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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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aber

mobile Äste verzweigte. Sie hielten sich in den Randbezirken der Ebene auf und staksten nur sehr

gemächlich voran.
    Clun'stal wandte seinen Blick ab. Er hatte eine äußerst zarte Vibration gespürt. Die Kristalle

vor ihm gerieten in Bewegung. Wie von einem untergründigen Sog geführt, strömten sie zusammen,

bildeten immer größere Aggregate, nahmen Gestalt an.
    Die Gestalt war die eines deutlich über zwei Meter großen, hageren Wesens mit einer 15

Zentimeter durchmessenden weißen Kristallkugel als Schädel. Fingernagelgroße Kristallfacetten

übersäten die Oberfläche der Schädelkugel.
    Clun'stal stand da und verfolgte den Vorgang interessiert. Er sah ein derartiges Wesen nicht

zum ersten Mal. Er kannte solche Kreaturen. Eines hatte er bei den Ja'woor getroffen: Chal'tin.

Und dieser hatte ihn als Ahnen bezeichnet und mitgenommen.
    Einen Unterschied gab es in der Bekleidung: Chal'tin trug einen schwarzen Raumanzug, der

ausschließlich die Kristallschädelpartie unbedeckt ließ - und das in einer für viele Lebewesen

feindlichen Wasserstoff-Atmosphäre.
    Ansonsten gleicht er Chal'tin, dachte er. Natürlich entgingen ihm die feinen

Differenzen nicht, die Individualmuster in der Kristall-Collage des Gesichtes. Das war nicht

Chal'tin, aber ein Gleichartiger.
    Ein Essa Nur.
    Als hätte sein eben erstandenes Gegenüber seine Gedanken gelesen, überzog sich der kristalline

Leib mit einer schwarzen Schutzmontur. Clun'stal konnte nicht erkennen, wie diese Bekleidung

geschah: Waren die Kristalle der Oberfläche konvertiert? Hatte der Anzug in einer

miniaturisierten oder extrem gefalteten Form in einem Behältnis verwahrt gelegen, unter die

Kristalle gemischt?
    Sein Gegenüber sprach ihn im Handelsidiom an: »Bezeichne mich als Udkigom.
    Ich werde mit sofortiger Wirkung als dein Mentor fungieren.«
    »Udkigom«, wiederholte Clun'stal. »Mein Mentor. Wieso habe ich meine Erinnerung verloren?

Wieso erinnere ich mich nur an das, was mir nach meinem Erwachen widerfahren ist? Warum sind

meine neuen Erinnerungen immer wieder zerflossen?«
    »Bist du ein Essa Nur?«, fragte Udkigom zurück, ohne auf die Fragen Clun'stals einzugehen.
    »Ich bin ein Esnur«, erklärte Clun'stal. »Alle meine primären Erinnerungen habe ich verloren.

Der Essa Nur Chal'tin hat mir gesagt, ich könnte sie auf dieser Welt finden.«
    Sie schwiegen sich eine Weile an, musterten einander.
    »Ein Esnur also«, sagte Udkigom schließlich. »Tatsächlich ein Esnur?«
    Clun'stal sah keinen Sinn darin, die Angabe zu wiederholen.
    Udkigom sagte: »Es wäre mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit möglich, dass du ein Esnur

bist.«
    »Da ich einer bin, halte ich die Wahrscheinlichkeit für eins.«
    »Ich werde nachdenken«, verkündete Udkigom.
    Clun'stal drehte den Kopf. Die beiden organischen Kreaturen, die sich im Randbereich des

Kristallfeldes aufhielten, bewegten sich auf ihn und Udkigom zu. Große Eile schienen sie immer

noch nicht zu haben, aber auch Udkigom hatte keine Eile.
    Also hatte Clun'stal ebenfalls keine.
    »Ich habe nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen«, sagte Udkigom nach einer Weile.

»Als dein Mentor werde ich dir bestimmte Erinnerungen zuführen.«
    »Das begrüße ich«, sagte Clun'stal.
    Ein Windstoß fing sich in der offenen Schleuse, ein Jaulen ertönte. Die Atmosphäre ist

gesprächiger als mein Gegenüber, stellte Clun'stal fest.
    »Bist du bereit?«, fragte Udkigom.
    »Bereit für jede Erinnerung.«
    Udkigom löste winzige Kristalle von der Oberfläche seines Kopfes und drehte sich dabei

langsam. Die davondriftenden Kristalle landeten und leuchteten kurz in einem violetten Ton auf.

Die Schicht des Feldes sortierte sich, wich von Udkigom und Clun'stal zurück. Bald lag ein Kreis

von beinahe zwanzig Metern Durchmesser frei, eine Kristalllichtung. Der freigelegte Boden war

schwarz wie Basalt und wirkte verbrannt.
    »Folge mir«, sagte Udkigom. Sein Körper löste sich auf; unzählige kleine und kleinste

Kristalle rieselten zu Boden und bedeckten die freie Fläche.
    »Ja.« Clun'stal trat in die Mitte des glitzernden Kristallfeldes, das eben noch als sein

Mentor zu ihm gesprochen hatte. Dort ließ auch er sich zerfallen. Wie immer in diesem aufgelösten

Zustand seines Selbst fühlte er sich in der Schwebe. Kein geordneter Sinneseindruck drang mehr zu

ihm. Er war der Gegenwart der Dinge entrückt, ganz bei sich, und war es doch wieder nicht,

sondern ein

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