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Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz

Titel: Perry Rhodan - 2562 - Die Tryonische Allianz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Urdu aus dem Stall holte.
    Der alternde Dork wusste, was ihm blühte, genauso wie jeder andere hier im Stall. Doch im Gegensatz zu allen anderen Ausgemusterten setzte er sich nicht zur Wehr. Er näherte seine stumpfe, feuchte Schnauze dem Gesicht des Mädchens.
    Seine Hauer bogen sich bereits in die zweite Spirale, so gewaltig waren sie inzwischen, und die langen Haare zeigten das erste Grau.
    Die Knechte standen sprungbereit mit den Schockstäben, doch ihr Einsatz war nicht notwendig. Urdu war sanft und friedlich. Er entrollte die lange Zunge und tupfte damit gegen Sichus Kinn, nahm die Tränen auf, die sich dort gesammelt hatten. Leise grunzte er.
    »Leb wohl«, schluchzte Sichu, wandte sich ab und ging auf den Transporter zu.
    Der Dork folgte ihr brav, wie er ihr immer gefolgt war, ohne Stricke und Schläge. Erst als er die Rampe erreichte, begannen seine Flanken zu zittern, und er prustete vor Angst. Er weigerte sich, hinaufzusteigen.
    »Lass ihn gehen«, forderte ihr Vater sie auf, während nun doch Stricke um die Hauer geschlungen wurden.
    Da fiel ein Schatten auf ihn herab, und ein fernes Summen ertönte.
    Verdutzt hielten alle inne, der Abdecker schaltete die Maschine ab. Aus dem Himmel sanken zwei Gleiter herab, zogen einen Kreis über dem Hof und setzten zur Landung an.
    Selbst das Geschrei der Tiere erstarb, als das Summen lauter wurde und alle in der Bewegung erstarrten.
    Sichu begriff schlagartig, dass etwas Unerhörtes geschah. Ihr war die Form der Gleiter völlig unbekannt, sie ähnelten in ihrer Form Achtecken und hatten nichts mit den offenen atorischen Volaziperen gemein. Vor allem schienen sie in Höhen steigen zu können, die unmöglich waren.
    Urdus Nasenlöcher weiteten sich, und selbst Sichu konnte die Angst riechen, die ihre Eltern, der Abdecker, die Hennuni, einfach alle, auf einmal verströmten. Unwillkürlich rückte sie nah zu ihren Eltern, doch sie kam nicht dazu, Fragen zu stellen. In diesem Moment setzten die funkelnden Gleiter elegant auf, gleich neben dem nun abgrundtief hässlich aussehenden, plumpen, primitiven Transporter, der neben ihnen sogar zu schrumpfen schien.
    Sämtliche Ator, mit Ausnahme von Sichu, die nach wie vor nicht begriff, was vor sich ging, waren tiefgrün geworden, und die goldenen Hautmuster waren verblasst. Die Hennuni waren bereits auf Distanz gegangen, nun wichen auch alle anderen zurück, mit Ausnahme von Sichus Eltern und ihr selbst.
    Die Gleiter öffneten eine Schleuse, eine automatische Treppe wurde ausgefahren, und dann kamen mehrere bewaffnete Ator heraus, die sich an den Seiten aufstellten, in eindeutig militärischer Haltung, die Waffen hochgehalten.
    Ein Wesen verließ den vorderen Gleiter, das Sichu nie zuvor leibhaftig gesehen hatte, aber sofort erkannte.
    Es war annähernd so groß wie ein Ator, aber nicht von ätherischer, sondern von dürrer Gestalt mit langem, hagerem Gesicht, fast wie ein Totenschädel, über den sich die Haut dünn spannte. Seine Haut war schwarz, und am ansonsten kahlen Hinterkopf trug es einen über die ganze Länge quer gestreiften dicken Haarstrang. Es war in eine schmutzig dunkelgrüne, mit violetten Querstreifen versehene Uniform gehüllt, die seine Magerkeit unterstrich. Dennoch konnte kein Zweifel daran bestehen, dass dieses unheimliche Geschöpf den Ator übergeordnet war, die sich nun zu beiden Seiten aufstellten wie zur Parade.
    Von irgendwoher zischte es: »Vatrox!«
    Vatrox.
    Sichu kannte die Bezeichnung dieses Wesens. Es gab Schauermärchen, Kinderreime, Drohverse für unartige Kinder, wovor sich aber wirklich nur die ganz Kleinen fürchteten. Sie hätte niemals geglaubt, dass es den Buhmann der Frequenz-Monarchie tatsächlich gab. Und er war genauso schwarz, wie er immer beschrieben wurde. Das ist der Schwarze Mann, der dich holt, wenn du nicht gehorchst.
    Aber sie hatte doch gehorcht!
    »Bleib hier stehen, Sichu«, sagte ihr Vater heiser, dann traten er und seine Frau dem Vatrox entgegen, der sie aus hellorangefarbenen Augen musterte.
    Sichu blieb das Herz fast stehen, als sie ihre Eltern sich tief verbeugen sah, wie sonst die Hennuni vor den Ator, und rituelle Begrüßungsworte stammelten.
    Nach einem Augenblick des Schweigens erklang die Stimme des Vatrox zum ersten Mal, und sie klang genauso schaurig, wie Dadje Fardwas sie immer geschildert hatte, wenn er der kleinen Sichu eine Gutenachtgeschichte erzählte: tief hallend und zugleich heiser und so völlig fremd, wie Sichu sie noch nie von irgendeinem Wesen

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