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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wurden. Im Zentrum von Power City waren keine weiteren Hinweise auf das Verschwinden der Besatzung aufgetaucht. Alle Überwachungspositroniken waren lahmgelegt, redundante Systeme gekappt worden. Wenig ermutigende Informationen erreichten ihn von den Besatzungsmitgliedern anderer Korvetten, Space-Jets und Kampfgleiter, die die ehemaligen Landefelder und die Abwehrforts im Harno-Gebirge untersuchten. Allmählich machte sich Frust unter seinen Leuten breit. Sie standen einem Feind gegenüber, der nicht die geringsten Spuren hinterlassen hatte.
    Sollte er zusätzliche Hilfe von der JESSE OWENS anfordern? Es gab Spezialisten. Wissenschaftler, Logiker, Nexialisten. Leute, die womöglich einen anderen Zugang zum Problem als er fanden.
    Nein. Er würde sich weiterhin auf seinen eigenen Spürsinn verlassen. Im Kommandodeck, dem Heiligsten von PC-I, liefen alle Fäden zusammen. Dort würde er jene Hinweise finden, die er benötigte, um all jene Gedankensplitter, die durch seinen Kopf schwirrten, zu einem Bild zu formen.
    *
    Auf Ebene sechs fanden sie ein weiteres geplündertes Lager, eine Etage tiefer nur mehr großflächige Zerstörungen. Zwischenwände waren zerschmolzen, Wohnmöbel und Laboreinrichtungen zu Schrott zerschossen.
    Anais Berkoff befahl ihren TARAS, langsamer vorzudringen. Immer wieder ließ sie innehalten und einen Datenausgleich durchführen. Lethem achtete auf jeden ihrer Schritte – und sorgte dafür, dass sie seine Präsenz spürte.
    Ein einziges Mal drohte sie schwach zu werden: Nach einer kurzen Einsatzbesprechung zog sie sich ein paar Schritte in die Dunkelheit eines Flurs zurück und ließ sich auf den Boden plumpsen. Mithilfe seines Restlichtverstärkers beobachtete Lethem, wie sie tief durchatmete.
    Geistige Erschöpfung , konstatierte er nüchtern. Sie benötigt eine Erholungspause; doch sie wird keine bekommen.
    Nach einer Weile richtete Anais ihren Oberkörper wieder auf und lehnte sich gegen die Wand. Die Linke tastete nach dem Multifunktions-Armband – um plötzlich zu verharren.
    »Ich weiß, dass Sie mich beobachten, weil Sie mir noch nicht vollständig vertrauen, Major«, sagte sie eisig über Internfunk.
    »Vertrauen?«
    Anais Berkoff stand auf, zupfte die Ausrüstung ihres SERUNS zurecht, kam auf ihn zu – und passierte ihn mit starrem, geradeaus gerichtetem Blick. »Ganz genau.«
    Anais war in der Tat eine bemerkenswerte Frau. Sie hatte ihre innere Distanz vergrößert, war zum formalen »Sie« übergegangen und projizierte all ihre angestaute Wut auf ihn – um daraus weitere Kraft zu schöpfen. Und sie hatte der Versuchung widerstanden, mithilfe zusätzlicher Psychopharmaka ihre Leistungsbereitschaft zu vergrößern.
    Lethem revidierte sein Urteil. Sie würde länger als die zwei von ihm prognostizierten Stunden durchhalten.
    Die TARAS setzten sich in Bewegung. Anais dirigierte die kegelförmigen Kampfroboter ihren Vorstellungen gemäß durch leer stehende Hallen, Gänge, Versorgungsräume, Lager. Hatte sie bislang stets auf ihn und seine Reaktionen geachtet, handelte sie nun völlig selbstständig. Längst hatten sie die Kommandoebene erreicht, 840 Meter unter der Oberfläche.
    Ein Alarmsignal.
    Augenblicklich reagierten die Soldaten. Schutzschirme flammten auf, Kampfgruppen fanden zusammen. Lethem schloss zu Anais Berkoff auf.
    »Dreißig Meter voraus«, sagte sie. »Weitere Hinweise auf Zerstörungen. Und die Bioscans der TARAS haben ebenfalls angesprochen.«
    Endlich!
    Sein Puls schlug rascher, während er sich auf die von den Kampfrobotern gemeldeten Rohdaten konzentrierte. Bilder von Wesen entstanden daraus, die gemeinsam in einen im rechten Winkel abzweigenden Gang vordrangen. Die Daten blieben allerdings undeutlich; als erkannten die Taster lediglich vage Umrisse ihrer Gegner. Unbekannte energetische Effekte ließen einen Teil der Messinstrumente unnütze Informationen melden. Größe und Form ihrer Gegner blieben unerkannt.
    Lethem wies seine Leute an aufzurücken.
    »TARAS zurück! Lasst euch von ihnen wie gehabt schützen. Breites Vordringen. Wir nutzen diese vier Gänge.« Er deutete auf ein Holo, in dem die Wege eingetragen waren. »Rasches Vorrücken. Ich will die Maahks lebend in die Hände bekommen. Abmarsch!«
    Niemand stellte überflüssige Fragen, jeder führte die Anweisungen mit einem Höchstmaß an Professionalität aus. Auch wenn der Vergleich mit einer gut geölten Maschinerie alt war, hatte er seine volle Berechtigung. Lethem lächelte knapp.
    Jede

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