den Bergen zurück.
Wie kommst du darauf, dass wir uns anstecken könnten? ... Wie kommst du darauf? ... Wie kommst du darauf, dass ...?
Neben diesen einfachen Worten erinnerte er sich auch an den Tonfall und an die mühsam unterdrückten Emotionen, die darin mitschwangen. Hrango empfand Angst und düstere Beklemmung.
Du also auch. Ohne dass sie noch ein weiteres Wort darüber verloren, war Trascho davon überzeugt, dass er nicht als Einziger leichte Krankheitssymptome durchlitt. Und das wiederum machte ihm Angst.
Ein letzter Funken stob von dem sich auflösenden energetischen Vorhang durch die Luft und löste sich erst auf, als er den Boden erreichte.
Trascho ging zu der Leiche des Gaid. »Verschwinden wir von hier, ehe es zu spät ist.«
Als wolle er seinen eigenen Worten widersprechen, blieb er stehen, bückte sich und fertigte mithilfe seines Kampfanzugs einen Holoscan des Toten an.
Fliegen summten über dem Brustkorb. So kurz nach dem Tod? , fragte sich Trascho beiläufig. »Ihr geht zum Ausgang und seht, ob wir uns sicher zurückziehen können. Ich habe hier noch etwas zu erledigen.«
Er hörte beiläufig, wie die Schrittgeräusche seiner Begleiter sich entfernten. Im Wissen, dass der Anzug ihn vor einer Kontamination schützte – als ob sich diese nicht schon längst ereignet hätte! –, entnahm er dem Gaid eine Gewebeprobe des Mundbereichs. Wenige Zellen würden für eine genetische Analyse genügen.
Eine Funknachricht ging ein; er nahm sie
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