Perry Rhodan - 2570 - Die Falle von MASSOGYV
drauflos, aufs Unbekannte zu? Dies ist kein Weg, den du schon
einmal gegangen bist, Sterblicher. Du solltest dich fürchten.«
Ich ignoriere ihn. Taurec war schon immer ein Verführer. Einer, der täuschte und tarnte.
Einer, der die Gesetze von Wahrheit und Vernunft ad absurdum führen konnte.
Die Häuser links und rechts sehen nun alt und verwohnt aus. Wir nähern uns dem historischen
Stadtzentrum.
Oder einer anderen, früheren Zeitepoche?
Ich setze einen Schritt vor den anderen. Vor mir ist Unruhe, die mein Herz lauter schlagen und
die Beine zittern lässt. Ich möchte nicht an diesem Ort sein; ich werde woanders gebraucht. In
der Galaxis Anthuresta. Meine Freunde verlassen sich auf mich. Was habe ich hier zu suchen? Was
ist es, das mich in diesem Traum bannt?
Ich sollte mich auf sie konzentrieren und nicht Gedanken hegen, die schädlich sind.
Gesil und Eirene. Eirene und Gesil.
Ich erwache.
11.
Stockungen und Fortschritte
Ich rieche nach Schweiß. Was habe ich hier in meiner Kabine zu suchen?
Es dauert eine Weile, bis die Erinnerung zurückkehrt. Wir haben unsere Besprechung
abgebrochen. Auf meinen Wunsch wurden wir an Bord von MIKRU-JON zurückgebracht.
Clun'stal hat sich verzogen. Er durchwandert die Raumschiffsblase der Ja'woor, auf der Suche
nach ... ja, wonach eigentlich?
Es kümmert mich nicht. Clun'stal benötigt Zeit für sich selbst. Er kann für sich selbst
sorgen; und es schadet gewiss nicht, wenn einer meiner Begleiter das Schiff unserer neuen
Verbündeten besser kennenlernt.
Der Traum ... wie soll ich ihn deuten? Steht er tatsächlich im Zusammenhang mit dem Netzweber,
der in einigem Abstand zur Blase der Ja'woor dahintreibt? Was will dieses Geschöpf von mir, und
ist es überhaupt ein Geschöpf?
Meine Gedanken drehen sich im Kreis. Es dauert viel zu lange, bis ich wieder bei mir bin und
mich auf meine Aufgaben konzentrieren kann.
Ich treffe Curi Fecen und Lloyd/ Tschubai in der Zentrale von MIKRU-
JON. Sie sitzen trübselig nebeneinander und klammern sich mit beiden Händen an mit brauner
Flüssigkeit gefüllte Tassen. Diese Menschen haben einander nur wenig zu sagen.
Mikru bringt mich auf den neuesten Informationsstand. Es dauert gerade mal eine halbe Minute.
Während meiner vier Stunden Schlaf ist alles ruhig geblieben. Nach wie vor treiben wir im Inneren
der Ja'woor-Blase.
Un vermittelt befällt mich Unruhe. Es wird Zeit, dass ich mich mit dem Controller beschäftige.
Warum habe ich mich nicht schon früher darum gekümmert? Wollte ich denn nicht längst das hiesige
Polyport-System ausgekundschaftet haben? Warum habe ich es nicht getan?
Ich mache mich an die Arbeit und verdränge den Gedanken an den eigenartigen Traum, so gut es
geht.
Ich frage mich, ob auch die anderen Besatzungsmitglieder Ähnliches durchmachen mussten.
Ich aktiviere den B-Controller. Holos entfalten sich wie Blütenblätter, und mit dem Geschick
vieler Übungsstunden taste ich mich durch die Bedienungsmenüs. Ich versinke in diesem ganz
besonderen Datenkosmos, und als ich meine Arbeit beendet habe, stelle ich zu meiner Verwunderung
fest, dass nahezu zwei Stunden vergangen sind.
Ich weiß nun, was ich zu wissen erhoffte.
*
Wir werden zu einem Treffen gebeten. Mittlerweile ist der 5. Mai 1463 NGZ angebrochen.
Wiederum werde ich von Master-Sergeant Wolf Lee und von Lloyd/Tschubai begleitet.
Das Prozedere ist dasselbe wie bei unserem letzten Zusammentreffen. Man behandelt uns
zuvorkommend, doch man gewährt uns vorerst keinen tieferen Einblick in das hiesige Bordleben.
Clun'stal erwartet uns bereits. Er sitzt an Chal'tins Seite; in einer körperlichen Nähe, die
ich als unangenehm empfinden würde. Die beiden Wesen sind einander während der letzten Stunden
wohl nähergekommen, und ich frage mich, wie loyal sich der Esnur mir gegenüber verhalten wird.
Bin ich noch sein Chronist?
Der Dozaan Murkad ergreift das Wort.
»Wir sind zu einer internen Einigung gekommen. Wir wollen dich bei der Eroberung eines
Polyport-Hofes unterstützen. Vorausgesetzt, du überlässt uns so viele Informationen wie möglich
über die Struktur dieses seltsamen Transportsystems. Wir brauchen keinen Verbündeten, der sein
eigenes Süppchen kocht.«
»Sein eigenes Süppchen ... « Der Translator hat den Idiomspeicher nach der relativ kurzen Zeit
überraschend gut gefüllt.
»Ihr bekommt von mir alles, was ich während der letzten Stunden über das
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