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Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme

Titel: Perry Rhodan - 2564 - Die verlorene Stimme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Einflüsse der Psi-Materie, die auf Mikru einwirkten?
    »Ich brauche deine Unterstützung«, sagte der Terraner. »Ich kann auf die Schiffssysteme nicht

zugreifen. Die mentale Brücke baut sich nicht mehr auf.«
    Kaum war Mikru halbwegs manifestiert, zerflossen ihre Umrisse bereits wieder. Rhodan glaubte

für den Bruchteil einer Sekunde Gesichter und Staturen fremder Wesen zu erkennen.
    »Mikru, ich muss wissen, wie es um das Schiff bestellt ist. Gab es Beschädigungen?

Funktionieren die Reparaturroutinen?«
    Mikru schaffte es nicht, sich zu stabilisieren.
    Rhodan sprach in flimmernde Luft hinein. Seine Worte kamen nicht an. Mikrus Schemen

verschwand, löste sich in Nichts auf.
    Er blickte auf die reglose Gestalt des Konzepts Lloyd/Tschubai, auf den

Kristallsplitterteppich, der einmal der eineinhalb Meter große Humanoide Clun'stal gewesen

war.
    Rhodan drehte sich um die eigene Achse.
    Gespenstische Stille. Kein Zugriff auf die Schiffssysteme. Nur die rein optische

Außenübertragung funktionierte, die den Kokon aus Psi-Materie zeigte.
    Rhodan hätte genauso gut immer noch bewusstlos oder im Griff der Muskelkrämpfe sein können -

er war zur Tatenlosigkeit verurteilt, fühlte sich nutzund hilflos.
    Und da war dieses Kind. Irgendwo, in weiter Ferne. Sang es?
    Die Zeit schien Atem zu schöpfen.
    Dann kam der Alarm. Nach der unnatürlichen, erdrückenden Stille erschien Rhodan das kurze

Aufheulen der Sirene wie der biblische Posaunenstoß vor Jericho.
    Die Zeit lief wieder an.
    Und Rhodan war erleichtert über den Adrenalinschub, der heiß und belebend durch seinen Körper

schoss.
     

2.
    Alarm
     
    Mikru kehrte zurück.
    Sie gewann Körperlichkeit. Ihre Augen blickten ernst, der Avatar wirkte unnatürlich

gestreckt.
    »Wie steht es um MIKRU-JON?«, fragte Rhodan.
    »Die Versetzung erfolgte über Tausende von Lichtjahren«, sagte die Frau mit ihrer unpassenden

männlichen Stimme. »In Verbindung mit den Emissionen der nahen Psi-Materie kam es zu

schwerwiegenden Störungen und Schäden. Die Transition kam so abrupt, dass keine Dämpfungsfelder

aufgebaut werden konnten.«
    »Wann wird MIKRU-JON wieder vollständig hergestellt sein?«
    »Die Systeme werden behutsam hochgefahren«, wich Mikru aus. »Wir dürfen nichts überstürzen.

Bisher halten sich die Schäden in engen Grenzen ... «
    Rhodan sah prüfend in Mikrus Gesicht. Verheimlichte sie ihm irgendetwas?
    »Ich werde das Gefühl nicht los, dass der Alarm nichts mit den Folgen der Nottransition zu tun

hat«, sagte er langsam.
    »Da hast du recht«, antwortete Mikru.
    Es waren nur ein, vielleicht zwei Millimeter, aber Rhodan sah genau, wie Mikru ein wenig in

sich zusammenfiel, als würde plötzlich ein großes Gewicht auf ihren schmalen Schultern

lasten.
    »MIKRU-JON ist in Gefahr«, sagte der Avatar. »Die Nahortung hat Signaturen in unserer

unmittelbaren Nähe erfasst, die nur einen Schluss zulassen: Da draußen ist mindestens ein Schiff,

das uns beobachtet.«
    Rhodans Gedanken rasten. Handelte es sich um eine freundliche oder feindliche Annäherung?

Einen Rettungseinsatz?
    »Wie lange schon?«
    »Der Zeitpunkt lässt sich nicht genau bestimmen«, sagte Mikru leise. »Die Orter mussten zuerst

kalibriert werden. Durch den Mantel aus Psi- Materie gelangen nur kleinste Bruchteile

höherwertiger Informationen.«
    »Wir haben keine automatischen Notrufe ausgesendet?«
    Ein Anflug von Bestürzung zog über Mikrus Gesicht. »Weshalb sollten wir das, Perry?«
    Rhodan winkte ab. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass gerade solche Fragen in Situationen wie

dieser nicht gestellt wurden - weil man sie fälschlich für überflüssig hielt. Dabei brachten sie

manchmal überraschende, sogar zielführende Antworten - allerdings blieben sie weitaus öfter genau

das: überflüssig.
    »Könnte es sein, dass nicht das Schiff es war, das zu uns kam, sondern dass wir zu ihm

transitiert sind?«
    »Es könnte.«
    Rhodan musste trotz der beunruhigenden Situation lächeln. »MIKRU- JON besitzt keine

Informationen über den genauen Ablauf der Nottransition?«
    Mikru schüttelte in perfekt menschlicher Manier den Kopf. »Leider nicht. Bisher deutete alles

darauf hin, dass wir an einem zufälligen Ort materialisiert sind. Aber es kann auch ganz anders

sein.«
    Rhodan nickte. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich tatsächlich um ein Schiff

oder einen Pulk aus Schiffen handelt und nicht um etwas anderes, beispielsweise

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