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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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hatte ihm zugehört. Sogar Miklants mitleidiges Lachen klang in ihm nach.
    Warum waren alle so versessen darauf, die Immateriellen Städte wie eine Erlösung zu sehen?
    Ich weiß es. Ich weiß, dass erst diese Insektenschiffe den Himmel verdunkeln werden und dann der schwere Rauch der brennenden Kontinente. Ich habe gesehen, wie ihre Waffenstrahlen den Boden umpflügen und nur Verwüstung hinterlassen.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte Makron hinauf zu den ersten Raumschiffen, die aus der Höhe herabstießen. Glutstrahlen zuckten in die Tiefe. Er sah die tödlichen Energiebahnen einschlagen, sah die Spur der Vernichtung, die sie von der Stadt aus in Richtung der Außenstation zogen.
    Totenstille herrschte. Das Land hielt den Atem an.
    Seine Träume wurden wahr. Entsetzt stellte Makron fest, dass er diese Szene kannte. Fast schon ein Dutzend Mal hatte er sie vor sich gesehen und sie hatte sich unauslöschlich in sein Bewusstsein eingebrannt.
    Da waren die schlanken Schiffe über ihm ... ihr Strahlenfeuer, das verwüstete und tötete ... die Truppen der Angreifer, diese wuchtigen, muskulösen Gestalten ...
    Makron warf sich herum und rannte. Die Stille war nicht mehr. Er hörte die Schreie der Verletzten und Sterbenden. Irgendwo in der Nähe bemühten sich ein paar Terraner, sich verständlich zu machen. Vergeblich – so vergeblich wie er versucht hatte, sich Gehör zu verschaffen.
    Im Salventakt schlugen Thermostrahlen in den Boden. Eine Feuerwalze sprang auf Makron zu – und zog wenige Dutzend Schritt an ihm vorbei.
    Grimmig ignorierte er die heranbrandende Hitze. Die Schiffsgeschütze würden ihn nicht umbringen, das wusste er. Er musste den Bodentruppen aus dem Weg gehen. Einer der Soldaten ...
    Das war nur ein Traum. Ich darf nicht daran denken!
    Er riss den Arm hoch. »Miklant! Warum meldest du dich nicht?«
    Wo blieben die Schiffe, die im Orbit patrouillierten? Warum stießen ihre Space-Jets und Korvetten nicht auf Amethyst-Stadt herab und machten diesem Spuk ein Ende? Makron ertappte sich dabei, dass er in den Himmel starrte.
    Wahrscheinlich über den Wolken , redete er sich ein. Dort tobt bestimmt schon eine erbitterte Abwehrschlacht.
    Nur zögernd wurde ihm bewusst, dass erst eine oder zwei Minuten verstrichen sein konnten. Die eigenen Einheiten befanden sich erst im Anflug, sie ... Ein Pulk Insektenschiffe donnerte über die Ebene hinweg und verschwand in den Wolken. Ringsum stiegen die kleinen Schiffe plötzlich auf.
    Makron hastete weiter.
    Von der Außenstation kam ein Antigravschlitten. Makron fragte sich, wer so verrückt war, sich der Stadt zu nähern.
    Der Schlitten jagte an mehreren Flüchtlingen vorbei nach Westen, bog dann allerdings scharf ab, bevor er hinter der nächsten Bodenwelle verschwunden wäre, und kehrte zurück. Der Unither riss die Augen weit auf. Soweit er das schon zu erkennen vermochte, lenkte keiner der Propheten den Schlitten. Eine größere, kräftige Gestalt saß an den beiden Steuerhebeln.
    Miklant? Sie suchte ihn?
    Er riss die Arme hoch und winkte.
    Sekunden vergingen, bis seine Frau aufmerksam wurde. Das Fahrzeug war bis auf wenige Hundert Meter heran.
    Es war tatsächlich Miklant, er erkannte sie jetzt. Ruckartig riss sie den Schlitten herum, beschleunigte noch einmal kurz und stoppte in riskanter Schräglage.
    »Aufsitzen!«, rief sie.
    Möglicherweise hätten zwei schlanke Terraner auf dem Fahrzeug Platz gefunden, für zwei Unither war es nicht gebaut. Makron zögerte eine Sekunde zu lange. Als er auf Miklant zulief, schlugen Schüsse neben ihm ein. Aber sie galten nicht ihm, sondern dem Schlitten. Die Salve brach ab, als sie das Fahrzeug knapp verfehlte. Im nächsten Moment fraß sich eine neue Glutspur heran.
    Makron hatte die fünf oder sechs Schritte Distanz überwunden. Mit aller Kraft stieß er sich ab. Miklant schrie auf, als er gegen sie prallte und sie von der schmalen Sitzbank schubste.
    Gleichzeitig trafen die Thermoschüsse den hinteren Teil des Schlittens. Sengende Hitze schlug über Miklant zusammen, ein beinahe unerträglicher Schmerz raste durch seinen linken Arm und raubte ihm fast die Besinnung.
    Irgendwie erkannte Makron, dass das Fahrzeug zwar brannte, aber nicht explodiert war. Ein Strahlschuss zuckte dicht über das Wrack hinweg.
    »Bleib unten!« Makron spürte, dass seine Frau sich aufraffen wollte. Mit dem Rüssel drückte er sie zu Boden.
    Im selben Moment bemerkte er die beiden Angreifer. Sie standen unmittelbar neben dem brennenden

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