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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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einem Raumschiff der

Essa Nur?«
    »Natürlich weil wir Essa Nur keine eigenen Raumschiffe bauen«, sagte Chal'tin.
    »Warum nicht?«
    »Du willst dir wie jeder Inquisitor alles Wissen bequem und frei Haus liefern lassen«, tadelte

Chal'tin. »Warum denkst du nicht selbst?«
    Clun'stal dachte nach. »Ich denke: Wenn alle oder die meisten Völker von Anthuresta

Raumschiffe bauen, die Essa Nur aber nicht, ist daraus zu folgern, dass die Zivilisation der Essa

Nur entweder technisch nicht zum Bau von Sternenschiffen in der Lage ist oder über keine

hinreichenden Ressourcen verfügt oder den Bau für überflüssig erachtet. Soweit die Möglichkeiten,

von einigen Varianten abgesehen.«
    »Als da wären?«
    »Die Essa Nur könnten zwar technisch in der Lage sein, Raumschiffe zu bauen, aber alle ihre

technisch-zivilisatorischen Kapazitäten auf den Bau anderer Werke gebündelt haben. Die

Völkergemeinschaft von Anthuresta könnte den Essa Nur den Bau eigener Raumschiffe untersagt

haben. Das sind die Denkbarkeiten. Fakten aber kann ich nicht ausdenken.«
    »Die Fakten sind diese«, sagte Chal'tin. »Wir Essa Nur gelten in der Galaxis Anthuresta als

Außenseiter. Wir bevölkern ein vergleichsweise kleines Sternengebiet und streben keine Ausweitung

dieses Gebietes an. Da wir weder Raumschiffe noch größere Konstrukte bauen, ist unser

Rohstoffbedarf gering. Wir machen niemandem Raum oder Stoff streitig.
    Wir sind friedlich. Wir ergreifen in keinem galaktischen Konflikt Partei, wir verhindern

selbst jeden Anschein einer Parteinahme, indem wir den Dienst auf den Kriegsschiffen der

Tryonischen Allianz genau wie jede andere Art militärischen Engagements ablehnen.
    Jede Form von Gewalt, welche strategisch-rationale Begründung auch immer sie erfährt, ist im

Kern antirational, also unlogisch.
    Wir haben die Emotionen der raumfahrenden Völker studiert. Manche von ihnen fühlen sich

angetrieben von zutiefst unlogischen Beweggründen, von Lüsten und Sehnsüchten. Wir wollen keinem

dieser irrationalen Triebe zum Opfer fallen und haben deswegen keinem anderen Volk die

Koordinaten unserer Heimatwelt offenbart.
    Da wir weder ein Raumschiff bauen noch eines besitzen, existiert in dieser Galaxis kein

einziges Schiff, in dessen navigatorischen Rechnern und Datenspeichern diese Koordinaten

verzeichnet wären. Diese Daten existieren allein in uns.«
    »Logisch.« »Wir sind da«, sagte Chal'tin.
    »Die Welt, die eventuell meine Erinnerung birgt?«
    »Eben die«, sagte Chal'tin. »Wir landen. Willst du die Landung aus der Zentrale

verfolgen?«
    »Nein«, sagte Clun'stal. »Ich will diese Welt so bald wie möglich betreten.«
    »Begib dich zur Schleuse«, wies ihn Chal'tin an. »Wir wollen schließlich nicht, dass deine

Erinnerung auch nur einen Augenblick länger als nötig ohne dich auskommen muss.«
    *
    So also, sagte Udkigom in seinem Bewusstsein. Geh ein wenig weiter zurück. Wie bist

du in das Beiboot der Ja'woor gekommen?
    Clun'stal erinnerte sich mühelos: Wie ihm Chal'tin auf dem großen Schiff der Ja'woor angeboten

hatte, ihm die Erinnerungen zurückzuerstatten. Wie er auf die Frage nach dem Weg zu diesen

Erinnerungen geantwortet hatte, Clun'stal müsse ihn begleiten. Wie Clun'stal dem ohne zu zögern

und unbedingt zugestimmt und seinen Chronisten Perry Rhodan dazu bewegt hatte, ihm diese Reise zu

gestatten.
    Er dachte: Ist dies hier eure Heimatwelt, deren Koordinaten allen Völkern Anthurestas

entzogen bleiben? Euer Ursprungsplanet?
    Nein, antwortete Udkigom. Wir sind auf der zeitlosen Welt. Hier treffen

Vergangenheit und Gegenwart aufeinander, um demjenigen, der es will, der es vermag und der es

erträgt, die Zukunft zu erschließen.
    Der Satz klang so formelhaft, dass Clun'stal versucht war nachzufragen, ob Udkigom ihn aus

irgendeiner Tradition zitiert oder ob er ihn selbst formuliert hatte. Aber er spürte, dass

Udkigom diese Überlegung wahrnahm, und er spürte, dass sein Mentor diese Frage nicht beantworten

würde. Es geht hier um dich, mahnte Udkigom. Um deine Erinnerung. Nicht um mich und die

Hallen meines Gedächtnisses.
    Ja, dachte Clun'stal. Er hatte noch etwas gespürt: eine besondere Achtung, die Udkigom

dieser Welt und seinem Dienst auf dieser Welt entgegenbrachte, eine nicht religiös begründete,

aber tiefe Ehrfurcht. Er dachte: Dies ist eine wichtige Welt für die Essa Nur, nicht

wahr?
    Ja, dachte Udkigom.
    Die wichtigste?
    Ja. Sollte die

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