Perry Rhodan - 2545 - Vatrox Tod
den Kreislauf anzuregen. Ein paar tiefe Atemzüge lösten weitere Verspannungen. Diese Verrichtungen halfen ihm, den Bezug zur Wirklichkeit wiederzufinden. Sie bewiesen, dass dies die Realität und er nicht in einem schrecklichen Albtraum gefangen war.
Der Weg, den sie entlangeilten, war in der Bilddarstellung seines Helm-Holos grün eingefärbt. Er galt somit als ausreichend gesichert.
LFT-Soldaten bewegten sich parallel zu ihnen, über ihren Köpfen und unter ihren Füßen. Wagner-II sorgte durch ständige Truppenverschiebungen dafür, dass Roman, Grek 17 und das Krathvira im Zentrum einer künstlichen Blase bestmöglich geschützt blieben.
Sie erreichten einen Knotenpunkt, der die Transportwege im Inneren des GaidRaumers in all seiner Vertracktheit charakterisierte. Fußwege, die in steilen Winkeln nach oben und nach unten führten, trafen sich mit Treppen. Mehrere schwarz gähnende Löcher, desaktivierte Antigravschächte, lagen dicht an dicht. Daneben befanden sich Terminals von Rohrbahnen, die ihre Benutzer mit hoher Geschwindigkeit durchs Schiff transportierten. Unweit davon nahm ein Laufsteg seinen Anfang, der korkenzieherförmig nach oben führte. Auch wenn dies einer der zentralen Sammelpunkte des Gaid-Schiffes sein mochte, blieb kaum genug freie Fläche, um das Krathvira zu verankern und es umrunden zu können.
»Ein weiterer Impuls!«, sagte der Maahk und deutete auf das Terminal. »Der fünfte.«
»Das sollte Beweis genug sein; das Vamu aller Vatrox strahlt im DakkarSchwingungsbereich, bevor es sich in Bewegung setzt und eine der Hibernationswelten ansteuert, um neue Körper mit Leben zu erfüllen.«
»Und da wir uns in unmittelbarer Nähe eines dieser Planeten befinden, müssen wir das Signal des Krathviras entsprechend verstärken, um eine Kursänderung des Vamu zu erzwingen.«
Diese wenigen Worte umrissen ihr Dilemma. Sie hatten längst einen Lockimpuls definiert, der ihrer Meinung nach die Dakkar-Grundschwingung zu einer Reaktion zwingen musste, und strahlten es seit geraumer Zeit aus. Vielleicht fehlte es dem Signal an der notwendigen Stärke, vielleicht bedurfte es einer nuancierteren Abstimmung.
Irgendwann würden sie an die Grenzen des Machbaren stoßen. Das Krathvira war unter gänzlich anderen Voraussetzungen erbaut worden. Das körperlose Selbst eines Schatten-Maahks war womöglich nicht mit dem Vamu eines Vatrox vergleichbar.
Ein weiterer Funke erschien in der Bilddarstellung, und diesmal meinte Roman, so etwas wie eine Rückkopplung mit dem Seelenfänger wahrgenommen zu haben.
»War da etwas?«, fragte er seinen Partner, ahnend, dass seine Wortwahl dem Maahk zu wenig präzise erscheinen mochte.
»Ich determiniere das Wort Etwas als Ausdruck deiner Unsicherheit«, sagte Grek 17 erwartungsgemäß. »Und: ja. Da war ein Echo. Ich würde es als Reflektion bezeichnen.«
»Als Zeichen der ... Sehnsucht?«, grübelte Roman. Er konzentrierte sich auf seine Arbeit und vergaß alles rings um sich. Er schob die Bilder Toter und Sterbender beiseite. Sie waren einer Sache auf der Spur, die all dies hier obsolet machen würde. Je rascher sie zu Ergebnissen kamen, desto größer die Chance, der Frequenz-Monarchie den Boden unter den Füßen wegzuziehen.
Roman deutete auf ein extrem eng gebündeltes Daten-Konvolut. »Dies sind die psychogenetischen Marker, nicht wahr? Jene Daten, die die ÜBSEF-Konstante eines Vatrox definieren.«
»Exakt.«
»Wir haben sie, während wir nach der Dakkar-Schwingung forschten, stets im Hintergrund weiterbestehen lassen. Sozusagen als Erinnerung an die Seele unserer Gegner.«
»Ich verwehre mich einmal mehr gegen den schwammigen Begriff Seele.«
»Verzeih, Grek 17. Würdest du mir den Gefallen tun und die Marker für eine Weile wegschalten?«
»Ich verstehe den Sinn deiner Bitte nicht.«
»Ich improvisiere. Vertrau meiner Intuition.«
Der Maahk kratzte mit den Krallenhandschuhen über sein Terminal. Überlegend, unsicher. Um schließlich Romans Wunsch zu entsprechen.
»Und nun?«
»Wir warten. So lange, bis wir das nächste Signal eines sterbenden Vatrox hereinbekommen.«
Rings um sie knisterte und knackte es. Unweit von ihrem Standort war es zu extremer Wärmeentwicklung gekommen. Wände beulten sich aus, schmierige Flüssigkeit verdampfte auf dem Boden. Und dennoch galt dieser Verkehrsknotenpunkt als einer der sichersten Orte im Inneren des Gaid-Raumers.
»Es befinden sich gut und gern fünfzig Okrivar und ein Vatrox an Bord des Schiffes«, meldete
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