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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Not wurde der Feind von gestern rasch zum Verbündeten von heute und Verrat ... Verrat schien allen Völkern des Universums zu eigen.  
    Sinnafoch hoffte, dass es sich bei den Verhörergebnissen um Lügen oder Fehlinterpretationen handelte. Ein Bund der Völker von Hathorjan gegen die Frequenz-Monarchie hätte eine Verlängerung des Krieges bedeutet, weit mehr brennende Welten, als nötig gewesen wären, stand der Ausgang des Krieges doch weiterhin fest.  
    Der Frequenzfolger forschte weiter und stieß auf eine Information, die ihn erschütterte: Cedosmo verringerte die Flottenstärke in Hathorjan!  
    Sinnafoch las den Befehl mehrmals durch. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Die eigenen Kräfte in der Stunde, in der mehr Truppen denn je benötigt wurden, zu schwächen ... nein, ausgeschlossen. Es passte nicht zu Cedosmo. Der alte Frequenzmittler war ein durchaus kompetenter Befehlshaber. Ein derart grober Schnitzer würde ihm nicht durchgehen. Es sei denn, er ...  
    Wenige Minuten später hatte Sinnafoch herausgefunden, wer den Abzugsbefehl gegeben hatte: Er kam von ganz oben, von VATROX-CUUR.  
    Und VATROX-CUUR hatte einen guten Grund für den Befehl. Anthuresta, die alte Heimat der Vatrox, war überraschend zu einem Brennpunkt im Kampf gegen VATROX-VAMU avanciert. Ein der Ga laxis vorgelagerter Kugelsternhaufen war nach langer Zeit überraschend zugänglich geworden.  
    Eine merkwürdig unpräzise Aussage, fand Sinnafoch, vermochte aber keine näheren Informationen ausfindig zu machen, was es damit auf sich hatte. Fest stand: Dieser Kugelsternhaufen stellte ein Machtvakuum dar und VATROXVAMU würde nicht zögern, sich das Gebiet anzueignen. Es sei denn, die Frequenz-Monarchie kam ihm zuvor, und das würde sie. Deshalb zog VATROXCUUR von überall her, nicht nur aus Hathorjan, Truppen ab und verlegte sie nach Anthuresta.  
    Sinnafoch lag ganz still und dachte nach. Der Stumpf seines Pigasoshaars juckte plötzlich unerträglich. Ein untrügliches Zeichen seiner Erregung. In der Privatsphäre seiner Kabine unbeobachtet, gab er dem Drang nach, sich zu kratzen.  
    Der Krieg gegen VATROX-VAMU steuerte einem Wendepunkt entgegen. Und er ... er war auf diesen unwichtigen Posten abgeschoben.  
    Es durfte nicht sein.
    Sein Volk brauchte ihn.
    Die Frequenz-Monarchie brauchte ihn.  
    VATROX-CUUR brauchte ihn.
    Aber was konnte er tun? Wie konnte er aus diesem Exil entkommen, ohne von Cedosmo abgestraft zu werden?  
    Sinnafoch wusste es nicht. Ziellos durchstöberte er das Flottennetz. Ohne Erfolg. Schließlich kam ihm eine Idee. Oft war der widersinnig anmutende Weg der schnellste Weg zum Ziel. Was, wenn er bewusst einen weiteren Verstoß beging? Cedosmo würde ihn zurück nach Hibernation-6 beordern und dann ... was dann? Welche Strafe konnte ihm drohen? Was wollten sie ihm antun, ihm, Frequenzfolger Sinnafoch, der auf achtundzwanzig Leben zurückblickte? Der Tod konnte ihn nicht schrecken. Er kannte ihn zur Genüge.  
    Degradierung? Tiefer als jetzt konnte er kaum sinken. Sein Einfluss auf den  
    Krieg als Schlachtlicht-Kommandant war vernachlässigbar gering.  
    Nein, er hatte nichts zu verlieren.
    Sinnafoch fand die Informationen zur Disziplinierung und rief sie ab.  
    Er stellte fest, dass er sich geirrt hatte: Er hatte viel zu verlieren. Unerträglich viel.  
    Sinnafochs Vamu war wie das jedes Vatrox unsterblich. Starb sein Körper, kehrte das Vamu zu seinem Ursprung zurück und wurde in einem neuen Körper wiedergeboren. Es war ein unendlicher Kreislauf.  
    Ein Kreislauf, den die Frequenz-Monarchie allerdings zu unterbrechen wusste, wie er feststellen musste: Sie war in der Lage, ein Vamu abzufangen und einzukerkern, an einem unbekannten Ort im Nichts.  
    Für Jahre oder für immer.
    Der Gedanke machte Sinnafoch Angst. Bis er erkannte, dass nicht er es war, der Grund zur Furcht hatte ...  

    Wir starben, um zu leben.
    Wir richteten auf den Hibernationswelten Speicherbänke ein. Dort, vielfach gesichert, lagerten wir Genproben unserer Körper ein.  
    Unsere Körper sind sterblich.
    Unser Vamu ist es nicht.
    Unser Vamu würde eines Tages neue, aus den Genproben geschaffene Körper beseelen.  
    Schließlich, nach fast anderthalb Jahrmillionen, kam dieser Tag ... zum ersten Mal.  
    Aus der Kosmogonie der Vatrox

10.

    Ich kann sprechen.
    S-P-R-E-CH-E-N!
    Und ich kann es kaum glauben! Sinnafoch will mit mir sprechen. Mein Gedankenfreund hat es mir gesagt.
    Ich bin so aufgeregt, dass mir die Spucke aus

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