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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Gedanke gedacht. Und ES hat ihn erfasst.
    »Du verstehst wirklich nicht, worum es geht«, sagte ES müde. »Alles, was ich getan habe, geschah zum Nutzen der Menschheit.«
    Ich runzelte die Stirn und musterte mein Gegenüber skeptisch.
    »Die Menschheit liegt mir am Herzen, aus Gründen, die ich dir ebenfalls nicht verraten werde. Jedenfalls nicht so bald ... nach meiner Auffassung von der Zeit. Als Doppelagent bei THOREGON habe ich letzten Endes dazu beigetragen, dass die Menschheit nicht achtlos von den Hohen Mächten hinweggewischt wurde. Der Kampf um die Negasphäre von Hangay und gegen die Terminale Kolonne TRAITOR hätte durchaus ein anderes Ende nehmen können! Deshalb habe ich einen Teil der Menschheit in Sicherheit gebracht, nicht, weil ich sie als Mentalsubstanz benötige! Ich habe zahlreiche Alternativentwicklungen beobachtet, und nicht alle endeten mit einem Sieg der Menschheit. Entgegen all dieser Prognosen habe ich dennoch auf dich und die Menschheit gesetzt, euch den Nukleus der Monochrom-Mutanten geschickt, im Hintergrund diverse Aktionen vorbereitet ...
    Ich habe auf euch gesetzt, Rhodan. Aber nun zur Gegenwart und nahen Zukunft. Alles war auf dich bezogen, mein Freund. Ich habe den Schleier um den Kugelsternhaufen Far Away gelegt, um den Menschen dort die Gelegenheit zu geben, sich in Ruhe zu entwickeln und neue Kräfte aufzubauen. Nur du konntest ihn abschalten. Dazu war aber nötig, dass du das Polyport-Netz entdeckst und eine Verbindung zum Stardust-System schaltest. Genau in dieser Sekunde fiel der Schleier. Nur du konntest das bewirken. Bis dahin waren die Dinge statisch, aber jetzt kommen sie in Fluss.«
    »Alles war auf mich zugeschnitten? Warum?«
    »Du bist der Terraner. Ich will die Menschen schützen und habe dafür auch weiter Vorsorge getroffen, aber ich habe ihnen gleichzeitig eine gewisse Aufgabe zugedacht.«
    Die Superintelligenz hat ja schon so etwas angedeutet ... Sie kann einfach nicht ehrlich spielen. Nein!, korrigierte ich mich sofort. Da ist sie wieder, diese Voreingenommenheit. Hör dir doch erst einmal an, was ES zu sagen hat!
    »Was für eine Aufgabe? Worum geht es? Vielleicht solltest du versuchsweise Klartext sprechen?«
    Der alte Mann beugte sich etwas vor. »Du hast schon gemerkt, dass ich sehr geschwächt bin. Und du weißt, dass es positive und negative Superintelligenzen gibt.«
    Ich nickte unwillig.
    »Und ich muss dir nichts von der symbiotischen und der parasitären Natur der Superintelligenzen erzählen ...«
    »Wenn du dich nur auf das beziehst, was mir darüber bekannt ist ...«
    Jede Superintelligenz war auf paranormale Substanz angewiesen. ES hatte in diesem Zusammenhang von »raumzeitlicher Stabilisierungsenergie« gesprochen, die er Eiris nannte. Handelte es sich um einen »aufbauenden« Austausch – eine Interaktion im Sinne von Symbiose, einem gleichberechtigten Geben und Nehmen zum beiderseitigen Nutzen –, wurde von einer positiven Superintelligenz gesprochen.
    Im Gegensatz dazu war die Interaktion bei negativen Superintelligenzen parasitärer Natur; sie nahmen nur, gaben aber nichts. Bestes Beispiel dafür war wohl Seth-Apophis, mit der wir es vor über tausend Jahren zu tun bekommen hatten. Bei ihr wurden nur Bewusstseine, Bewusstseinssplitter und deren Kräfte aufgesogen und einverleibt, nicht jedoch im Gegenzug etwas zurückgegeben. Statt einer stabilen Struktur bildete sich eine Art »nach innen gerichteter Sog« aus, ein fressender Moloch.
    Was gab ES uns? Unsterblichkeit für einige wenige? Das war bestenfalls ein Teilaspekt. Frieden in der Mächtigkeitsballung? Davon hatten wir lange Zeit allzu wenig gemerkt; das war es ebenfalls nicht – oder nur ein weiterer Teilaspekt. Bezog sich das Geben auf höhere Sphären? Darauf, dass die Superintelligenz verhindert hatte, dass uns andere Wesenheiten überrollten, versklavten, unter ihre Herrschaft zwangen? Eine Herrschaft, die viel fürchterlicher war als die »lange Leine« von ES? Letzteres kam der Wahrheit vermutlich näher, denn genau auf diesen Aspekt ging die Superintelligenz nun ein.
    »Wie du mitbekommen haben solltest, ist auch die Region der Superintelligenzen ein Haifischbecken. Wenn höhere Wesenheiten ohne Mächtigkeitsballung bemerken, dass Gleichgestellte, die über eine Ballung verfügen, Schwäche zeigen, versuchen sie, sich deren Machtbereich ... nun ja ... du würdest wohl sagen ... ›unter den Nagel zu reißen‹.«
    O ja, das hatte ich mitbekommen. Davon konnte ich selbst ein

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