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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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waren eigentlich nicht zu übersehen gewesen. ES hatte uns vor einigen Wochen mit kleineren Mengen Psi-Materie ausgestattet, die ich unter anderem dazu genutzt hatte, VATROX-CUUR auszuschalten. Darüber hinaus war sie bestens geeignet gewesen, die Energievorräte MIKRU-JONS deutlich zu vergrößern.
    Der Psi-Sturm übte augenscheinlich einen ähnlichen Effekt auf das Schiff aus. Er gab dem Schiff Kraft und erhöhte seine Leistungskapazität.
    Ich versuchte, all die Dinge, die wir seit unserer Landung in Erfahrung gebracht hatten, auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Es gab ein Bild. Eines, das ich bloß noch nicht erkannte.
    Immer deutlicher wurde mir bewusst, dass wir nicht aufgrund eines Unglücks oder eines Zufalls auf diesem Handelsstern gestrandet waren. Wir trieben auf einen Strudel zu, wurden von ihm angezogen. Glitten immer weiter und tiefer hinab, konnten seinem Sog nicht mehr widerstehen. Das Ziel war bereits in Sichtweite; aber ich erkannte es noch nicht.
    Mikru beobachtete mich. Sie gab mir ausreichend Zeit, meine Gedanken zu einem Ende zu bringen. Sie nimmt Rücksicht auf mich; fast wie ein Mensch. - Ist dies ebenfalls eine Folge der verstärkten Zufuhr von Psi-Materie?
    »Ich verfolgte die Entwicklung der Psi-Folien«, fuhr Mikru schließlich fort. »Leider fehlt mir die Intuition Chucan Ticas oder eines anderen seines Schlages. Als du das Schiff verließest und die Situation an Bord von MIKRU-JON immer prekärer wurde, geriet ich in eine Zwickmühle. Ich fühlte mich den Psi- Folien verbunden.« Mikru senkte den Kopf. »Ich spürte eine Art Verwandtschaft, und ich beneidete sie um das Mehr an Persönlichkeit, das sie entwickelten ... «
    »Deshalb hast du dich mir nicht anvertraut?«
    »Ja.« Mikru zeigte eine betroffene Miene, um gleich darauf wieder zu lächeln. »Andererseits war mir klar, dass sich meine persönliche Situation deutlich verschlechtern würde, wenn ich nichts unternahm. Also sorgte ich dafür, dass mich NEMO starten ließ.«
    »MIKRU-JON hat also die JULES VERNE verlassen?« Mondra mischte sich erstmals in die Unterhaltung ein.
    »Ja.«
    »Und du hast mit der Steuerung keinerlei Probleme? Die Psi-Wolken schaden dir nicht?«
    »Ganz im Gegenteil.«
    »Wo befindet sich MIKRU-JON derzeit?«
    »Ganz in der Nähe«, sagte die zierlich gebaute Frau vage.
    »Und du hast uns während unseres Abstiegs in die Tiefen des Handelssterns beobachtet?«
    »Behütet ist wohl das bessere Wort«, sagte Mikru stolz. »Ich wusste, dass sich zwei gefährliche Psi-Folien in eurer Nähe befanden. Ich wollte sie beobachten und verhindern, dass sie euch Schaden zufügten.«
    »Ich höre ständig zwei Folien.« Ich schüttelte verärgert den Kopf. »Welcher Psi-Avatar hat uns außer Thora noch begleitet, und wem gehört er?«
    »Dazu komme ich gleich«, gab sich Mikru geheimnisvoll. »Ich achtete auf die beiden Folien und verhinderte, dass sie in die JULES VERNE zurückkehrten. Es kostete mich eine Menge meiner neu errungenen Kraftreserven - doch es gelang. Andernfalls ... «
    »Ja?«
    »Andernfalls hätte Myles Kantor die VERNE längst übernommen. Er ist intelligent. Skrupellos. Voll böser Ideen. Er vereint die Erinnerungen von mehr als Tausend Menschen in sich - wie auch Thora zuletzt dreihundert andere Psi- Folien aufgefressen hatte. Und der andere mehr als zweihundert.«
    »Wo ist Thora nun? Was ist mit ihr geschehen?«
    Mikru lächelte traurig. »Wie ich bereits sagte: Wir sind in gewisser Weise miteinander verwandt. Es ist mir gelungen, sie zu besiegen, bevor sie zu mächtig wurde.« Sie deutete auf ihren Kopf und schüttelte ihn. »Thora steckt da drin. Die Arkonidin hat ein sehr dominantes, herrisches Wesen und ist nicht leicht zu kontrollieren.«
    »Das ist nicht die Thora, die ich einst kannte.« Ich trat einen Schritt zurück. Ich spürte neuen Respekt vor Mikru. Die Seele MIKRU-JONS, die seit jeher eine gewisse Schwärmerei für mich zeigte, hatte eine beeindruckende Leistung vollbracht. Ich konnte mir beileibe nicht vorstellen, wie der Zweikampf zwischen ihr und der Psi-Folie Thoras abgelaufen war. Das menschliche Vorstellungsvermögen geriet irgendwann einmal an seine Grenzen. Aber ich ahnte, dass die Auseinandersetzung Mikru viel, viel Kraft gekostet hatte.
    »Du kannst Thora kontrollieren?«
    »Sie hat sich ihrem Schicksal ergeben; wie alle anderen, die sie aufgefressen hat.«
    »Was wird mit ihr geschehen?«
    »Ich weiß es noch nicht. Vielleicht verblassen ihre Erinnerungen eines Tages;

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