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Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders

Titel: Perry Rhodan- 2556 - Im Innern des Wunders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chrsitian Montillon
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war. Alles blieb Teil seines Selbst, während es gleichzeitig ans Licht gerissen wurde.
    Rhodan schaute sich um, rief um Hilfe - wollte es zumindest. Ihm blieb keine

Zeit dazu, denn alles spielte sich in einem Sekundenbruchteil ab, im Augenblick der

Transition.
    Wohin führte sie? Wie war sie ausgelöst worden?
    Endlich änderte sich etwas. Die Klauen, die Rhodan nur fühlte und nicht sah,

zerfielen zu Staub, der zu Boden rieselte. Doch es war nicht vorüber, die Qual endete nicht. Der

Staub sog alles in sich auf, was Rhodan entströmte, was in der Zentrale schwebte wie ätherischer

Duft. Ausgehungert riss es der Staub in sich hinein. Die Emotionen und Gedanken des Terraners

versickerten wie in Treibsand.
    Ein Strudel bildete sich darin, der sich selbst fraß, bis schließlich nichts

mehr blieb, was an das mysteriöse Geschehen erinnerte.
    Endlich war es vorbei. Der leichte Schmerz endete, Rhodans Gedanken klärten

sich. Was immer er empfunden hatte, was immer ihm widerfahren war, es war vorüber.
    Der Terraner hörte seinen eigenen Atem, leise und leicht rasselnd. Kein

anderer Laut drang an seine Ohren.
    Etwas knackte in seinem Gehörgang, ihm wurde schwindlig.
    Erst als er keine Orientierung fand, um seinen Gleichgewichtssinn

wiederherzustellen, wurde ihm klar, dass es in der Zentrale von MIKRU-JON völlig dunkel war.
    Die Notbeleuchtung flackerte und Lichtblitze geisterten durch den Raum.

Sekunden später herrschte wieder die gewohnte, angenehme Helligkeit. Auch das Gefühl der eisigen

Kälte verschwand und wich der üblichen Temperatur.
    Alles war gut.
    Die Vergewaltigung seines Inneren, seiner Psyche und der verborgenen Gedanken

hatte ein Ende gefunden.
    Sein Atem beruhigte sich. Der Herzschlag ging gleichmäßig. In Arme und Beine

kehrte das Gefühl zurück; er hatte nicht einmal gemerkt, wie taub sie geworden waren. Seine Haut

kribbelte wie unter starker Stimulation.
    Die Luft flimmerte und flackerte vor einer Seitenwand der Zentrale, direkt

neben einem der projizierten Bedienpulte, das energetisch tot zu sein schien. Nirgends zeigten

Holos mehr den Status der Außenbeobachtung.
    Mikru materialisierte, und es kam Rhodan so vor, als dauere es weitaus länger

als gewöhnlich. Ihr Gesicht blieb unfertig und roh, fast wie eine ungeschickte Karikatur. Dieser

Eindruck währte nur Sekunden, dann formte sich Mikru auf die gewohnte Art. Zwischen zwei

Lidschlägen füllten sich die Augen mit Leben, schien Blut in die zuvor blassen Lippen

einzuschießen.
    An anderer Stelle ertönte ein Kratzen und Schaben. Clun'stal Jemands

Kristallkörper bildete sich erneut und nahm die bekannte Form an. Er war tatsächlich zu Staub

zerfallen gewesen, wie Rhodan es wahrgenommen hatte. Das zeigte deutlich, wie variabel die einzelnen Kristallsegmente dieses unbegreiflichen Wesens

tatsächlich waren.
    Der Anblick des Kristallstaubs ließ Perry Rhodan an den Treibsand denken, der

seine innersten Gedanken in sich aufgenommen hatte.
    Das Geschehen verwirrte ihn. Was war soeben passiert? War es doch nur eine

weitere Auswirkung des Psi- Hypersturms gewesen, die seine Sinne verwirrten, die in diesen

Dimensionen nicht denken und wahrnehmen konnten? Ein seltsames, unerklärliches Ereignis wie viele

andere auch, eine Auswirkung der höherdimensionalen Strahlung, die die dreidimensionale Realität

getroffen und sie in Grenzen verändert hatte?
    Sein Gefühl sprach dagegen, auch alle Erfahrungswerte. Dies war ... anders

gewesen. Realer. Auch wenn er keinerlei Erklärung dafür hatte.
    »Eine unerklärliche Energiefluktuation hat uns getroffen«, meldete Mikru.

Ihre Gestalt war stabil, es gab keinerlei verräterisches Flackern mehr. »Sämtliche Systeme

versagten für etwas mehr als fünf Sekunden. Auch ich konnte nicht stabil bleiben. Sämtliche

Sensoren und Instrumente auf dem gesamten Schiff haben versagt.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Rhodan. Und was ist mit dem

Netz?
    Mikru antwortete nicht.
    »Hat uns das Netz eingefangen?«
    Mikru hob die Hände und musterte sie, als würde sie sich wundern, dass sie

überhaupt noch vorhanden waren. »Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht. Alles, was ich weiß,

ist, dass MIKRU-JON wieder funktioniert. Uneingeschränkt, wie es scheint. Ich habe noch nicht

alle Statusabfragen ausgewertet.«
    Rhodan rief sich die letzten Ereignisse in Erinnerung, und ihm wurde erneut

klar, wie sehr seine Wahrnehmung und sein Empfinden getrübt

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