Perry Rhodan - 2539 - Schreine der Ewigkeit
hielt er an, hob den linken Fuß hoch und wedelte ihn hin und her. Anschließend wiederholte er das Prozedere mit dem rechten Fuß.
Tatsächlich!
Das, was er für Staub gehalten hatte, waren kleine Dunstwölkchen!
»Mein Kish kehrt zurück!«, krächzte er überrascht. Aufgeregt drehte er den Kristall in den Händen. »Keffira, sieh nur: Mein Kish kommt zurück!«
Syrst Tykvenst Lokop schöpfte neue Zuversicht.
Würde es etwas werden mit einem Leben nach der Zeremonie?
Es war möglich.
Er beschloss, den Kristall, in dem Keffira aufgegangen war, genau an dieser Stelle in den Boden zu setzen. Es erschien ihm irgendwie zwingend, damit den Ort zu ehren, an dem er neuen Mut gefunden hatte.
Er kniete sich in den Schotter und rammte den verbliebenen Rest des abgetrennten Federkiels tief in den Boden hinein. Er vergrößerte das Loch mit den Händen und drehte dann den Kristall so tief hinein, wie es ihm möglich war.
»Siehst du, Keffira«, sagte er und hörte, wie eine Spur ihres Plapperns in seine Sprache schlich. »Das ist ein schöner Platz für dich. Ich werde dich besuchen kommen, so oft ich kann. Sei aber nicht traurig, falls ein bisschen Zeit vergeht ... ich will mir nämlich eine neue Bestimmung suchen, Keffira.«
Seine Stimme erstarb in einem Schluchzen.
Minutenlang kniete er nur da und wog seinen Oberkörper im Takt der auf ihn einstürmenden Bilder hin und her. Dann bedeckte er den Kristall mit Schotter und erhob sich.
»Grüß Svage von mir.«
Syrst drehte sich um und ging los, blieb aber nach wenigen Schritten stehen. Er wandte sich wieder dem kleinen Schotterhügel zu, unter dem der Kristall verborgen war.
»Du musst keine Angst um mich haben, Keffira! Ich werde dich stolz machen.«
Er lächelte und ließ Keffiras Grab endgültig hinter sich zurück.
Mit jedem Schritt seiner nun kräftig umwölkten Füße erfüllten ihn mehr Zuversicht und Mut. Die Welt der Lokopter würde nie mehr so sein wie vor der Zeremonie. Es lag an ihm und den anderen Überlebenden, das Beste aus der Situation zu machen.
Plötzlich schrak er zusammen und blieb stehen. Etwas hatte sich bewegt!
Er wandte den Kopf und glaubte am Rand einer Senke eine große dunkle Gestalt zu sehen. Syrst fuhr sich über die Augen und schaute genauer hin, doch die Gestalt war verschwunden.
Mit heftig klopfendem Herzen ging der Lokopter zu der Senke. An ihrem Boden sah er für einige Augenblicke ein schwarzes Etwas es wirkte wie eine unergründliche Öffnung, die aus dem Boden gestanzt worden war.
Syrst blinzelte verwirrt; der Eindruck verschwand, als wäre er nie dagewesen.
Der Boden der Senke erinnerte an den Anblick eines ausgetrockneten Flussbodens: bräunlich, schrundig, von verästelten Schwundrissen überzogen.
Ein eisiger Hauch wehte zu Syrst Tykvenst Lokop hinauf. Fröstelnd wandte sich der Lokopter ab und hatte den Vorfall kurz darauf vergessen.
Die sechzehn eiförmigen Gebäude von Lokops Nest glitzerten friedlich im Licht der Sonne.
Irgendwo dort wartete eine neue Aufgabe auf ihn.
ENDE
Und wieder reist Alaska Saedelaere, der kosmische Mensch, Träger des Cappinfragments, an bislang unbekannte Sterngestade. Zu seinem Ziel, Samburi Yura zu finden, ist die Entschlossenheit getreten, die Rätsel des BOTNETZES zu lösen.
Kommende Woche blenden wir um in eine weitere, entfernt liegende Region des Kosmos: Die Rede ist vom Faraway-Sternhaufen und dem Stardust-System, wo sich der Krieg um das Polyport-Netz ebenfalls ausweitet.
PR 2540 stammt von Christian Montillon und erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
UNTER DEM SCHLEIER
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