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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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die Zeit gekommen, sich zu bewähren.
    Es ist verrückt. In was für eine Auseinandersetzung sind wir da hineingeraten? Mondra Diamond fröstelte. Für einen Moment hatte sie das Gefühl, einer Marionette gleich an unsichtbaren Fäden zu hängen. Doch diese Fäden hatten sich verwirrt.
    Durchtrennen! Die Fäden durchtrennen!
    Und dann? Marionetten sanken haltlos in sich zusammen, sobald die führende Hand über ihnen verschwand; sie waren unfähig, sich aus eigener Kraft zu erheben.
    Mondra wurde bewusst, dass sie die Hände ballte. Wir Menschen sind keine Marionetten! Sie war nahe daran, das laut hinauszuschreien, damit jeder, den es anging, das hören konnte. Doch sie schwieg.
    »Amethyst-Stadt spuckt Tausende wespenförmiger Raumschiffe aus und noch mehr Soldaten«, fuhr Whistler fort. »Die Schiffe setzen offenbar alles daran, Katarakt zu verlassen. Im planetennahen Bereich tobt eine Schlacht mit unseren Wachschiffen, die immer erbitterter geführt wird. Inzwischen befinden sich größere Flottenkontingente im Anflug auf den Planeten.«
    »Das Ziel der Angreifer?«
    »Augenscheinlich NEO-OLYMP. Ihre Stoßrichtung lässt keinen anderen Schluss zu.«
    »Darturka?«, wollte Mondra wissen. »Wir haben von den Soldaten der Frequenz-Monarchie berichtet.«
    »Nein. Mit großer Wahrscheinlichkeit keine Darturka«, erwiderte der Administrator. »Die Beschreibung, die mir eben von den Bodentruppen gegeben wurde, hörte sich anders an. Unsere Landetruppen gehen massiv gegen die Angreifer vor. Sie haben jede benötigte Beibootunterstützung, Paratron-Riegelfelder werden aufgebaut und Amethyst-Stadt weiträumig isoliert. Wir werden bald wissen, ob der stete Nachschub danach zusammenbricht.«
    »Du meinst, über die Stadt dringen die Angreifer wie durch einen Transmitter ein?«, fasste Rhodan nach.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Whistler. »Aber wenn wir vom Schlimmsten ausgehen, wäre es so. Die enorme Zahl der Angreifer lässt schon jetzt kaum einen anderen Schluss zu. Und Katarakt scheint nicht das einzige Angriffsziel zu sein. Von der Forschungsstation, die kurz vor Mittag den beginnenden Zusammenbruch der Schleier-Barriere gemeldet hat, wurde ein Notruf gesendet. Allem Anschein nach ist eine Flotte größerer Schiffe in Far Away eingedrungen.«
    »Was ist das für eine Station?«, wollte Tolot wissen.
    »Sionis, ein überwiegend experimental genutzter planetarer Stützpunkt der Grenzgänger des Schleiers. Liegt sehr nahe an der Sextadim-Barriere.«
    »Was für Schiffe haben Sionis angeflogen?«, fügte Rhodan hinzu.
    »Eine Beschreibung liegt nicht vor. Nur, dass es ziemlich große Einheiten gewesen sein müssen. Meine Leute sagen, dass, falls die Station tatsächlich angegriffen wurde, sie bereits gefallen sein dürfte. Jedenfalls wird vergeblich versucht, Kontakt herzustellen.«
    Whistler bedachte den nächsten Transmitter mit einem bedauernden Blick.
    »Ausgerechnet jetzt mit Versuchen anzufangen, wird uns kaum weiterbringen. Wir fliegen zurück!«
    »Nach Ares-Alpha oder NEOOLYMP?«, wollte Mondra wissen.
    »In der Administration laufen alle Fäden zusammen. Der Transporthof untersteht Vizeadmiral Lexa. Falls dort etwas verdächtig erscheint, werden wir das ohnehin als Erste erfahren.«

9.
    Grenzgängerstation Sionis

    Als Conail Skali zu sich kam, erinnerte sie sich nicht, was geschehen war und wo sie sich befand.
    Es herrschte völlige Finsternis.
    Sie hatte Schmerzen. Ihre Schulter tobte, als sie versuchte, sich herumzuwälzen.
    Sie lag auf dem Bauch. Unter ihr war poröser Fels. Die stickige Luft roch nach Feuer und verbranntem Fleisch.
    Skali musste sich zwingen, tiefer einzuatmen. Ihr Körper gierte nach Sauerstoff. Eine Weile lauschte sie nur ihrem hastiger werdenden Atmen.
    Irgendwann musste sie wieder die Besinnung verloren haben.
    Sie erwachte, weil Wasser auf ihre Schläfe tropfte, zu einem kleinen Rinnsal wurde und über ihre Wange und zwischen die Lippen rann. Es war wirklich Wasser. Zu wenig allerdings, den jäh in ihr aufsteigenden Durst zu stillen.
    Sie hatte geträumt. Dass die Sextadim-Barriere sich auflöste – wenn sie sich recht entsann, ohne dass die Grenzgänger irgendwie dazu hätten beitragen können. Dass große Kristallschiffe Sionis anflogen und ...
    Momentaufnahmen jagten sich unter ihrer Schädeldecke. Strahlschüsse, Schreie, eine einstürzende Wand ...
    Ein aufprallender Wassertropfen ließ sie zusammenzucken. Sekunden danach wieder. Die Tropfen wurden dicker. Sie fielen schneller.

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