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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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eine von Selbstbewusstsein strotzende, offensive Nation.
    Und hatten sie nicht recht mit ihrem Dasein? Waren die Gaids nicht seit unvordenklichen Zeiten zwischen den Großen gewesen, den Tefrodern auf der einen, den Wasserstoffatmern unter der Führung der Maahks auf der anderen Seite? Und hatten sie nicht in diesen Tagen zum ersten Mal freie Hand und freie Sicht? Hatte sich der Weltraum nicht gelichtet für die Republik von Gaidor und eine Vielzahl assoziierter Staatengebilde der Gaids?
    Die Gewaltigen respektierten nur Gewalt. Und die Frequenz-Monarchie hatte den Gaids gewaltige Mittel zur Verfügung gestellt, sich diesen Respekt zu erwerben.
    Cerdo Perisa verspürte eine Art Stolz, der ihm durchaus zuwider war, gegen den zu wehren ihm aber schwerfiel. Er sah sich weiter um. Die Gaids waren an diesem Feiertag keineswegs unter sich. Zu seiner Überraschung entdeckte er eine ziemlich große Mobile Vitalquarantäne der Hoonjo. Hinter dem grünen Glassit der halbkugligen Vitalquarantäne konnte Perisa in der wallenden Atmosphäre die Konturen einiger Hoonjos entdecken, ohne dass er zu sagen gewusst hätte, ob es vier, fünf oder mehr von ihnen waren.
    Manche hielten die Hoonjos für ein Zweigvolk der Maahks. Aber Perisa glaubte sich an eine exobiologische Dokumentation zu erinnern, in der diese Theorie bestritten und die These aufgestellt worden war, dass die äußerlichen Ähnlichkeiten zwischen Maahks und Hoonjos reine Analogiebildungen waren, von evolutionärer Verwandtschaft dagegen keine Rede sein konnte.
    Die fremden Gäste ... War der Kanzler auf der Suche nach neuen Verbündeten? Wurde er übermütig? Fehlte nur noch, dass Fiulac Appdapar Tefroder zu diesem nationalen Feiertag einlud. Minister des Virthaniums. Den Virth selbst.
    Warum nicht gleich eine offizielle Abordnung der Rebellen?
    Denn natürlich waren nicht alle Gaids einverstanden mit dem Pakt zwischen der Republik und der Frequenz-Monarchie.
    Perisa stand den Rebellen durchaus ambivalent gegenüber. Natürlich lehnte er alle gesetzwidrigen Aktionen ab. Er dachte wie alle Offiziere der Flotte – und wie ihre Mannschaften fraglos auch – streng legalistisch.
    Dennoch konnte er die leise Sympathie nicht ganz niederkämpfen, die er für die Rebellen empfand.
    Die Roboter des Innenministeriums hatten Cerdo Perisa eine breite Gasse frei gehalten. Sie gingen nebeneinander, der Oberkommandierende und sein Sohn. Täuschte er sich, oder klang der Beifall von Zehntausenden schnippenden Fingern lauter als in den Jahren zuvor?
    Er drehte den Kopf und schaute zu Dargu auf. Dargu war größer als er, selbstsicher, ging geradeaus, das Auge streng ins Licht Gaidors gerichtet. Wenn er mit mir seinen Frieden schließen könnte. Wenn von diesem Frieden Anyt etwas spüren könnte in der Dunkelheit.
    Fiulac Appdapar trug einen schlichten Anzug, darüber den Poncho, von dem tausend positromechanische Facettenaugen wie lebendig schauten. Seine Ansprache mit dem wie immer spröden Beginn, den stockenden Sätzen, den Gedankenaussetzern, den stammelnden Fingern ... Wie er sich dann mehr und mehr in Begeisterung redete, seine Hörer mitriss. Die graue Vergangenheit der Republik. Der natürlich nicht unbegründete Zweifel, was den Vertrag mit der Frequenz-Monarchie betraf. Der Mut der Beiden Alten, des Kanzlers zumal, der, gut beraten von dem Oberkommandierenden, den Schritt gewagt hatte, den mutigen Schritt, den das Schicksal wie jeden mutigen Akt am Ende belohnt hatte.
    Freunde waren sie nicht, die Vatrox und ihr Frequenzfolger Vastrear. Aber hatten sich die Gaids nicht immer zu behaupten gewusst, bar aller Freunde? Sie brauchten keine Freunde. Sie brauchten allenfalls einen verlässlichen Partner. Und als verlässlicher Partner hatte sich die Frequenz-Monarchie allemal erwiesen.
    Und hatten sie diesen verlässlichen Partner, brauchten sie außerdem nichts als einander.
    »So sind wir«, Kanzler Appdapar vollführte eine umfassende Bewegung mit dem Arm, »aus einer verschatteten Vergangenheit gestiegen, in die helle Gegenwart.« Er wies mit dem Arm auf Perisa. »Und jetzt«, und hierbei schwenkte sein Arm um einen Hauch zur Seite, wies auf Dargu, »jetzt steht uns eine strahlende Zukunft offen.«
    Neuerlich brandete Applaus auf, Cerdo Perisa fühlte sich hin- und hergerissen. Die billige, papierene Rhetorik des Kanzlers verdross ihn, aber als er mit einem Seitenblick den stillen Glanz im Auge seines Sohnes sah, breitete sich in ihm eine sonderbare Heiterkeit und Zufriedenheit

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