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Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor

Titel: Perry Rhodan - 2530 - Der Oxtorner und die Mehandor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Springer vor dem großen Schott aufmarschieren, das den Hauptkorridor des Schiffs von der Zentrale trennte. Es hatte die Detonation, mit der die Mehandor Sinnafoch hatten ablenken wollen, unbeschadet überstanden. Die Männer mussten sich in einem Oval aufstellen, Schulter an Schulter. Sie bildeten die Wand, die Sinnafoch bei einem Feuerüberfall schützen würde.
    Die Männer folgten schweigend den Befehlen des Vatrox. Ihre Mienen waren verschlossen. Jeder von ihnen würde in diesen Augenblicken mit der eigenen Angst beschäftigt sein und überlegen, wie er den Ehrverlust vor den übrigen Sippenmitgliedern kompensieren konnte, sollte er diesen Tag überleben.
    Unmittelbar hinter den Mehandor nahm Philip Aufstellung. Der Okrill hatte weiterhin die Zunge um den bewusstlosen Yemin geringelt. Der Muskelstrang war so stark, dass er den wuchtigen Mehandor spielend über dem Boden hielt.
    Der Anblick stimmte Hartok traurig.
    Hinter Philip folgte der Patriarch. Der alte Mehandor vermochte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen zu halten. Seine Hände zitterten, und um es – vergeblich – zu verbergen, hatte er sie zusammengefaltet, presste er sie vor dem Bauch zusammen, als bete er.
    Vandur war ein gebrochener Mann.
    Es war ein Anblick, der den Oxtorner vielleicht noch trauriger stimmte als der des Okrills, der sich für eine Drohung hergab.
    Zwei Schritte hinter dem Patriarchen stand das Wesen, das den Okrill zu seinem Werkzeug gemacht hatte: Sinnafoch.
    Der Vatrox hatte einen Strahler auf den Rücken Vandurs gerichtet.
    Den Abschluss bildete Steelion Hartok.
    Wir sind auf dem Weg , sagte eine Stimme in dem Oxtorner. Noch ein paar Minuten, dann liegt das alles hinter dir, ist es nur noch eine Erinnerung, ohne Bedeutung. Dann beginnt dein neues Leben!
    Es gab keinen Zweifel. Das Raumschiff, der leuchtende Edelstein, hatte die letzten verbliebenen ausgeräumt. Sinnafoch war bedeutend, sein Volk war bedeutend – und so musste es auch das Leben sein, das auf ihn, Steelion Hartok, an der Seite des Vatrox wartete.
    Was kann das für ein Leben sein? , fragte eine zweite Stimme in ihm. Es fußt auf Betrug und Mord, auf Zwang und Gewalt. Aus Schlechtem kann nichts Gutes erwachsen!
    »Gehen wir!«, befahl Sinnafoch.
    Das innere Schott glitt zur Seite. Die Schleusenkammer war leer.
    Das äußere Schott glitt zur Seite, gab den Weg zum Hauptkorridor des Mehandor-Raumers frei, der das Schiff wie der Rückenmarkskanal das menschliche Rückgrat in seiner ganzen Länge durchzog.
    Der von Rauch geschwärzte Korridor war verlassen.
    Hartok spürte, wie ein Teil der Anspannung von ihm abfiel. Wenigstens schienen die Mehandor klug genug, sich nicht auf eine Kraftprobe einzulassen, die sie nur verlieren konnten.
    Der Zug setzte sich in Bewegung. Sie gingen langsam, aber die Entfernung war gering. Keine zweihundert Meter trennten sie vom Hangar, der als Nächstes an der Zentrale lag. Dort würde das Beiboot der Vatrox auf sie warten. Er und Sinnafoch und Philip würden es besteigen und ...
    Bei diesem Gedanken schwindelte Steelion Hartok.
    Und eine Stimme flüsterte in sein Ohr: »Tu es nicht!«
    Hartok wusste auf der Stelle, wem die Stimme gehörte. Er wandte sich um, tat so, als versichere er sich, dass ihnen niemand folgte.
    Nichts.
    Kithara hatte den Deflektorschirm aktiviert. Aber er spürte ihre Anwesenheit. Und er roch den süß-säuerlichen Säuglingsduft.
    Wie war sie auf den Korridor gekommen?
    »Lass mich in Frieden!«, flüsterte der Oxtorner. »Was willst du noch von mir? Es ist gleich vorbei.«
    »Nichts ist vorbei. Sinnafoch ist ein Mörder. Und du hilfst ihm zu fliehen!«
    »Das ist nicht wahr!«
    »Belüg dich nicht selbst! Sinnafoch war ein Gefangener der Terraner. Einer, der ihnen so wichtig war, dass sie die halbe Flotte auf ihn angesetzt haben. So wichtig, dass Reginald Bull persönlich ihm hinterhergejagt ist!«
    »Nein.«
    Hartok wollte Bulls Namen nicht hören. Während der Auseinandersetzung zwischen dem Unsterblichen und Sinnafoch hatte er es nicht vermocht, zu dem Holo Bulls aufzusehen. Er hatte sich geschämt, hatte Angst gehabt, dass sich der wütende Blick des Unsterblichen plötzlich auf ihn richten könnte. Er hätte ihm nicht standgehalten.
    »Sinnafoch ist kein Mörder!«, sagte er. »Seine Leute haben die LEIF ERIKSSON nicht vernichtet, obwohl sie es gekonnt hätten.«
    »Das hat nichts zu bedeuten.« Kithara schwebte näher an den Oxtorner heran, direkt neben sein Ohr. Eine unwillige – vielleicht auch

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