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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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aller Esnur? Hatten die Anthurianer mit ihm Leben aus unbelebter Materie geschaffen?
    »Du bist nachdenklich«, erkannte Udkigom.
    »Ich habe immer noch Fragen«, sagte Clun'stal. »Immer mehr Fragen.«
    Aber die Fragen, die er sich selbst gestellt hatte und die er nun an Udkigom und den Wächter

richtete, konnten oder mochten die beiden ihm nicht beantworten.
    Immerhin erklärte der Wächter, er hätte durchaus Zweifel an der Identität Clun'stals

gehabt.
    »Die zeitlose Welt beherbergt nur diesen einen Kristall mit Erinnerung eines Clun'stal.«
    »Demnach wäre ich tatsächlich der erste Esnur.«
    »Kein ganz logischer Schluss«, korrigierte Udkigom. »Möglich, dass frühere Erinnerungen von

dir nicht abgelegt oder geborgen werden konnten. Möglich auch, dass sich die entsprechenden

Kristalle in einem anderen Reservoir befinden - deponiert in einer Epoche, in der die zeitlose

Welt noch nicht gefunden und als Lager präpariert worden war.«
    Ich habe Antworten erhalten, dachte Clun'stal. Es sind nicht die Antworten, auf die

ich gehofft habe. Ich habe immer noch keine Erinnerung an die Zeit, die meiner Stasis

vorausgegangen ist. In meine Biografie, bevor ich in den Solitärschlaf fiel. Aber es sind

immerhin Antworten.
    Der Wächter hatte begonnen, sich ohne Gruß zu entfernen. Für ihn schien der Fall erledigt -

wie immer sich der Fall Clun'stal aus seiner Sicht dargestellt haben mochte.
    »Bewertest du deine Reise zu uns als Misserfolg?«, erkundigte sich Udkigom.
    Klang es unbeteiligt? Oder besorgt? Clun'stal wusste es nicht zu sagen.
    »Nein«, sagte Clun'stal. »Sie war alles andere als ein Misserfolg.«
    Er dachte an Bhuggadems Begegnung mit den drei Gesandten der Tryonischen Allianz, an den Ana

Dused Taustanol, die Ator Pripu Bhunfeller und die Ashei Kailika Vhiumunu; er gedachte der

Anthurianer im Augenblick ihrer Versteinerung; er dachte an Ghos'fajer, seinen Sohn, an den

Prospektor An Buresst, an ihren Aufenthalt auf der Welt der Ebenbürtigen, an Kuum 0505, das

nimmersatte transbiologische Revivatorium aus dem Sternenland Traang, und an den Tod seines

Sohnes im Feuer der Ebenbürtigen. Gehörte es sich, dass er Schmerz empfand, da doch nicht er

selbst das Feuer der Ebenbürtigen gespürt hatte, sondern sein Sohn?
    Ja, entschied er. Es gehört sich.
    Die organisch Lebendigen nannten diese Emotion Trauer. Und da er, wie die Anthurianer Fogudare

und Tanfacher festgestellt hatten, lebte, hatte er alles Recht auf dieses Gefühl.
    Schließlich gedachte er des Diktums der Anthurianer aus seiner jüngsten, dabei zehn Millionen

Jahre zurückreichende Erinnerung: an Tanfachers Weil du lebst, Clun'stal.
    Befriedigt nahm er zur Kenntnis, dass er nicht einen Hauch von all dem vergessen hatte.
    »Alles andere als ein Misserfolg«, wiederholte er, wie um all dies zu besiegeln. »Du hast mich

gut geführt. Du bist mir ein guter Mentor gewesen.«
    »Was wirst du tun?«, fragte Udkigom.
    »Weiterreisen«, sagte Clun'stal. »Meinen noch verlorenen Erinnerungen nach.«
    *
    Nachdem er das Beiboot der Turnud- Klasse bestiegen hatte, schaute er noch eine Weile aus dem

geöffneten Hangar in die blaue Sonne. Seine Prognose: Der Stern hatte keine allzu langfristige

Zukunft. Noch einige zehn, vielleicht hundert Millionen Jahre, und er würde sich in einen Roten

Riesen umwandeln und die zeitlose Welt verzehren.
    Clun'stal betätigte die Sensortaste, und das Schott fuhr hoch.
    Es drängte ihn nichts, den Hangar zu verlassen. Er bewunderte das Geschick der Ahnen - Esnur

oder Essa Nur -, die Speicherkristalle gerade auf dieser Kristallwelt deponiert zu haben,

Kristalle unter Kristallen, verborgen im Offenbaren.
    Er überlegte, was es mit den beiden Kreaturen auf sich haben mochte, die zunächst am Rand des

Kristallfeldes wie verwurzelt gestanden, dann aber die ersten Schritte gewagt hatten. An den

kurzen Blick, den sie und er ineinander getan hatten.
    An ihre Zuversicht, ihren Wagemut, ihren Beistand.
    Nicht dieser Planet war die zeitlose Welt. Kein Planet war zeitlos. Planeten ballten sich

zusammen und vergingen, erfroren oder vergingen in der Lichtflut ihrer Sonnen.
    Aber das kollektive Gedächtnis der Esnur, diese immer wachsende, in Erinnerung verwahrte und

deswegen zeitlose Welt, würde immer weiterexistieren. Warum sollten nicht eines Tages die

Eingeborenen des Kristallplaneten sie an sich und in sich aufnehmen? Erben, weiterreichen,

ausschöpfen. Vielleicht würden sie

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