Perry Rhodan - 2527 - Kleiner Stern von Chatria
das Licht der Welt erblickte?«, fragte er, während er ihr einen warmen Saft reichte.
»Mein kleiner Stern. Genau das habe ich gesagt.«
»Es war exakt zur Mittagszeit – derselbe Augenblick, als draußen am Rand des Systems dieser kleine Rote Zwerg auftauchte.«
2.
JULES VERNE, 12. März 1463 NGZ ...
»Bitte behandle den Datenträger vorsichtig. Sein Inhalt ist unersetzlich.«
Shaline Pextrel überlegte, ob sie Antwort auf etwas geben sollte, was völlig selbstverständlich war. Sie entschloss sich, dem Neuzugang aus der STYX freundliche Neugier entgegenzubringen, und wandte den Kopf halb in die Richtung des Sprechers.
»Ponson Merez, nicht wahr?«
»Stets zu Diensten! Und wer bist du?«
»Die, zu der du wolltest.«
»Ach ja. Eigentlich wollte ich den Chef der ...«
»Chefin der ...«, korrigierte sie ihn sanft. Merez war noch nicht lange in der JULES VERNE.
»Ja, Chefin. Nett, dich kennenzulernen.« Er streckte ihr etwas ungelenk die rechte Hand entgegen. Shaline schüttelte sie.
»Der Mann vom Ovaron-Institut«, sagte sie wie beiläufig. »Nimm Platz!«
»Der Inhalt des Behälters ist hochempfindlich. Könnten wir ihn vielleicht in ein Prallfeld ...«
»Womit rechnest du, Ponson? Mit einem Hypersturm in der Hauptleitzentrale?«
Er lachte lauthals. »Treffer – versenkt, Kollegin. Auf gute Zusammenarbeit!«
Shaline hielt den Terraner mehr für einen Pedoexzentriker als für einen Pedophysiker. Es gelang ihr, freundlich aus der Wäsche zu schauen, und dachte bei sich: Hoffentlich habe ich bald wieder meine Ruhe. »NEMO?«
»Guten Tag, Shaline!«, antwortete der biopositronisch-hyperinpotronische Großrechner der Hantel. »Brauchst du meine Hilfe?«
»Ich brauche den Meta-Orter.«
»Steht zu deiner Verfügung.«
»Danke, NEMO!« Sie zog den Behälter zu sich heran, öffnete ihn und nahm den Kristall heraus. Eines der Lesefächer des Terminals öffnete sich – als Chefin der Funk- und Ortungsabteilung hatte ihre Konsole jede Menge davon –, und Shaline legte ihn hinein.
Ponson Merez sank in den freien Sessel neben ihr. »Bevor ich die Ergebnisse präsentiere, möchte ich sie mit dem Multifrequenzpeiler überprüfen.«
Shaline wusste, dass er das schon getan hatte. Aber er wollte sich vergewissern, dass er nichts übersehen hatte, ein durchaus sinnvolles Verhalten, das so manch anderem Wissenschaftler gut zu Gesicht gestanden hätte. Er kam damit zu ihr, und sie war bescheiden genug, sich nichts darauf einzubilden.
Im Holo-Globus formte sich ein schwarzes, würfelförmiges Areal. Es zeigte zwei diffuse Objekte, die Merez zunächst mit den herkömmlichen Hyperortern sowie den Kantor-Sextanten vermessen hatte. An den angegebenen Koordinaten existierten keine weiteren hyperphysikalischen Abnormitäten wie Störungen des hyperphysikalischen Kontinuums, Gravitationslöcher oder Ähnliches.
»NEMO, blende jetzt die beiden anderen Objekte ein, die ich im Anschluss daran gefunden habe«, forderte der Pedophysiker. An allen vier Positionen hatte er ähnliche oder gleiche Muster festgestellt, die auf identische Vorgänge hinwiesen.
Merez nickte Shaline zu. Sie aktivierte die Kantor-Sextanten und zeichnete alle Messwerte auf, soweit sie auf die Ferndistanz von ein paar tausend Lichtjahren möglich waren. Anschließend schaltete sie den Meta-Orter dazu.
In der JULES VERNE bezeichneten sie ihn auch als Hyperspektrometer oder Multifrequenzpeiler. Dabei handelte es sich um Geräte, deren genaue Position ihnen unbekannt war wie so vieles von der Technik, die von den Metaläufern in die Hantel eingebaut worden war. Bisher gab es lediglich Vermutungen, dass die Fußbälle oder Golfbälle involviert sein könnten, die gleichmäßig über die Schiffszellen verteilt waren.
Ähnlich wie die Aura-Zange der SOL deckte auch der Meta-Orter den gesamten SHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums ab bis zu einem Wert von circa 9,1 mal 10 hoch 17 Kalup, während das Kantorsche Ultra-Messwerk lediglich bis zu einem Wert von 8,8 mal 10 hoch 15 Kalup reichte.
Der Ortungsvorgang an sich verlief rein passiv. Der Meta-Orter verarbeitete alle Signale in diesem Bandbereich bis zu einer Entfernung von ungefähr 3000 Lichtjahren.
Die aktuellen Ortungsmuster stimmten mit denen überein, die Merez bei seiner ersten Untersuchung gewonnen hatte. Neue Erkenntnisse ließen sich daraus nicht ableiten. Die Hinweise auf untypische hyperphysikalische Aktivitäten unterschiedlicher Stärke harrten einer eingehenderen Untersuchung
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