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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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vielleicht bleiben sie für den Rest meines Lebens Bestandteil meines Geistes.«
    Seltsam. Ich fühlte so etwas wie Wehmut. So ungewöhnlich die Wiederbegegnung mit Thora auch verlaufen war - sie hatte etwas in mir geweckt, was ich längst vergessen geglaubt hatte. Ich musste die wenigen Jahre meiner Partnerschaft mit der stolzen Arkonidin stets in intensiver Erinnerung behalten haben.
    Ein kurzer Seitenblick auf Mondra verriet mir, dass sie zu einem ähnlichen Schluss gekommen war. Meine Gefährtin wirkte in sich gekehrt. Melancholisch. Mit der Rechten kraulte sie Ramoz. Das luchsähnliche Tier wirkte, als freute es sich darüber, dass mir einige unangenehme Diskussionsrunden mit Mondra bevorstanden.
    Ich sah keinen Grund, mich meiner Gefühle zu schämen. Das alles war dreitausend Jahre her!
    Doch Frauen hatten eine eigene Sichtweise. Eine, die mir manchmal fremder erschien als jene von Superintelligenzen oder Kosmokraten.
    »Erzähl mir endlich von der zweiten Psi-Folie, die uns begleitet«, forderte ich Mikru auf. »Wer war sie? Hast du sie ebenfalls vernichtet?«
    »In mir aufgenommen wäre der passendere Terminus. Und - nein - sie läuft noch frei herum.«
    »Ist sie dir zu mächtig?« Ich fühlte ein seltsames Ziehen in der Nackengegend, das mich stets dann befiel, wenn mich eine unangenehme Eröffnung erwartete. Ich dachte an die Dinge, die ich während unseres Rückflugs ins Basislager zu sehen geglaubt hatte. Hatte mir diese eine Psi-Folie auflauern wollen?
    »Ich kann sie nicht richtig greifen«, wich Mikru einer direkten Antwort aus. »Sie bewegt sich auf einem anderen Niveau.«
    »Du meinst: auf einem anderen psienergetischen Niveau?«
    »Nein.« Die Schiffsseele seufzte tief und wandte sich Mondra zu, die sie bislang mit Verachtung gestraft hatte. »Du bist wohl die Einzige, die es schaffen wird, mich in die Gedankenwelt von Ramoz' Psi-Folie vordringen zu lassen.«
    *
    Wie auf Kommando sprang das Tier zurück. Etwas Lauerndes trat in seine
    Augen. Etwas, das ich bei unserer ersten Begegnung gesehen hatte - und danach niemals wieder.
    Ich fühlte Angst. Jene archaische Angst, die meine Vorfahren empfunden haben mussten, wenn sie abseits des Lagerfeuers einer Raubkatze ansichtig geworden waren und gewusst hatten, dass ihr Leben nun an einem seidenen Faden hing.
    »Ramoz?! Unmöglich!« Mondra wurde blass.
    »>Unmöglich< ist ein Ausdruck, der Hilflosigkeit übertünchen soll.« Mikru tat einen Schritt vor. Sie streckte die Hand nach Ramoz aus.
    »Wir sprechen von einem Tier! Von einem ungewöhnlichen zwar - aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es eine eigene Psi-Folie entwickeln kann. Das würde bedeuten, dass sein Geist ... dass sein Geist ...«
    »Wir sehen ein Tier, Mondra«, mischte ich mich ins Gespräch ein. »Eines, das Knieschützer unbekannter Herkunft trägt, die sich nicht abnehmen lassen. Eines, das dir zugelaufen ist; so als hätte es sich dich ganz bewusst als Frauchen ausgesucht.«
    »Hör auf, Perry!« Mondra zog die Stirn in Falten. So, wie sie es immer tat, wenn sie mich in die Schranken weisen wollte. »Ich fühle, dass uns Ramoz nichts Böses will.«
    Ich schwieg. Jedes weitere Widerwort hätte womöglich zu Problemen geführt. Ramoz stand da, angriffsbereit, mit angespannten Muskeln. Er reagierte sehr empfindlich auf Mondras veränderte Gemütslage.
    Der Raum war eng. Meine Waffe steckte im Halfter des SERUNS, der hinter Mondra im Haltegestell hing.
    Manipulierte das Tier Mondra in irgendeiner Art und Weise?
    Vermutlich nicht. Der Blick meiner Begleiterin war klar und ihre Reaktionen so, wie ich sie erwartet hatte.
    Ich ließ Mondra Zeit, sich ihrer Situation bewusst zu werden. Sie kämpfte mit sich. Immer wieder streichelte sie über Ramoz' Ohransatz. Dann verzog das Tier die Augen zu schmalen Schlitzen, und es wirkte ruhiger.
    »Wenn Ramoz tatsächlich eine Psi- Folie hat, könntest du sie für uns sichtbar machen?«, bat Mondra leise.
    »Unmöglich«, meinte Mikru etwas zu schnell.
    »Aber du müsstest sie spüren können, Mikru!«, warf ich ins Gespräch ein.
    »Das tue ich auch. Ich weiß, dass sie wie ein Schatten an Ramoz klebt. Sie ist sehr, sehr mächtig. Dunkel. Sie hat sich an den anderen Psi-Folien längst noch nicht satt gefressen. Sie verlangt nach mehr, weil sie einen tiefen, kaum stillbaren Hunger in sich verspürt, der ein Teil ihrer Existenz ist und sie so gefährlich macht ... «
    Mikru verdrehte die Augen, ihre Hände zitterten. Ihre Worte

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