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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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lächelte.
    Ich lächelte immer, wenn ich plötzlich klar sah.
    Selbst wenn es sich nur um ein beschissenes Klischee handelte.

3.
    Das neue Akon
    6. März 1463 NGZ, vier Stunden später

    Persönliche Aufzeichnungen Ronald Tekener: Den beißenden Geruch nach Rauch und verbranntem Kunststoff tilgte ich in meiner Kabine durch eine Wasser-, Dampf- und Ultraschalldusche. Anschließend begab ich mich in einen abgeschirmten Verhörraum der TRAJAN und wartete.
    Als er endlich eintrat, verzichtete ich darauf, mich zu erheben.
    »Sosehr ich mich darüber freue, dich gesund wiederzusehen«, sagte ich, »frage ich mich, ob diese Inszenierung wirklich nötig gewesen ist.«
    Reino tan Vitar ließ den Blick kurz durch den Raum schweifen und setzte sich dann mir gegenüber auf einen Stuhl. Seine tief liegenden Augen schimmerten. Schwach, fast nicht wahrnehmbar, bildete sich eine senkrechte Hautfalte auf seiner ansonsten glatten Stirn.
    »Von allen Galaktikern, die eine Position innehaben, die mit meiner vergleichbar ist, solltest du am besten wissen, dass man manchmal nur mit hohen Einsätzen eine erwünschte Akzentverschiebung erzwingen kann.«
    Der Tschanor-Gos sprach ruhig, fast monoton. Seine dunkle Stimme klang sachlich und klar. Er wollte nicht dadurch beeindrucken, wie er etwas sagte; der Informationsgehalt seiner Worte genügte ihm.
    »Dank deiner Anweisungen wurde kein Spezialist der USO verletzt, wofür ich dir dankbar bin.« Ich konnte nicht verhindern, dass eine Spur Emotionalität mitschwang. »Dafür musste eine Unbeteiligte, eine Unschuldige sterben. Ist das der hohe Einsatz, von dem du sprichst?«
    Der Tschanor-Gos blickte mich mehrere Atemzüge lang unbewegt an. »Die Zeiten haben sich geändert, Ronald Tekener. Die meisten Akonen, die du heutzutage triffst, haben nicht viel gemein mit jenen, mit denen du dich ein langes Leben lang auseinandergesetzt hast. Ich gehöre selbst einer Generation an, die endlich abschließen will mit der Vergangenheit, weil sie weiß, dass die Akonen nur im Verbund mit dem Galaktikum eine Zukunft haben.«
    Ich hob beide Hände. »Ich klage nicht an. Ich ...«
    »Verzeih, wenn ich dich unterbreche, Admiral, aber ich habe auf deine vorhergehende Frage noch nicht geantwortet. Meine Antwort lautet: Nein, ich nehme den Tod von Unschuldigen nicht in Kauf, ebenso wenig wird dies im neuen Energiekommando so gehandhabt.«
    Er beugte sich eine Spur vor. »Ich wollte den Tod dieser Frau nicht. Er ist gegenwärtig Gegenstand interner Ermittlungen. Wir gehen davon aus, dass ein bewaffneter Angestellter eingegriffen hat, der an diesem Tag nicht auf der Einsatzliste aufgeführt gewesen war. Sonst hätten wir ihn rechtzeitig entwaffnet, wie wir es mit den anderen Sicherheitsleuten ebenfalls getan haben.«
    Der Akone lehnte sich in seinem Stuhl zurück, stützte die Ellbogen auf die Lehnen ab und legte die Fingerspitzen aneinander. Kurz irrte sein Blick ab, ein unbewusster Seufzer, leise und verstohlen, entschlüpfte ihm.
    In diesem Moment wischte ich den Groll beiseite, der sich in den letzten Stunden angesammelt hatte. Der hagere Mann mit dem asketischen Gesicht sprach die Wahrheit – das wusste ich in dieser Sekunde.
    Reino tan Vitar war ein Mann der Tat. Hart in seinen Entscheidungen, kompromisslos in der Durchführung. Verwundbar in den Momenten, in denen er sein Werk betrachtete.
    »Die Umstände verlangten, meinen Tod möglichst effektvoll vorzutäuschen, damit sich die Nachricht schnell genug verbreiten kann«, sagte der Akone nachdenklich. »Meine Leute haben ansonsten gute Arbeit geleistet. Der Rauch und die Interferenzen der Schutzschirme haben verhindert, dass die Anwesenden den Transmitter anmessen konnten.«
    Ich sagte dazu nichts. Zwischen Daumen und Zeigefinger meiner linken Hand hielt ich ein kleines Stück eines schwarzen Schmetterlingsflügels.
    »Der Transitmeister, der den verborgenen Transmitter installiert hat, ist absolut zuverlässig und verschwiegen«, fuhr tan Vitar fort. »Er wurde bereits vor Wochen zu einem Ferneinsatz abbeordert. Es wird nicht auffallen, wenn er noch eine Weile von der Bildfläche verschwunden bleibt.«
    »Wer ist in deinen Plan eingeweiht?«
    »Neben dem Transitmeister zwei Agenten, die für den Einsatz genau instruiert waren. Im Falle einer Gefangennahme hätten sie eine Giftkapsel geschluckt, um sie für Monate in einen komatösen Zustand zu versetzen.« Ein feines Lächeln umwob tan Vitars Lippen bei diesen Worten. »Daneben ist nur noch Ma’tam

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