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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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mit allem aus, die alle Verdrießlichkeit verblassen machten. Alter Mann. Sei kein bloßes Relikt. Man meint es gut mit dir. Das ist ein Feiertag. Feiere mit.
    Wie das fernste Echo aus einem vergessenen Leben klangen einige Motive aus den Lichtstimmen in ihm auf, und ihm war, als müsse er nur den Klangspiegel heben und seine Rezeptoren aktivieren, um im nächsten Augenblick die Botschaft der Syntroniken zu empfangen: Wir schalten auf finalen Empfang.
    Er sah die Gleiter über der Silhouette von Gaidkonur auftauchen.
    Er sah die Kampfjäger aus dem Himmel stürzen.
    Er sah alles kommen.
    *
    In den ersten Momenten geschah es lautlos und abgelegen, wie nicht zu dieser Welt gehörig. Die Blasen, die um die Gleiter aufleuchteten. Schutzschirme. Wie viele Gleiter waren es? Vier? Nein, fünf. Der erste explodierte in einer weißen Sphäre, heller als Gaidor.
    Gejagt von den Jägern.
    Längst hatten die übrigen Gleiter ihre Lenkwaffen abgefeuert. Nicht mehr als zwei pro Gleiter.
    Die Kampfjäger feuerten auf die Gleiter, auf die Raketen.
    Vom Raumhafen Spoll erhob sich federleicht ein mächtiges Schlachtschiff.
    Natürlich alles zu spät.
    Drei, vier Raketen schlugen in die Statue ein und sprengten sie.
    Endlich schlug der Lärm über ihnen zusammen. Die Detonationen. Der Überschallknall der Gleiter und Jäger. Der Donner des Schlachtschiffes, das im Notstart von Spoll abgehoben hatte.
    Cerdo Perisa dachte: Das sind unbemannte Gleiter. Die Rebellen riskieren ihr Leben nicht für diesen symbolischen Akt. Es ist keine Schlacht, es ist nur ein symbolischer Akt. Sie geben uns ein Zeichen.
    Die Trümmer der Statuen und die Trümmer der Gleiter schlugen dennoch in die Menge ein. Feuer. Schreie. Der atemberaubende Gestank glühenden Metalls.
    Sein Ärger: Warum hat das Innenministerium den Schutz der Veranstaltung übernommen? Warum nicht die Raumflotte? Diese Dilettanten!
    Er sah, wie der Kanzler durch das dunkle Abstrahlfeld eines Nottransmitters geschoben wurde. Sein augenübersäter Poncho stand in Flammen. Jetzt erst stürzten sich die Personenschützer auf ihn, den Oberkommandierenden, rissen ihn von den Beinen, packten ihn auf einen Antigravschlitten. Der Feldschirm des Schlittens baute sich auf, die Hitze ließ nach. Die Schmerzen in seinen gebrochenen Knochen, seine verbrannte Haut.
    »Nein!«, schrie er, wand sich in den Fesselfeldern, versuchte, nach seinem Sohn zu greifen. Sah das glühende Stück Metall in dessen Brust stecken, dort, wo die Knochenschale das Hirn barg. Sah das erloschene Auge.
    »Nein!«, schrie er, als der Schlitten Fahrt aufnahm, in den Himmel schoss, flog und flog und flog.

Auf der Suche nach dem verlorenen Tag

    »Dieser Auftrag ist dem Oberkommandierenden nicht angemessen«, sagte der Kanzler milde zu Cerdo Perisa. »Das soll Vinmau Khoulma mit ihren Leuten erledigen. Ich müsste dich degradieren, wenn ich dich auf eine solche Mission fliegen lasse. Das will ich wirklich nicht.« Obwohl die letzten Toten schon vor Wochen in die Lichten Flüsse gestreut worden waren, trug Fiulac Appdapar noch das goldene Traueramulett.
    »Du willst mich nicht degradieren? Gut. Dann lass es.«
    Kanzler Appdapar seufzte leise. »Das alles tut mir entsetzlich leid. Du weißt, wie sehr ich deinen Sohn geschätzt habe. Es gibt Zeiten, da gehen wir im Licht. Dann wieder gibt es die blinden Tage.«
    »Ja.« Cerdo Perisa spielte mit der zusammengerollten Notizfolie, schob sie von sich, stand auf, ging auf und ab, probierte sein Exoskelett. Die Gerätschaft machte es ihm leicht, sie träufelte sanfte Morphine in seinen Leib, stillte den Schmerz, den seine irreparablen Gelenke ihm bereiteten, hob und trug ihn wie ein Kind.
    »Wir brauchen dich hier«, beschwor ihn der Kanzler. »Ich will dich nicht mit einem Schiff in den Tiefen des Raums untergehen sehen. Und wie sollten wir es der Öffentlichkeit erklären? Der ranghöchste Offizier unserer Flotte verlässt Gaidor wie ein einfacher Raumsoldat mit unbekanntem Ziel. Bleib hier. Stell deine Bedingungen.«
    Cerdo Perisa sah ihn verwundert an. »Bedingungen? Wenn du mir unbedingt einen Wunsch erfüllen willst: Lass die albernen Statuen nicht wieder aufbauen.«
    Der Kanzler machte eine Geste der Zustimmung. »Einverstanden. Wir werden die Tore neu errichten, nicht aber die Standbilder. Dann bleibst du auf Gaidor?«
    Perisa ging auf und ab. »Nein«, sagte er nach einer Weile. »Ich nehme mir ein Schiff und fliege. Selbst wenn du mich dafür degradieren musst.«
    Appdapars

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