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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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angepasst. Sie ließen sich auf Siedlungsplaneten nieder oder ziehen durch die Milchstraße, um ihre Dienste anzubieten oder erstklassige Transmitteranlagen zu verkaufen.«
    »Ich verstehe deine Argumentation, geschätzter Tschanor-Gos«, sagte ich vorsichtig. »Dennoch finde ich dieses totale Abschotten des Akon-Systems eine Spur zu dick aufgetragen. Wie mir unsere Nachrichtendienste mitgeteilt haben, ist es auch Raumschiffen akonischer Siedlerwelten nicht gestattet, ins Blaue System einzufliegen. Entscheidet die Regierung auch darüber, welche Akonen sich der Scham aussetzen dürfen und welche nicht?«
    Ein Anflug von Ärger strich kurz über tan Vitars Gesichtszüge. »Ich kann Spott nicht ausstehen, Admiral. Aber ich verstehe, weshalb du ihn einsetzt. Stell die Frage, die dir auf der Zunge liegt. Sie ist der wahre Grund, weshalb ich hier bin.«
    Ich lächelte. Für tan Vitar mochte es kalt ausgesehen haben; ich lächelte aber, weil mir der Tschanor-Gos von Minute zu Minute besser gefiel. »Im Akon-System braut sich etwas zusammen. Was führt ihr im Schilde?«
    Reino tan Vitar schmunzelte leicht. »Mir gefällt dieser Ausdruck etwas im Schilde führen – man fühlt sich in archaische Zeiten zurückversetzt, als die Bevölkerung noch mit Schwertern und Lanzen aufeinander losgegangen ist.«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich wieder. »Dennoch ist das Bild, das du mit diesem Ausdruck zeichnest, ein falsches, Ronald Tekener. Die Akonen führen weder eine Waffe noch einen Schild und schon gar keinen darin versteckten Gegenstand mit sich. Du hast aber insofern recht, als dass der Regierende Rat seit Jahrzehnten einen ambitiösen Plan verfolgt.«
    Ich beugte mich leicht vor. »Welchen?«
    Der Tschanor-Gos sprach weiter, als hätte er meine Frage nicht gehört. »Unzählige akonische Wissenschaftler haben wie besessen daran gearbeitet – unterstützt von Ökonomen, Politikern und Militär.«
    »Dem Energiekommando.«
    »Auch wir haben daran mitgearbeitet«, bestätigte tan Vitar. »Dennoch kennen wir nur Teile des Plans. Der Regierende Rat hat eine totale Nachrichtensperre verhängt und dafür gesorgt, dass niemand die Wissensfetzen zusammensetzen konnte – nicht einmal das Energiekommando.«
    »Nicht einmal der Oberkommandierende des Energiekommandos?«, fragte ich lauernd.
    »Nicht einmal der«, bestätigte Reino tan Vitar. Kälte lag in seiner Stimme.
    »Interessant«, sagte ich. »Auf der einen Seite scheint ihr euch über die politische Ausrichtung absolut einig zu sein, und auf der anderen Seite weiht er dich in dieses geheimnisvolle Jahrzehnteprojekt nicht ein.«
    Der Akone antwortete nicht, blickte mich nur stumm an.
    »Damit wären wir bei diesem wahren Grund, aus dem du hier bist «, schloss ich. »Dir ist die Geheimniskrämerei um dieses Projekt suspekt und unangenehm.«
    »Das ist er.«
    »Und das ist Grund genug, um mithilfe der USO gegen die eigenen Leute vorzugehen?«
    »Ich würde niemals gegen meine eigenen Leute vorgehen, Admiral. Ich bin hier, um die USO und das Galaktikum zu informieren – und zwar mit der Hilfe und nach Absprache mit dem Ma’tam des Regierenden Rates persönlich.«
    »Ma’tam Narvan tan Ra-Osar setzt dich also nicht umfassend ins Bild, unterstützt dich aber im Bestreben, das Galaktikum und die USO zu informieren?«, fasste ich zusammen.
    Tan Vitar machte eine Geste der Zustimmung. »Das mag wie ein Widerspruch aussehen, doch der Regierende Rat hat entschieden, keinen Außenstehenden über das Projekt in Kenntnis zu setzen, und daran hält sich der Ma’tam. Ich akzeptiere diesen Entscheid, denn er ist konsequent und eines Regierenden Rates angemessen.«
    Ich legte beide Hände flach auf die Tischplatte vor mir. »Wenn es nicht der Regierende Rat ist, dem du – und offenbar auch der Ma’tam – nicht vertraust: Wer ist es dann?«
    »Die alte Garde, Tekener«, gab der Tschanor-Gos zur Antwort. »Die borniertesten Reste der Adelscliquen. Diejenigen, die lieber den alten Zeiten nachtrauern und dabei nicht erkennen, dass sie nur mehr einen verschwindend kleinen Teil der akonischen Bevölkerung repräsentieren.« Die samtbraune Haut des Akonen hatte sich dunkel gefärbt, die Emotionen ließen seine Stimme leicht vibrieren.
    »Auch wenn der frühere Hochadel bei der Kabinettisierung fast komplett ausgelöscht wurde, gibt es immer noch genügend Clans, die über viel Einfluss und wenig Visionen verfügen«, fuhr tan Vitar fort. »Sie hegen einen unverbesserlichen Groll gegenüber

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