Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel
sich nicht gleich beim ersten Ton einkringelten?
»Unsinnig. Bevor wir die eingeholten Daten nicht gründlich ausgewertet haben«, sagte Licafa,
»wäre das ein verzweifelter Rülpser in den Ofen.«
»Drängt die Zeit, oder drängt sie nicht?«, fragte Orcizu.
»Die Lage ist ernst, o ja. Gerade deshalb können wir es uns nicht leisten zu hudeln. Wir waren
dort draußen, meine Leute und ich. Am Rand, am Abgrund. Nur mit viel Glück haben wir wieder
zurück auf - einstweilen noch - sicheres Terrain gefunden. Lasst euch nicht von den aus großer
Distanz aufgenommenen Bildern täuschen. Keine Aufzeichnung kann wiedergeben, wie sehr unsere Welt
soeben aus den Fugen gerät.«
»Was braucht ihr?«
»Sechsundzwanzig zusätzliche Schwebepanzer«, forderte Licafa. »Wenigstens so leistungsstark
und mit den besten erhältlichen Messwerken ausgestattet wie der unsrige. Bemannt mit ausgesucht
hochwertigem, stressresistentem Personal. Damit wir, uns gegenseitig absichernd, vordringen
können, auf breiter Front.«
»Und dann?«, fragte Fortela fröhlich, aus purem Jux. »Was dann?«
Niemand würdigte ihn einer Antwort.
9.
Schwere Mäntel
Diesmal bekam Perry Rhodan nichts mit von den seltsamen Welten, die ein Transfer durch das
PolyportMedium sonst zeigte. Der Transportvorgang dauerte nicht einmal eine Sekunde.
Curi Fecens Truppe sicherte umgehend den Perimeter. Fürs Erste wirkten die akribischen
Vorkehrungen des Captains überzogen: Weit und breit gab es keinerlei Anzeichen einer
Bedrohung.
Der Polyport-Hof, in dem sie herausgekommen waren, lag in einem hohen Felsendom und verfügte
ebenfalls nur über einen einzelnen Transferkamin. Die Station war verlassen. Auf Rhodan machte
sie den Eindruck, sehr lange Zeit nicht mehr betreten worden zu sein.
Er verspürte Erleichterung. Sie hatten mit dem Schlimmsten rechnen müssen, stattdessen
herrschte vollkommene Ruhe.
Die Ortungsgeräte der SERUNS entdeckten nicht die geringste Spur von Truppen der
Frequenz-Monarchie. Keine Schlachtlichter, keine Darturka, keine Vatrox; nichts dergleichen.
Überhaupt befand sich im Umkreis von zehn Kilometern nicht ein einziges Intelligenzwesen, auf das
die Individualtaster angesprochen hätten,
»Eigenartig«, sagte Lloyd/Tschubai. »Man würde annehmen, dass die Station eines
Ferntransport-Systems näher an einem Brennpunkt der Zivilisation liegt. Sollte diese Scheibenwelt
unbewohnt sein?«
»Definitiv nicht«, entgegnete Gesine Pitzesch, die Ortungsspezialistin von Curis
Raumlandetruppe. »Ich empfange Normalfunk, Radiowellen, TV-Signale; allerdings sehr schwach, da
die Quellen weit entfernt sind.«
»Nach Standard-Verfahren analysieren!« Rhodan konsultierte seinen Controller. »Ah, verstehe.
Dies ist eine Außenstation; nicht der eigentliche, zentrale Polyport-Hof, welcher schon vor
geraumer Zeit wegen eines Defekts desaktiviert wurde. Deshalb hat der Handelsstern automatisch
auf diese Station umgeschaltet.«
Ein Rascheln lenkte seinen Blick nach oben. Einige fledermausähnliche Tiere flatterten knapp
unter der Höhlendecke; bedeutend mehr von ihnen hingen in großen Trauben zwischen den
Tropfstein-Stalaktiten.
Kurz versteifte sich Rhodan. Aber es waren ganz normale, kleine, harmlose Tiere; keine
Hyptons.
Leutnant Pitzesch, die Ortungsspezialistin, machte durch Heben eines Arms auf sich aufmerksam.
»Ich könnte eine vorläufige Auswertung anbieten.«
*
Folgendes ging aus den aufgefangenen Sendungen hervor:
Auf der Scheibenwelt, die von ihren Bewohnern Frerino genannt wurde, lebte nur ein einziges
Intelligenzvolk.
Die Frerin waren tripolar, dreigeschlechtlich; wobei es, traute man der Darstellung in
ihren Medien, keinerlei Diskriminierung gab. Alle drei Geschlechter wurden als körperlich und
geistig gleichwertig betrachtet und gleichermaßen für die Fortpflanzung benötigt.
Ausgewachsen zwischen zweieinhalb und drei Meter groß, ähnelten die Frerin keiner bekannten
Lebensform der Milchstraße oder Androme- das. Sie besaßen je drei Arme und Beine von etwa einem
halben Meter Länge, drei muschelförmige Ohren, drei Münder und drei Augen, sodass eine
360-Grad-Sicht gewährleistet war.
Der Rumpf bestand aus drei Ovalen, deren unteres sechzig, mittleres dreißig und oberes zehn
Zentimeter durchmaß. Je ein Hals verband die Segmente, der obere dünn und bis zu einem Meter lang
ausfahrbar, der andere, zwischen den unteren Ellipsoiden gelegene,
Weitere Kostenlose Bücher