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Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot

Titel: Perry Rhodan - 2557 - Der Mentalpilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Wesens waren zu groß, als dass er ihnen in dieser Situation eine Hilfe gewesen wäre. Dabei handelte es sich bei Clun'stal um einen Kristallingenieur, der im Dienst des Anthurianers Fogudare an Bord des Handelssterns TALIN ANTHURESTA gestanden hatte.
    Die Situation, in der sich MIKRU- JON und ihre Besatzung befanden, konnte nur einer ändern: Er, Perry Rhodan, wenn er als Pilot fungierte.
    Es war, wie er zugeben musste, nicht so schlimm gewesen, wie er befürchtet hatte. Selbst ihm in seinem nach Jahrtausenden zählenden Leben widerfuhr zuweilen die uralte Angst des Menschen vor dem Unbekannten.
    Eigentlich hätte er darüber schmunzeln können, aber in einem nur allzu nahen Winkel seines Bewusstseins hockte hartnäckig eine Frage: Wann muss ich wieder in diesen Tank?
    *
    Der Esnur explodierte lautlos. Seine weiße hyperkristalline Körpersubstanz zerstob in schwarzen, lichtschluckenden Kaskaden, rotierenden Feuerrädern vor der Wand.
    Rhodan klammerte sich mit den
    Handschuhen an die Sessellehne. Er hielt den Atem an, versuchte den Vorgang zu erfassen. Die Sicherheitssysteme des Schiffes reagierten nicht. Es bauten sich keine Schirmfelder auf.
    Da verschwand der Eindruck auch schon und machte dem gewohnten Anblick Platz.
    »Was war das?« Er stieß sich vom Sessel ab und trat vor die Holoprojektionen Mikrus.
    »Was meinst du?«, erkundigte sich die Bassstimme, die so gar nicht zu dem zarten weiblichen Avatarkörper passen wollte.
    Rhodan schilderte seine Eindrücke der vergangenen Augenblicke.
    »Beim Kontakt geraten deine Sinne durcheinander. Das gibt sich mit der Zeit.«
    »Beim ... Kontakt? Womit?«
    »Der Kontakt mit dem Pilotensessel«, lautete die lapidare Antwort.
    Rhodan musterte das Möbelstück genauer. Es sah wuchtig aus, mit einer hohen Rückenlehne, die den Konturen seines SERUNS angepasst war. Trug er keinen Schutzanzug, modifizierte das Schiff ihn zu einer schmaleren Version.
    »Setz dich!«, bat Mikru. »Du wirst es spüren.«
    Langsam ließ Rhodan sich in die Polster sinken.
    Diesmal veränderte sich der Esnur nicht, dafür riss der Tschubai-Körper des Konzepts von oben bis unten auseinander. Einen Wimpernschlag lang hielt der Eindruck, dann wischte der unheimliche Einfluss ihn weg.
    Rhodans Bewusstsein erweiterte sich schlagartig: Sein Körper wuchs in zyklopische Dimensionen, bis er eine schier unglaubliche Größe erreichte. 73 Meter waren es. Er fragte sich erst gar nicht, wie er darauf kam. Er wusste es einfach.
    Perry Rhodan spürte mit seinen Sinnen die Dimensionen von MIKRU- JON. Er war jetzt so groß wie der Obelisk. Er war das Schiff. Und er musste nicht in diesem Tank stecken, um zu fliegen, zu orten - zu leben. Übergangslos besaß er viele Dutzend Augen, Ohren, Münder, Nasen, dazu jede Menge Gliedmaßen und Synapsen. Jeder seiner Gedanken war ein Befehl, den sein neuer Körper in Echtzeit umsetzte.
    Ich muss gar nicht mehr in den Tank!, erkannte er. Der Aufenthalt darin diente nur der Justierung von MIKRU-JON und mir aufeinander.
    Die mentale Steuerung des Schiffes bereitete ihm keine Probleme. Er hatte die JULES VERNE schon im Trafitron-Modus geflogen, die Fingerspitzen in die blaue Steuerscheibe versenkt. Auch da reagierten die Systeme auf seine Gedankenbefehle. Er selbst blieb jedoch autark und hätte sich kaum vorstellen können, über die Mentalsteuerung mit der JULES VERNE zu einer Einheit zu verschmelzen.
    Bei MIKRU-JON hatten ihm die vergleichsweise winzigen Abmessungen des Schiffes den Schritt erleichtert. Dennoch ...
    Er wischte den leisen Zweifel beiseite und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Antriebssysteme. Er konnte es kaum erwarten, die Systeme des Obelisken auszureizen und sein Flugverhalten in dem abgeschlossenen Kosmos zu testen, den das Innere der Dyson-Sphäre darstellte.
    Die Vernunft siegte über sein Verlangen. TALIN ANTHURESTA erschien ihm nicht als der geeignete Ort für Extrem-Tests. Außerdem gab es Wichtigeres.
    Perry Rhodan legte den Kopf im Helm zurück. Er sah die Umgebung des Sessels. Tschubai stand in seiner
    Nähe und ließ den Esnur nicht aus den Augen. In der linken Hälfte der Holokugel zeichnete sich die Sonnentarnung des Handelssterns ab, in der rechten leuchteten Scheibenwelten.
    Das alles nahm Rhodan wie durch einen grauen Schleier hindurch wahr. Er wollte mit Ras sprechen, doch seine Stimme versagte. Ob das immer so war, wenn er sich in der Mentalsymbiose mit dem Schiff befand, wusste er nicht. Sinnvoll erschien es ihm, dass er in diesem

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