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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Enttäuschung schnürte ihr alles zusammen. »Aber ... warum? Er war doch so gut ... «
    »Das erste Problem ist seine Abstammung«, erklärte ihre Mutter. »Man muss nun einmal einen genauen Nachweis erbringen, und darin ist festgehalten, dass er ein Wildwuchs ist und nicht das Ergebnis einer gezielten und perfekten Zucht.«
    »Man sieht es ihm doch nicht an«, verteidigte Sichu ihren Spielgefährten. »Er ist genauso harmonisch gebaut wie alle anderen, seine Farbe stimmt und die Windungen der Hörner! Und was seine Leistung betrifft ... «
    »... so hat er auch in dieser Hinsicht versagt. Er ist ein kräftiger und schneller Bursche, aber sein Verhalten ist nicht ausgereift. Er ist nicht angepasst und er verliert schnell die Konzentration.«
    Sichu sank in sich zusammen. »Wenn ich bei ihm gewesen wäre, hätte er es bestimmt geschafft«, sagte sie niedergeschlagen.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Das spielt keine Rolle, er wurde ohnehin nicht zur Bewertung zugelassen. Das kann ich sogar verstehen, denn das wäre unfair den anderen gegenüber, die alle erforderlichen Zulassungsbedingungen erfüllen. Ich hatte ihn als Außenseiter gemeldet, doch das wurde nicht akzeptiert.«
    Alles umsonst.
    Sichu konnte ihre Tränen nur mit Mühe unterdrücken. Sie war so stolz auf Larf! Und so sicher, dass er es schaffen würde! »Dann können wir ihn vielleicht auf einem Markt in der Stadt vorstellen«, überlegte sie.
    »Keinesfalls«, lehnte ihr Vater ab. »Das wäre unserem Ruf abträglich.«
    »So etwas passiert«, sagte Lebanna leichthin. »Da müssen wir alle immer wieder durch.«
    »Ich aber nicht«, murmelte Sichu bitter.
    *
    Wenn Sichu geglaubt hatte, damit wäre es schon ausgestanden, hatte sie sich getäuscht.
    Die tragische Konsequenz wurde ihr einige Zeit später vor Augen geführt, als der Abdecker kam. Er kam zweimal im Jahr - vor dem Frühjahr und vor dem Winter. Dann wurde über den Fleischpreis verhandelt, die zur Schlachtung bestimmten Tiere vorgeführt und bei Einzelbegutachtung noch einmal ein Zuschlag vereinbart, je nachdem, wie gut oder schlecht der Zustand, jung oder alt das Vieh war.
    Sichu kannte diese Prozedur schon von klein auf, seit sie aufrechtes Gehen lernte. Ihr Vater hatte sie von Anfang an in alle Prozesse auf dem Hof eingeführt.
    Der Tod gehörte zum Leben dazu, und so war Sichu oft bei der Auswahl der Tiere dabei und gab ihre Einschätzung ab.
    Auch an diesem Tag dachte sie sich nichts weiter, als sie in den Hof ging. Dass der Abdecker eingetroffen war, war nicht zu überhören; die Tiere wussten sofort, was die brausende, staubaufwirbelnde Ankunft eines großen knallroten Transporters zu bedeuten hatte, und aufgeregtes Geschrei drang aus den Ställen.
    Gnut Haper hatte einmal den Vorschlag gemacht, den Transporter weiter entfernt landen zu lassen, damit es nicht gleich alle Tiere mitbekamen, und die zur Schlachtung bestimmten auf eine sanfte Weise hinzuführen. »Das verursacht weniger Stress und garantiert besseres Fleisch.«
    Aber Aranmu hatte nichts davon hören wollen: »Zu viel Zeitaufwand und der daraus resultierende Preis wurde nicht akzeptiert.«
    Also blieb alles beim Alten.
    Sichu sah zu, wie die ersten Dorks herausgeführt wurden; an jedem Hauer war ein Strick befestigt, und sie wurden mit Schockstäben in Schach gehalten. Vor Angst schwitzend und brüllend wurden sie die Rampe emporgetrieben. Es ging alles sehr schnell, aus dem Transporter drang kaum ein Laut, höchstens ein kurzes Quieken, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag. Sichu wusste, dass das tote Tier nun auf einem Transportband gelandet war, und der automatische Zerteilungsvorgang kam in rumpelnde Bewegung. Bald lief die Maschine auf Hochtouren, und das Dröhnen übertönte das Geschrei der panischen Tiere.
    Es gab Großgrundbesitzer, die ihre Tiere lebend abtransportieren ließen, aber das lehnte Aranmu Dorksteiger ab, und seine Gesetzesvorlage, den Lebendtransport grundsätzlich zu verbieten, würde wohl in der nächsten Zeit von der Zentralregierung angenommen werden. Das Hauptargument lautete: »Die Tiere dürfen nicht lange leiden, das verdirbt vor allem das Fleisch unnötigerweise.«
    Dadje Fardwas hatte einmal gewitzelt, dass man auch unbequeme Leute auf diese Weise loswurde, aber sein Bruder hatte das nicht im Geringsten komisch gefunden.
    Nun waren die Darelgs an der Reihe: minderwertige Fohlen, ausgemusterte Zuchtstuten und Hengste, die ihre Leistung nicht mehr erbrachten oder Überschuss waren.
    Mit

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