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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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die nur ein Saedelaere wahrnahm, die er uns Normalen nicht erklären konnte. Uns vorenthielt?
    Ich hasste es.
    *
    Der Mann mit der Maske blieb einen Moment unschlüssig vor der Tür stehen. Aus dem Holoschirm des Servos blickte ihm das narbige Gesicht Ronald Tekeners entgegen.
    Der stellvertretende Leiter der United Stars Organisation hatte sein Kommen angekündigt, was Alaska Saedelaere dazu bewogen hatte, an diesem Tag auf einen Besuch in der Waringer-Akademie zu verzichten. Es wäre ihm unangenehm gewesen, Fragen des Smilers zu seinen Nachforschungen ausgesetzt zu sein.
    »Öffne die Tür!« Seine Stimme klang rau. Er hatte seit dem Besuch des akonischen Boten kein Wort mehr gesprochen.
    Die Tür glitt zur Seite. Ronald Tekener trug die offizielle Uniform der USO. Die silbernen Rangabzeichen wiesen ihn als Admiral aus.
    Er machte einen Schritt auf Alaska zu und streckte die rechte Hand aus, die dieser zögernd ergriff.
    »Maskenträger«, sagte Tekener lächelnd. »Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Hundert Jahre?«
    »Mehr«, sagte Saedelaere.
    Mit einer Handbewegung bat er seinen Gast herein und führte ihn auf die Wohnterrasse. Der Servo brachte zwei Gläser mit Quellwasser. Farbige Strohhalme steckten darin. Saedelaere nahm eines der Gläser an sich. Tekener ignorierte das Angebot und verscheuchte den Servo mit einer Handbewegung.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut, Tek«, antwortete Saedelaere in seiner eigenen, stockenden Art. »Was machen die Spieltische dieser Galaxis?«
    »Haben nicht aufgehört, zu mir zu sprechen«, gab Tekener mit einem genüsslichen Lächeln zurück.
    »Fein.«
    Alaska Saedelaere veränderte umständlich seine Sitzhaltung. Tekener hatte ihm den Grund seines Besuches nicht mitgeteilt. Der Maskenträger ging davon aus, dass es etwas Unangenehmes war. Oder zumindest etwas, das ihn – nach dem nächtlichen Besuch – noch mehr aus seiner gewohnten Tagesroutine bringen würde.
    Dazu kam, dass ihm der Smiler alles andere als sympathisch war – wenn dieser Begriff für die Beziehungen des Maskenträgers zu anderen Lebewesen überhaupt zutraf.
    Alaska mochte die Mitten-ins-Gesicht-Affektiertheit des Mannes mit den Lashat-Pocken nicht. Tekener war stolz auf seine Fähigkeiten, stolz auf seine Hässlichkeit, spielte damit wie mit seinen geliebten Pokerkarten. Gewann Frauen, stahl sich danach mit einem letzten Schluck aus dem abgestandenen Whiskeyglas und einem Lächeln auf den Lippen davon.
    Saedelaere wusste dies nicht, weil er etwa bei Tekeners Eskapaden auf den unterschiedlichsten Freihandelswelten schon dabei gewesen wäre. Er wusste es, weil es selbst bei seriösen Trivid-Sendern Formate gab, die mit Geschichten über die galaktische Prominenz ihr Geld verdiente.
    Mädchen verkauften ihre Geschichten und merkten dabei nicht, dass sie sich für ein paar Galax erniedrigten. Bei all diesen effekthascherischen Schlagzeilen kam nicht etwa der Smiler schlecht weg, es waren die Frauen, die zu einem Abenteuer des berühmten Spielers verkamen.
    Ronald Tekener war ein Dinosaurier. Das Urmodell eines Machos. Und dabei erfolgreich und fast unangreifbar, weil die Galaxis wusste, welche Fähigkeiten in dem durchtrainierten, 191 Zentimeter großen Mann mit den hellblauen Augen steckten, wenn er sie für das Gute einsetzte.
    Dennoch fiel es Alaska schwer zu ertragen, wie Tekener mit der Verantwortung der Unsterblichkeit umging. Dann erinnerte er sich wieder daran, dass der Spieler den Zellaktivator ursprünglich nicht verliehen bekommen, sondern ihn ... gefunden hatte.
    »Weshalb bist du hier, Tek?«
    Tekener lächelte und zog aus einer Innentasche seiner Uniform eine helle Scheibe mit abgerundeten Ecken. Er hielt sie Saedelaere hin.
    »Unter anderem deshalb.«
    Der Maskenträger nahm das etwa handflächengroße Gerät an sich und betrachtete es von allen Seiten. Von der Farbe und Beschaffenheit erinnerte es ihn an Elfenbein. Auf der einen Seite fiel ein etwas dunkleres Feld auf, das vermutlich ein multivariables Bedienfeld darstellte.
    »Hast du ein solches Gerät schon einmal gesehen?«
    Saedelaere blickte auf. Tekener wirkte in diesem Moment wie ein Tiger kurz vor dem Angriff.
    »Dein neuer Kasino-Führer?«, fragte Saedelaere.
    »Ein Controller der Klasse A«, gab Tekener zurück. »Ein Gerät, das in Zusammenhang mit den Polyport-Höfen steht, über die du sicherlich informiert bist.«
    Saedelaere vollführte eine vage Geste und hielt Tekener das Gerät hin.
    Kein Muskel zuckte in dessen

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