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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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des Schlachtlichts waren allem überlegen, was in der Milchstraße bekannt war.
    Die LEIF ERIKSSON wich nicht aus. Das Schiff der Terraner funkelte jetzt ebenfalls wie ein Kristall, smaragdgrün im Schutz seines HÜ-Schirms. Es durchmaß 2500 Meter und war damit deutlich größer als das Schlachtlicht. Aber das hatte nichts zu bedeuten.
    Das Schlachtlicht eröffnete das Feuer.
    Eine blendende Walze aus gelbem und orangefarbenem Licht löste sich von dem funkelnden Edelstein. Kithara erinnerte sich unwillkürlich an einen der wenigen planetaren Aufenthalte, die sie jemals gewagt hatte. Es war eine Urwelt gewesen und die UHLM hatte einen ihrer Tanks mit dem Wasser seines dampfenden Meeres gefüllt, um wertvolle organische Verbindungen daraus zu synthetisieren. Kithara hatte eine Stunde am Strand verbracht und den Brechern zugesehen, die sich schäumend an den Felsen gebrochen hatten.
    Die Gewalt der Wellen hatte ihr Angst gemacht, aber sie hatte sich gezwungen, die Mutprobe zu bestehen.
    Als nun die Flutwelle aus Energie über das Schiff der Terraner hereinbrach, winselte sie.
    Das Grün des HÜ-Schirms mischte sich mit dem Orange und Rot, verlor seinen Glanz. Es wurde dunkler, kippte ins Braun. Der Schirm warf gewaltige Blasen, als er sich mühte, die anstürmenden Energien in den Hyperraum abzuleiten.
    Er mühte sich vergeblich.
    Kithara las die Energiewerte ab, die die Sensoren der UHLM auffingen. Sie lagen weit über dem, was selbst ein terranisches Schlachtschiff der JUPITER-Klasse zu absorbieren vermochte. Auf dem Schiff, das Reginald Bull befehligte, mussten die Aggregate unter Überlast laufen. Die LEIF ERIKSSON hatte keine Chance – in spätestens vierzig Sekunden, errechnete die Positronik, würde der HÜ-Schirm zusammenbrechen, und einen Lidschlag später würde der Koloss aus Stahl sich in glühendes Plasma verwandelt haben.
    Der Terraner schöpfte die Frist beinahe komplett aus. Die LEIF ERIKSSON erwiderte das Feuer. Transformsalven, von denen eine einzige genügt hätte, die UHLM zu vernichten, detonierten vor dem Schlachtlicht. Sie riefen keine erkennbare Wirkung hervor. Das Schlachtlicht bestand aus Formenergie. Es hätte mehrere Dutzend Raumer vom Typ der LEIF ERIKSSON benötigt, um es in Bedrängnis zu bringen.
    Fünf Sekunden vor der sicheren Vernichtung versuchte der Terraner mit Vollschub zu entkommen.
    Zu spät , dachte sie, zu spät!
    Das Schlachtlicht konnte die LEIF ERIKSSON spielend einholen und vernichten.
    Doch der funkelnde Edelstein blieb an Ort und Stelle, während der Terraner sein Heil im Linearraum suchte.
    Das Schlachtlicht drehte ab, nahm Fahrt auf. Sein Ziel war eindeutig: Es war die UHLM. Ein Punkt löste sich von dem Edelstein. Ein Beiboot. Es eilte dem Mutterschiff voraus, nahm Kurs auf die UHLM.
    Kithara wusste, was es suchte.
    Die Mehandor schaltete auf die Kameras in der Zentrale. Sie sah ihren Vater. Eine Zeit lang hatte er es vermocht, Haltung zu bewahren. Die Routine der Schiffsführung hatte ihm Halt gegeben, zusammen mit der Hoffnung, dass der Albtraum, der über sie gekommen war, im Oa-System ein Ende finden würde. Seine Hoffnungen waren zerschlagen. Vandur war blass, seine Unterlippe zitterte. Ein alter Mann, der nicht fassen konnte, was sich vor seinen Augen abgespielt hatte. Der überfordert war und das genau wusste; so genau wie seine Männer, und dafür schämte er sich.
    Sein Anblick tat Kithara weh. Und er machte sie wütend. Auf das Konverterauge, das ihren Vater erniedrigte. Auf ihren Vater, der sich erniedrigen ließ.
    Rasch schwenkte sie die Kamera herum. Sie fand Sinnafoch, der in der Zentralemitte stand. Zufriedenheit glomm in seinen Augen.
    Der Vatrox verfolgte die Annäherung des Beiboots, dann trat er zu Steelion Hartok und sagte: »Komm, Freund, wir gehen!«
    Der Oxtorner zögerte. Er schwankte, fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Als ließe ihn sein Gewissen keine Ruhe mehr. Als wisse er nicht, was er tun solle.
    Kithara wusste genau, was sie zu tun hatte.
    Sie schwebte zu dem Schrank, in dem der unbekannte Patriarch seine Waffen gelagert hatte. Sie nahm den kleinsten Strahler. Die Anstrengung war für ihre verkrüppelten Arme beinahe zu viel.
    Dann machte sich Kithara auf den Weg durch das Leitungsnetz. In der Schleuse verweilte sie einen Augenblick und warf einen letzten Blick auf ihre Zuflucht. Sie würde nicht mehr zurückkehren.
    *
    Steelion Hartok verfolgte benommen, wie Sinnafoch ihre Flucht inszenierte.
    Der Vatrox ließ die

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