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Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Titel: Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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exzessiv getrauert, wenn er daran erstickt wäre. »Auch für das Apostul

und mich bitte nur Milch.«
    Der angebliche Bauer, dessen feingliedrige, manikürte Hände nicht unbedingt von alltäglicher

Landarbeit kündeten, brachte die Getränke. Er zuckte zusammen, als von draußen Motorengeräusch

ertönte.
    Dem wummernden Klang nach musste es sich um eine Maschine von beachtlicher Größe handeln. Ohne

sich umzudrehen, blickte Sebyri mit ihrem hinteren Auge aus dem Fenster. Sie konnte jedoch außer

einer gewaltigen bläulichen Abgaswolke nicht viel erkennen, da eine hohe, dichte Obsthecke die

Sicht blockierte.
    »Na, so was! Wie erfreulich, unsere Kommunarden sind schon zurück«, sagte das Neutrum

lahm.
    »Wollen wir ihnen entgegengehen?«, schlug Sebyri vor und erhob sich. Zu gern hätte sie das

ominöse Fahrzeug näher inspiziert.
    »Ach, das lohnt nicht. Ich meine, unseren Genossen wäre es sicherlich unangenehm, so hohem

Besuch in verschwitzten, dreckigen Arbeitsmonturen gegenüberzutreten«, wiegelte die Frau ab. Auch

ihre ganze Erscheinung hätte besser in eine Bibliothek oder einen Hörsaal gepasst als auf einen

derart einschichtigen Gutshof. »Bitte gestattet ihnen, das ... ähem, den Traktor in die Garage zu

stellen und sich kurz frisch zu machen.«
    Ihr Mann war wortlos hinausgehuscht. »Sie werden sich in Bälde zu uns gesellen. - Ihr habt ja

noch gar nicht von der Milch getrunken!«
    Den dritten Finger geziert abgespreizt, nahm Fortela einen Schluck.
    Er schnalzte mit sämtlichen Zungen. »Köstlich, absolut köstlich!«
    Heiliger Anthun, dachte Sebyri. Falls es dich gibt - erlöse mich schleunigst von

diesem Volltrottel, oder ich kann für nichts garantieren.
    *
    Orcizu hatte die ganze Zeit schweigend dagehockt und hatte selig ins Leere geglotzt.
    Aber kurz nachdem die Angehörigen der beiden anderen Trifamilien hereingestapft waren, duftend

nach Waschlotion und mangelhaft verhohlenem Unbehagen, ging mit dem Apostul eine nie geahnte,

radikale Veränderung vor sich.
    Einer der Neuankömmlinge stellte sich mit dem Namen Licafa vor. Sobald er die Stube betrat,

wurde Sebyri klar, dass er die Gruppe anführte.
    Er trug einen weiten, langärmligen Kaftan, verziert mit einer Stickerei, wie man sie nur in

den exquisitesten Läden von Frer erstehen konnte - und um einen Betrag, der Sebyris Gehaltskonto

tief ins Minus befördert hätte. Offensichtlich wollte er Eindruck schinden.
    »Ich habe Stil, Geld, Klasse«, vermittelte seine Kleidung, ebenso wie seine gesamte

Körpersprache. »Und was hast du?«
    Ich, erwiderte Sebyri in Gedanken, ohne eine Miene zu verziehen, habe dich an den

Gurgeln.
    Mit wohlklingend sonorem Organ sagte Licafa: »Wer hätte damit gerechnet - die Apostulische

Dreiheit, leibhaftig und in voller Glorie. Welch Glanz in unserer trüben Behausung! Wie können

wir uns der Gnade eurer Visitation würdig erweisen?«
    Da schnellte Orcizu hoch, stürzte sich auf ihn und riss, ehe es jemand verhindern konnte,

Licafas rechten Ärmel entdrei. Bog die Hand, die darunter zum Vorschein kam, mit einer Kraft, die

ihm Sebyri niemals zugetraut hätte, zu seinem Kopf hoch - und biss zu.
    Biss in den vierten, etwas dünneren Finger, dass helles Blut in hohem Bogen

spritzte!
    »Du«, stieß Orcizu zwischen den Zähnen hervor, mümmelnd, jedoch klarer verständlich als das

meiste, was ihm seit dem Zwischenfall im Gerichtssaal über die Lippen gekommen war. »Du. Du bist

es. Du hast mich entführt, um mein Dabeibrett zu manipulieren. Dir verdanke ich, dass ich zum

Monstrum wurde. Deine verfluchte Bande hat mein Leben zerstört!«
    Die Umstehenden lösten sich aus ihrer Schockstarre und griffen ein. Sie betäubten Orcizu,

lockerten seine Kiefer, legten den schlaffen Körper zu Boden.
    »Dieses Zusammentreffen«, sagte Licafa, dem während der rüden Attacke kein Laut des Schmerzes

entfleucht war, merklich verkniffen, »hat eine unvermittelt dramatische Wendung genommen. Ich

wünschte, sie wäre uns erspart geblieben, aber es sollte nicht sein. Wie gehen wir damit um?«
     

7.
    Gesenkte Sicherheitsstufe
     
    Die vier Transferkamine waren energetische, bläulich schimmernde Röhren mit einem Durchmesser

von etwa fünfhundert Metern und bis zu zwei Kilometer lang.
    Nahe der Kuppelwand begann der verblassende Bereich - als führten die Kamine von da an durch

den Hyperraum weiter. Ihre »Eingangsöffnung« hatten sie beim freien Platz von circa

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