Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer

Einheiten der Frequenz-Monarchie in die Dunkelwolke einflogen.
    Gleichzeitig verschwanden sie von unseren Hyperortern. Wir konnten nichts von dem erkennen, was sich im Innern der großen Staubwolke abspielte.
    Erneut warteten wir, beobachteten Schlachtlichter bei der Ankunft und beim Abflug. Etwas taten die Soldaten und Wissenschaftler der Frequenz-Monarchie. Leider schienen die Oberbefehlshaber für diesen Raumsektor eine absolute Funksperre verhängt zu haben. Wir erfuhren rein gar nichts von dem, was innerhalb von Hades vor sich ging.
    Der Zeitpunkt unseres Weiterflugs rückte unaufhaltsam näher.

8.
    Die blauen Punkte symbolisierten die Soll-Zustände im Schichtennetz. Die roten waren die Ist-Punkte. Beide Netze lagen in der dreidimensionalen Darstellung übereinander. Das blaue Netz war deutlich symmetrischer als das rote. Dafür, dass es sich um die dreidimensionale Zustandsbeschreibung eines hyperphysikalischen Vorgangs handelte, kam es dem realen Zustand der beiden Sonnen verblüffend nah.
    Die Sonneningenieure hatten bei der Errichtung dieses und aller übrigen Transmitter nichts anderes gemacht. Über die hyperphysikalische Ausrichtung hatten sie die physikalische gesteuert. Die komplizierten Koordinierungs- und Synchronisierungsverfahren lagen in den Datenspeichern von HOL. Der Datenaustausch zwischen den Geräten der Wissenschaftler und der Steuerpositronik der Anlage funktionierte reibungslos.
    All das, fand Canio Sarkyuin, bildete die optimalen Voraussetzungen für einen Erfolg des Vorhabens.
    Inzwischen hatten sie herausgefunden, wie groß die Abweichungen vom Originalzustand tatsächlich waren. Allein der Energieaufwand, der für die Korrekturen notwendig war, verschaffte den Sonnenzapfern Arbeit für mehrere Tage.
    Die wichtigste Voraussetzung, die Korrekturen mit den Instrumenten der Station vorzunehmen, war damit erfüllt.
    Eigentlich hätten sie loslegen können, aber die Simulation zeigte ein neues Problem. Veränderungen am Ist-Zustand der beiden Abweichler führten automatisch zu Veränderungen bei den Nachbarsonnen. Diese mussten sie daher ebenfalls nachjustieren, was wiederum Auswirkungen auf die fünfte Sonne nach sich zog.
    Sarkyuin machte die Probe aufs Exempel. Er beschleunigte die Vorgänge in der Simulation. Das Ergebnis alarmierte ihn: Es gab einen Grenzbereich, in dem sich eine Reaktion verselbstständigen konnte. Wichen die Parameter zu schnell oder zu weit von den bisherigen Werten ab, nahm die Gefahr einer Kettenreaktion exponentiell zu. Verlor erst eine Sonne ihre Stabilität und geriet außer Kontrolle, folgten die anderen ziemlich schnell. Ein Domino-Effekt . Oder, sollte Sarkyuins Theorie zutreffen, es lösten sich die hyperphysikalischen Spiegelbilder auf ...
    Bei den beträchtlichen Abweichungen konnte sich der Algustraner an den Fingern abzählen, wie viel Zeit sie benötigten, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
    Erschwerend kam hinzu, dass die beiden Abweichler nebeneinanderstanden. Hätten sie jeweils zwischen zwei anderen gestanden, wäre das Ganze wesentlich einfacher. So blieb der nagende Zweifel, ob sie es überhaupt schaffen konnten, ohne das gesamte Fünfeck zu zerstören.
    Sarkyuin unterhielt sich mit Chess Grather unter vier Augen darüber. Beide waren sich nicht sicher, ob sie das Risiko überhaupt eingehen sollten, denn in einem waren sie sich einig: lieber ein defekter Transmitter als ein vernichtetes Sonnenfünfeck.
    Sollten sie warten, bis Atlan zurückkehrte? Dann konnte es zu spät sein. Sie brauchten den Transmitter, um eine regelmäßige Verbindung mit der Heimat herstellen zu können. Der Transport per Situationstransmitter stellte nur eine Notlösung dar.
    Canio Sarkyuin brach der Schweiß aus, als er daran dachte, welche Steine noch in ihrem Weg lagen.
    *
    Sie erzielten minimale Fortschritte. Lenz kannte Sarkyuin inzwischen gut genug, um ihn einschätzen zu können. Der Chefwissenschaftler der ATLANTIS redete ungern über den aktuellen Stand der Dinge.
    Kein Erfolg mit dem Sonnentransmitter bedeutete Probleme mit dem Nachschub. Vor allem aber bedeutete es Probleme mit der Rückkehr in die Milchstraße. Solange kein Sonnentransmitter nach Zhaklaan sendete und es in Andromeda keine Situationstransmitter wie die MOTRANS-Systeme gab, blieb ihnen am Schluss nur der Heimweg »zu Fuß«, mit mickrigen Überlichtwerten. Semwat Lenz ertappte sich dabei, dass er den Gedanken wegschob, ihn verdrängte mit all seinen Konsequenzen.
    Schlimmer noch,