Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Schlitten, als könnten ihnen die lodernden Flammen nichts anhaben. Einer der beiden hob die Waffe.
    Halb über Miklant gebeugt, sah der Unither nur die kräftigen Beine der Fremden, den langen, unruhig zuckenden Schwanz des einen und den auf ihn zielenden Strahler.
    Die Szene aus seinem Albtraum. Urplötzlich war sie real. Einer der Invasoren hatte ihn aus nächster Nähe erschossen. Ein grelles Aufblitzen, unsägliche Hitze ...
    Sein Arm tobte. Makron konnte sich nicht länger halten, er kippte einfach zur Seite.
    Die beiden Fremden standen fast über ihm. Sie waren deutlich größer als Unither und extrem stämmig. Der Kopf saß auf einem kurzen Hals und war in der Tat grob dreieckig keilförmig und lief in einem kräftigen, gebogenen Schnabel aus. Der fingerdicke knöcherne Nackenschild zog Makrons Blick geradezu auf sich. Archaisch wirkte der Schild, bedrohlich zugleich mit seinen stachelartigen unregelmäßigen Auswüchsen, und erst da bemerkte Makron die beiden über den gewölbten Augen entspringenden Hörner. Beinahe armlang, spitz und von stachelbewehrten Metallkappen umschlossen, waren sie eine tödliche Waffe.
    Ein schrilles Heulen hing in der Luft. Explosionsdonner rollte heran. Makron glaubte, ein schwaches Beben wahrzunehmen.
    Grelle Helligkeit senkte sich aus der Höhe herab, als wäre soeben eine neue Sonne aufgegangen.
    Die eigenen Truppen hatten endlich eingegriffen. Offenbar waren erbitterte Kämpfe entbrannt.
    Derjenige, der ihn mit der Waffe bedrohte, knackte heftig mit dem Schnabel. Er stieß dröhnende Laute aus, von denen Makron nicht einmal zu sagen vermochte, ob sie ihm galten. Eine herrische Bewegung mit der Waffe folgte.
    In diesem Moment schnellte Miklants Rüssel nach vorn, griff nach dem langläufigen klobigen Strahler und riss ihn ruckartig an sich. Ein Schuss löste sich, aber die Strahlbahn zuckte schräg in den Himmel.
    Der Gehörnte brüllte röhrend und griff sofort nach. Makron packte instinktiv zu, als seine Frau ihm die Waffe entgegenfallen ließ. Der Schmerz im linken Arm war sofort wieder da, aber Makron krallte die Finger um den Lauf und seine Rechte krachte auf den Auslöser.
    Die grelle Entladung traf den Schädel des Angreifers und ließ den Knochenschild aufglühen. Der Koloss drehte sich in der begonnenen Bewegung noch halb zur Seite, sein Schwanz peitschte dem Unither entgegen, dann brach er zusammen.
    Makron kam mit der Waffe einen Sekundenbruchteil zu spät herum. Sein zweiter Schuss ging fehl, weil der andere Gegner in einer wilden Bewegung mit gesenktem Schädel nach vorne stieß.
    Beide Hörner trafen Miklants Oberkörper. Der dumpfe Schlag ließ Makron zusammenzucken.
    Seine Frau stieß nicht einen Laut aus. Nur ihr Rüssel zuckte in einer hilflosen Bewegung in die Höhe und sie hob die Arme, als wolle sie den wuchtigen Stoß noch abwehren. Viel zu spät, denn der Angreifer richtete sich schon wieder auf.
    Makron feuerte. Er hätte schon Sekunden später nicht mehr zu sagen vermocht, wie viele Schüsse. Er sah nur den Gegner, handelte rein mechanisch. Jede Regung war wie ausgelöscht.
    Sein bewusstes Denken setzte erst wieder ein, als er neben Miklant kniete. Ihr Kopf lag auf seinen Oberschenkeln und ihr Rüssel tastete über sein Gesicht. Miklants Atem nahm er kaum noch wahr, aber er sah die beiden grässlichen Wunden, die ihren Oberkörper aufgerissen hatten, und spürte nur noch Verzweiflung.
    »Miklant, ich ...«
    Nicht ein einziges weiteres Wort brachte er hervor. Danke? Dafür, dass sie versucht hatte, ihm beizustehen und nun selbst im Sterben lag?
    Der Kampflärm war lauter geworden. Makron nahm es kaum wahr. Sanft berührte er mit seinem Rüssel den Rüssel seiner Frau. Das Lächeln, das sie versuchte, bedeutete ihm so viel. In sich zusammengesunken kauerte er neben ihr, fühlte ihre Nähe ...
    ... und merkte erst Minuten später, dass Miklant nicht mehr atmete.
    Vorsichtig tastete er mit dem Rüssel nach ihren Lidern und drückte ihr die Augen zu.
    Wir sehen uns wieder, Miklant. In einer besseren Welt.
    Er hob den klobigen Strahler auf, dann lief er los.
    Explosionsdonner umfing ihn. Die grellen Entladungen einer erbitterten Schlacht rissen den Himmel auf.
    Korvetten landeten und spien Roboter aus.
    Makron achtete kaum darauf. Er sah nur die Stadt, mit der die Angreifer gekommen waren. Brüllend stürmte er den Fremden entgegen, spürte sengende Hitze, feuerte, sobald er gehörnte Fratzen sah.
    Die eigenen Soldaten wollten ihn aufhalten, ihn

Weitere Kostenlose Bücher