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Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer

Titel: Perry Rhodan - 2522 - Winter auf Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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dass dir mein Verhalten nun verständlicher geworden ist. Die Menschheit ist jung. Sie hat viel zu lernen. Hoffentlich lernt sie schnell.«
    »Hoffentlich.«
    »Ach ...« ES lächelte schwach. »Sie hat bereits viel gelernt. Aber sie steht erst am Anfang. Falls ich diese Sache überlebe, Freund Rhodan. Wenn nicht, wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Daher liegt es im Interesse der Menschheit, mir in dieser Angelegenheit beizustehen.«
    Angesichts dieser Worte wurde mir erneut klar, wie ernst die Lage tatsächlich war, in welcher Gefahr die Menschheit tatsächlich schwebte. Ob wir nun davon begeistert waren oder nicht, an der Abhängigkeit von den Hohen Mächten konnten wir nichts ändern. Sie waren nun einmal da.
    Ohne ES würden andere Superintelligenzen über die Mächtigkeitsballung herfallen und sich ohne jede Rücksicht auf deren Bewohner gegenseitig bekämpfen. Und sie würden garantiert nicht das wichtigste Hilfsvolk der »alten« Superintelligenz in Ruhe lassen ...
    Die Superintelligenz wirkte kurz versonnen, dann fuhr ein Ruck durch sie. Der alte, gebeugte Körper richtete sich ein wenig auf. »Ich werde jetzt wieder in Rätseln sprechen, alter Freund. Ich werde dir nicht konkret sagen, worum es wirklich geht, aber ich werde dir Hinweise geben. Hinweise, die dir helfen sollen, die Vergangenheit richtig zu deuten und daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen. Und Hinweise, die dir verraten können, welchen Weg du in dieser Zukunft zu gehen hast. Ich gebe dir ein konkretes Beispiel und eine Chance. Und ich muss etwas zurechtrücken, zeitlich gesehen.«
    Forschend sah ich den alten Mann an, verkniff mir noch immer jede Frage.
    »Hör gut zu, alter Freund. Ich bin zu geschwächt, um das zu wiederholen, es wird eine einmalige Sache bleiben. Du musst jetzt deine Erkenntnisse daraus ziehen ... und deinen Nutzen.«
    »Was für eine Chance?«
    »Du wirst es erkennen. Denke daran: Wenn du die Zukunft formen willst, musst du die Vergangenheit kennen. Bist du bereit?«
    »Ja.«
    »Nun gut.« Der alte Mann wedelte mit der Hand.
    Eine lapidare Geste, ein wenig beiläufig, ein wenig ungeduldig, ja sogar ein wenig herablassend.
    Aber eine Geste, die mir auf schreckliche Weise vertraut vorkam.
    Genauso hatte KOLTOROC, die negative Superintelligenz der Terminalen Kolonne TRAITOR, vor fast 120 Jahren mit der Hand gewedelt, als er – wie wir später erfuhren – einfach so Norman getötet hatte, Mondras kleinen Klonelefanten.
    Mir brach kalter Schweiß aus.
    Aber die Geste hatte nur Homunk gegolten. Während der Greis sich abwandte und langsam zu der in allen Farben des Spektrums schimmernden Energiespirale hinter dem bogenförmigen Durchgang zurückkehrte, trat der Androide zu uns.
    »Würdest du mir bitte folgen, Perry Rhodan?«
    Ich zögerte kurz. Nur ich war angesprochen. Wie sollte ich mich verhalten? Sollte ich mich von Mondra verabschieden, oder genügte ein kurzes Nicken als Gruß?
    Sie nahm mir die Entscheidung ab. »Wir sehen uns dann, Perry.«
    Ich begnügte mich also mit der knappen Kopfbewegung und folgte dem Androiden. Er führte mich zu einem der hohen Gebäude am Rand des Zentralen Platzes. Als wir uns ihm näherten, öffnete sich ein Schott in der Wand, das ich zuvor gar nicht bemerkt hatte, und ermöglichte uns den Zugang zu einer nicht gerade kleinen Halle.
    Sie war nur spärlich eingerichtet, genauer gesagt, mit nur einem einzigen Objekt. In der Mitte des Raums stand ein Käfigtransmitter.
    Eine vielfarbig schillernde ovale Linse vor dem hinteren Teil des Käfigs verriet mir sofort, dass es sich um einen Fiktivtransmitter handeln musste, wie ich ihn das erste Mal vor über 3000 Jahren auf den Welten der Wega gesehen hatte.
    Homunk zeigte auf den Transmitter und nickte.
    Ein so hochstehendes technisches Gerät , dachte ich, dass wir Terraner in fast drei Jahrtausenden nicht imstande waren, etwas Gleichwertiges zu entwickeln. Ich muss nur hineintreten, ein einziger Schritt, das Gitter wird sich hinter mir schließen, der Transmitter kann mich, ohne auf eine Gegenstation angewiesen zu sein, versetzen. Innerhalb seiner Reichweite natürlich.
    Ich zögerte nicht länger und trat in den Käfig. Bevor das Gitter sich hinter mir auch nur um einen Zentimeter bewegt hatte, spürte ich einen gewaltigen Entzerrungsschmerz und fand mich unvermittelt in einer völlig anderen Umgebung wieder.

6.
    Die Monitoren in der Zentrale des Raumschiffs zeigten in vielfach unterschiedlicher Darstellung einen kleinen

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