Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Fehlerquelle umgekehrter Kausalität!, hörte er von weit her eine ihm wohl bekannte Stimme.
    Thalia Mansoon. Sie war in ihm, die alte Hexe! Er hatte so viele Jahre mit ihr geforscht und gearbeitet, dass er ihre Präsenz spüren konnte, selbst wenn sie ...
    Chucan lächelte und begann seine Arbeit von Neuem. Grundlagenforschung war mitunter ein langweiliges Routinegeschäft. Doch die großen, die wahren Entdeckungen, die einem manchmal zuteil wurden zu erleben - sie entschädigten für alles.
    Halt! Da war eine Abweichung, die nicht sein durfte!
    Chucan zog sie aus dem Holo, vergrößerte sie, ließ sie durch ein selbst erstelltes Filterprogramm laufen, mehrmals. So als würde man die Kopfhaare mit immer feineren Bürsten durchkämmen, um diese eine kleine Laus zu finden, die sich irgendwo festgeklammert hatte und Blut abzapfte.
    Chucan kreiste das Suchgebiet ein. Noch wusste er nicht, was dieser Irrtum NEMOS bewirkte und ob er überhaupt eine Bedeutung hatte. Sicherlich gab es noch andere Fehlerquellen, die vor allem die hyperdimensionalen Ortungsgeräte beeinflussten. Doch hatte er einmal das Muster erkannt, würde ihm jede weitere Suche leichter fallen.
    Du meine Güte! Achtete denn niemand darauf, ob die Rohinformationen, die NEMO lieferte, tatsächlich der Wahrheit entsprachen? Man konzedierte dem Schiffsgehirn, dass es Orientierungsschwierigkeiten hatte und klopfte seine Entscheidungen ab, wenn es um die Steuerung der VERNE ging. Doch die Basis all dessen, jene Informationssätze, die NEMO sammelte, wurden weder hinterfragt noch einer kritischen Prüfung unterzogen!
    Chucan Tica erinnerte sich seiner Lehrjahre - lang, lang war's her - unter Myles Kantor. Er hatte eine ausgezeichnete Ausbildung durch dieses Genie unter Genies genossen, die mitunter gar von freundschaftlichem Umgang geprägt gewesen war. Der hagere, so unscheinbare Mann hatte ihn eines Tages einmal beiseitegezogen und ihm gesagt: »Hör mir gut zu, Junge. Du bist zweifellos talentiert und du bist einer der wenigen an diesem Institut, die wirklich wissen, um was es bei der Hyperphysik geht. Aber du bist zu vertrauensselig. Du glaubst, was du hörst. Ohne zu hinterfragen.«
    »Stimmt doch nicht!«, hatte Chucan energisch protestiert. »Unser Forschungsgebiet ist ein weites, offenes Land, in dem wir blindlings umherstochern. Ich wäre ein Narr, würde ich meinen Lehrern bedingungslos vertrauen.«
    »Du misstraust also meinen Worten, wenn ich vorne auf dem Podium stehe?«
    »Selbstverständlich!«, hatte er mit laut klopfendem Herzen gesagt.
    »Das ist gut so. Ich erwarte von meinen Studenten, dass sie als Korrektiv wirken und mir meine eigenen Fehler nachweisen.«
    Chucan hatte erleichtert durchgeatmet. Nicht jeder Dozent war derselben Meinung wie Myles Kantor.
    »Aber erklär mir eines.«
    »Und zwar?«
    »Du sagst selbst, dass die Hyperphysik ein in weiten Bereichen unerforschtes Feld ist, in dem wir umherirren.«
    »So ist es.«
    »Woher willst du dann wissen, wie und ob gewisse Parameter im höherdimensionalen Kontinuum gelten? Wer sagt, dass unsere Mathematik dort immer die richtigen Ergebnisse bringt? Was, wenn einer unserer ach so modernen und hochgezüchteten Rechner schlichtweg von falschen Voraussetzungen ausgeht?«
    »Du meinst, dass er lügen könnte?«
    »Wohl nicht bewusst. Aber man sollte die Möglichkeit niemals außer Acht lassen, von einem dieser Metallhirne übers Ohr gehauen zu werden. Also pass gut auf und lerne, wie man unsere Freunde durchschauen kann ... «
    Chucans Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück, die Erinnerung an den vor 130 Jahren verstorbenen Myles Kantor verblasste.
    »Banausen!«, schimpfte er leise vor sich hin. »Sesselfurzende Dilettanten. Hat denn keiner von den Spinnern in der Zentrale Lust, den Einfluss der Psi-Komponenten auf NEMO genauer zu untersuchen?«
    Er aktivierte eine Verbindung zu Abraham Camaro. »Geht's euch noch gut?«, fuhr er den Jungen an. »Ihr arbeitet euch in den Abgrund, wenn ihr dem Rechner Verbund weiterhin so bedingungslos vertraut ... «
    »Stör uns nicht, alter Mann! Wir setzen soeben zur Landung an.«
    »Landung?« Chucan brauchte eine Weile, bis er verstand, was ihm Abraham sagen wollte. »Aber ... aber ...«
    Das Bild des Chefwissenschaftlers erlosch. Er hatte ihn grußlos weggeschaltet und blockierte jede weitere Kontaktaufnahme.
    Chucan wühlte sich einmal mehr durch das verfügbare Datenmaterial. Er fand den Fehler, die Fehlerlawine, verfolgte sie von oben nach unten, hin

Weitere Kostenlose Bücher