Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten
Schadenssichtung ein erfreuliches Ergebnis: Die durch die Landung verursachten Schäden waren tatsächlich gering geblieben. Lediglich einige mindere Reparaturarbeiten mussten ausgeführt werden, um die JULES VERNE wieder raumtauglich zu bekommen. Das Schiff wäre augenblicklich startbereit gewesen, wenn nicht ...
Ja, wenn nicht.
Ortung, Tastung, Antrieb, Schutzschirm, Waffensysteme - kurzum: jede Technik, die auf hyperdimensionalen Grundlagen beruhte - wiesen besorgniserregende Ausfallerscheinungen auf. Die Selbstprüfungsroutinen zeigten volle Funktionsbereitschaft aller Aggregate. Doch die eigentliche Wirkung blieb aus.
Ohne Fremdhilfe war es uns vorerst nicht möglich, das Schiff wieder in die Höhe zu bekommen; zumal das mitunter stoffliche Granulat der Psi-Masse rings um uns nicht weniger werden wollte; ganz im Gegenteil.
»Hast du eine Ahnung, wo wir uns befinden, Akika?«, fragte ich den Halbspur- Changeur.
»Bedaure.« Der Kleine wirkte zerknirscht. »Mir ist die Umgebung fremd, mir sind die Bedingungen fremd. Ich begreife immer mehr, wie wenig wir wissen.«
Wir waren viele Stunden unterwegs gewesen - fast exakt 273 Minuten. Genügend Zeit, um die Abgründe zwischen weit voneinander entfernt liegenden Galaxien zu überbrücken.
»Es könnte sein, dass wir uns im Bereich der Fernen Stätten befinden«, spekulierte ich. »Vielleicht sogar in Anthuresta selbst.«
Anthuresta ... das war jene Ringgalaxis, in deren vorgelagerten Kugelsternhaufen Far Away Menschen Zuflucht gefunden hatten. Sie gehörte zum Einflussbereich der Superintelligenz ES und war einer der Brennpunkte im Kampf gegen die Frequenz-Monarchie. Dort befanden sich zwei Hibernationswelten.
Akika Urismaki sah mich aus großen Augen an.
»Unsere Reise wurde von einem Frequenzfolger eingeleitet; jemand mit einem C-Controller hat den Transfertunnel aktiviert. Vermutlich sollten wir bei einem von der Frequenz-Monarchie beherrschten Handelsstern herauskommen - doch ich habe die Psi-Materie gezündet. Und das scheint den Kurs geändert zu haben. Von Schlachtlichtern oder sonstigen Truppen ist jedenfalls bislang nichts zu sehen ... «
Pral drängte sich in den Vordergrund. »Ich spüre etwas«, sagte er mit dumpfer Stimme.
»Das heißt?«
»Im Gegensatz zu euch fühle ich eine Art Wohlbefinden. Meine Gabe scheint durch die äußeren Umstände sensibilisiert worden zu sein.«
»Geht's ein wenig präziser?«
»Leider nein, Perry Rhodan. Ich glaube, dass da draußen eine Art mentale Präsenz existiert.«
»Der Psi-Sturm interagiert also mit dir, und er hat ein Eigenbewusstsein?«
»Entweder das - oder es gibt ein Sein, das darüber angeordnet ist.«
»Darüber?«
Der Schatten-Maahk präzisierte: »Ein Etwas, das lenkend eingreift. Das die hiesigen Bedingungen konstruiert.«
»Das ist mir alles viel zu vage.« Wie so vieles während der letzten Stunden. »Warum hast du mir diese Dinge nicht schon viel früher gesagt?«
»Es bestand keine Notwendigkeit«, antwortete Pral steif.
»Natürlich nicht.«
Ich unterdrückte meinen Ärger.
»Würdest du dir zutrauen, deinen Schatten loszulassen und dich draußen umzusehen?«, fragte ich ihn.
»Selbstverständlich.« Pral ließ sich auf einen der Stühle plumpsen - und verfiel von einem Moment auf den anderen in eine unnatürlich wirkende Starre.
Er hatte es ungeachtet der vielen Wesen rings um ihn getan. Nur ein flaches Heben und Senken seines Brustkorbes deutete darauf hin, dass der Schattenmaahk noch lebte.
»Kannst du seine Gedanken lesen, Fellmer?«, fragte ich Lloyd/Tschubai.
»Nein. Pral ist ... leer. Er hat nichts zurückgelassen. Sein Körper reguliert lediglich die Vitalfunktionen. Seele, Geist oder Bewusstsein sind weg.«
»Du behältst ihn bitte im Auge und informierst mich, sobald er wieder zu sich kommt.« Ich klatschte in die Hände. »Los, an die Arbeit, Herrschaften! Ich möchte wissen, wie wir das Schiff startbereit bekommen. Nach wie vor gilt: Informationen, die NEMO liefert, müssen doppelt und dreifach überprüft werden. Vertraut weniger auf die Rechner denn auf euren gesunden Menschenverstand.«
Ich winkte Ohliver Allegrement zu mir, den Chef der Landetruppen, dem auch die NAUTILUS II unterstellt war. »Von deinen Leuten erwarte ich morgen früh um sechs Uhr volle Einsatzbereitschaft. Ihr bereitet das schwere Gerät vor und nehmt euch dann eine Mütze voll Schlaf. Kann sein, dass wir einen Ausflug unternehmen.«
»Wir?!«
»Ja, Oberstleutnant. Ich hätte nichts
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