Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette

Titel: Perry Rhodan - 2528 - Transmitter-Roulette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Präzision:

7.
    Bericht Ronald Tekener

    Ihre Kehlen waren durchgeschnitten. Wer immer es getan hatte, war dabei nicht gerade zimperlich vorgegangen.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte Belar tan Picas, wohl mehr zu sich selbst als zu mir.
    Dennoch reagierte ich darauf; mit der spöttischen Art meiner Tarnexistenz als Aerga Egrega, die ich vor Belar eigentlich gar nicht mehr aufrechterhalten musste. »Es ist aber geschehen.«
    Der Akone lachte leise, doch es klang kein Humor darin auf, sondern Ratlosigkeit. »Verstehst du nicht, was ich meine? Es wurde kein Alarm ausgelöst, als die Mörder in die Zellen eingedrungen sind.«
    Er ging zu einem Überwachungspult und stieß Sekunden später einen Fluch aus.
    »Es wurde nichts aufgezeichnet?«, vermutete ich.
    Der Sicherheitschef wandte sich zu mir. »Die Protokolle sind gelöscht. Was geht hier vor?«
    Ich war nahe daran, ihn in die Hintergründe einzuweihen, aber noch durfte ich dieses Risiko nicht eingehen. »Wer hätte die Befugnis dazu, sämtliche Überwachungseinheiten abzuschalten?«
    »Mein Stellvertreter Burgha. Und alle, die die Hochrangkodes für das gesamte Schiff kennen. Was insgesamt eine Handvoll Personen sind, vor allem die Familie tan Harol. Unter anderem ...«
    »Simul tan Harol«, unterbrach ich.
    Kaum hatte ich den Namen ausgesprochen, versank der Akone in brütendes Schweigen.
    Die beiden Akonen, die mich vor wenige Stunden angegriffen hatten, lagen in ihrem Blut auf dem Boden der Zelle. Einem war es noch gelungen, halb den Raum zu verlassen; sein Oberkörper und die Arme ragten ins Freie.
    Der süßliche Blutgeruch setzte sich hartnäckig in mir fest; ich hatte ihn in den letzten Stunden zu oft gerochen. Offenbar hatte ich mit meiner Ankunft in der LEMCHA OVIR und der Befragung von tan Pinfrari in das sprichwörtliche Wespennest gestochen und einige sehr nervös werden lassen – Drahtzieher, die skrupellos genug waren, potenzielle Verräter auszuschalten, um keine Spuren zu hinterlassen.
    »Was ist mit Audemo tan Pinfrari?«, fragte ich. »Verfügt er über die entsprechenden Vollmachten, um das hier anzurichten?«
    »Er ist Simul tan Harols engster Vertrauter. Offiziell kennt er die Kodes nicht, aber ich halte es nicht für unmöglich.« Belar machte eine umfassende Handbewegung. »Langsam, aber sicher halte ich nichts mehr für unmöglich. Und von dir, Aerga Egrega«, er betonte den Namen eigenartig, »erwarte ich Antworten.«
    »Lass den Tatort untersuchen. Vielleicht haben sich die Opfer wehren können und es finden sich genetische Rückstände. Gewebeproben, Haare ...«
    »Rechnest du damit, Terraner?«
    Terraner. Er wusste es also. Wie konnte er es herausgefunden haben? Die Lösung dieses Rätsels lag auf der Hand. »Nicht immer sind solche Spuren aufschlussreich. In meinem Fall konnte ich jedoch nicht verhindern, dass ich Blut zurückließ. Seit wann weißt du es?«
    »Ich habe auf dem Weg hierher mit dem Mediker gesprochen, der die Analyse vorgenommen hat.«
    Ich trat näher an den Akonen heran. »Reden wir dort weiter, wo wir sicher sind, dass uns niemand zuhört.«
    Er stimmte mir zu und instruierte eine junge Frau des Wachpersonals, die übliche Spurensicherung vorzunehmen. »Ich weiß nicht, ob mein Büro noch sauber ist. Ich weiß gar nichts mehr. Wir gehen nach oben, in die Gärten.«
    »Was willst du dort?«
    Belar zögerte kurz. »Audemo tan Pinfrari leitet einen Teil der Präsentation. Ich möchte ihm selbst einige Fragen stellen, sobald ich an ihn herankomme.«
    Wir ließen den Zellenbereich hinter uns und ich folgte dem Akonen durch enge Korridore. Wir begegneten niemandem, bis wir wieder den öffentlich zugänglichen Bereich erreichten.
    Belars Kommunikationsgerät schlug an, er warf mir einen kurzen Blick zu – obwohl die nächste Katastrophenmeldung wartet? – und nahm das Gespräch an. Ich stand nahe genug, um seine Antworten zu hören.
    »Ich bin nicht erreichbar.« – »Burgha, das überlasse ich dir.« – »Ja, Gefangene ... ermordet ... in der Zelle.« – »Wo bist du? Geh zu Audemo tan Pinfrari und behalt ihn im Auge.« – »Ja, Pinfrari! Er darf dich nicht bemerken, aber du wirst mir ... Das ist mir egal! Wälz es auf jemand anderen ab! Siehst du Pinfrari?« Dann folgte erstmals eine längere Pause, ehe er sagte: »Such ihn. Nimm dir Vulin zu Hilfe und informier niemanden sonst! Sobald du ihn findest, meldest du dich!«
    Er beendete das Gespräch und musste mir nichts mehr erklären. Ich verstand auch so.

Weitere Kostenlose Bücher