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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Algorithmus lösbar ist?«
    Clun'stal dachte nach. Wenn der Algorithmus umfassend genug war, würde er jedes endliche

Objekt erfassen. Jeden Gegenstand - und Gegenstand war alles.
    Außer natürlich ...
    »Sich selbst«, sagte er. »Ihr habt den Algorithmus zum Rätsel seiner selbst gemacht. Kein

Rätsel kann sich selbst lösen.«
    »Ja«, bestätigte Fogudare.
    Clun'stal dachte: Ja, was sonst. Ein Rätsel kann sich nie vollständig selbst enträtseln.

Denn gesetzt, es würde sich lösen, wäre es in diesem Moment bereits ein anderes, das es neu zu

enträtseln gälte. Und würde es dieses nächste enträtseln, wäre es wieder ein anderes, sich selbst

immer uneinholbar voraus.
    »Bin ich ein solches Rätsel?«
    »Du bist, wie es scheint, leider viel mehr«, sagte Tanfacher mit einer gewissen überraschenden

Zärtlichkeit.
    »Um diesen unendlichen schöpferischen Algorithmus zu erzeugen, haben wir unsere eigenen

Denkmuster studiert und imitiert«, erklärte Fogudare.
    »Und um unsere Denkmuster zu verstehen, haben wir das ihnen zugrunde liegende Gewebe unseres

Gehirns studiert und imitiert«, ergänzte Tanfacher. »Wir haben untersucht, wie unsere Neuronen

Informationen kodieren und weiterverarbeiten. Die Frequenzen, mit der unsere Neuronen

Spannungsspitzen generieren; die zeitlich-räumlich wechselnden Aktivitätsmuster feuernder

Neuronen - das ganze Spektakel und Leuchtfeuer unseres Geistes. Die Biochemie unserer Erkenntnis,

unseres Willens, unseres emotionalen Universums.«
    »Und was immer wir erkannten, haben wir in eine kristalline Struktur eingetragen. Sie sollte

alle unsere anderen Denkmaschinen überbieten, aber ...«
    »Sie sollte eine Maschine bleiben«, erkannte Clun'stal. »Sie sollte zur Kreativität fähig

sein, nicht aber zu Selbstbewusstsein kommen.«
    »Ja«, sagte Tanfacher.
    »Ich bin demnach, wenn ich es recht verstehe, ein verunglücktes Experiment«, folgerte

Clun'stal.
    Seine beiden Gesprächspartner schwiegen.
    Clun'stal sah, wie der Autonome Datentank, der sich in den Tiefen des Saales aufgehalten

hatte, näher glitt.
    »Vielleicht«, sagte Fogudare endlich, »zeigt uns deine Existenz unsere Grenzen auf. Ich denke

nicht, dass wir darüber unglücklich sind. Vielleicht hilfst du uns aber sogar, unsere Grenzen zu

überschreiten.«
    »Wäre das gut?«, fragte Clun'stal.
    Erneut war ihm, als würden sich Fogudare und Tanfacher stumm beraten. Tanfacher sagte: »Ob das

gut wäre? Wer weiß. Die Zukunft ist nicht leicht einzusehen.«
    Diese eigentlich bestürzende Tatsache rief erneut Heiterkeit bei beiden Kreaturen hervor.
    »Folglich ist euch auch meine Zukunft unsichtbar«, sagte Clun'stal.
    »Ja«, sagte Fogudare. »Alles, was wir wissen, ist: Wir wollten ein neuartiges Werkzeug, das

uns helfen sollte, die Welt zu erkennen. Nun ist mit dir ein Jemand erwacht, der Zeit und Raum

nicht nur erkennen wird, sondern erfahren.«
    »Warum?«, fragte Clun'stal.
    Plötzlich war ihm Tanfacher ganz nahe gerückt und füllte förmlich sein gesamtes Gesichtsfeld

aus. Er sagte: »Weil du lebst, Clun'stal.«
    *
    Weil du lebst.
    Die Erinnerung erlosch. Und obwohl es die älteste von allen war - womöglich die älteste aller

Esnur-Erinnerungen -, gelang es ihm diesmal mühelos, in die Gegenwart zurückzufinden.
    Das Kristallfeld. Die blaue Sonne. Die steile, zerklüftete Felsformation in der Ferne.
    Etwas war anders geworden. Er stand nicht mehr fremd und beziehungslos auf der

kristallüberschütteten Ebene. Er hatte angefangen, heimzufinden. Die zeitlose
    Welt war seine Welt. Sie hatte Anteil an ihm - und er an ihr.
    Für einen Moment war ihm, als könnte er bodenlos tief in das Kristallfeld eintauchen und baden

im Meer der Memoiren. Plötzlich leuchtete ihm alles ein: Was für die Anthurianer der alte Ozean

war, Herkunft und Lebensraum, war für die Esnur dieses unauslotbare kollektive Gedächtnis.
    Wir Esnur sind die Anthurianer der Erinnerung, dachte er.
    Er erinnerte sich der letzten Erinnerung: Clun'stal, der Erwachte. War es tatsächlich seine

eigene Erinnerung? War er dieser Clun'stal, oder hatten Fogudare und Tanfacher ihn aus

irgendeinem Grund nach diesem primären Clun'stal genannt?
    War Clun'stal unter Umständen nur ein Gattungsname? Hießen die Anthurianer jedes

Exemplar der frühen Produktionsphase - jedes missglückte Experiment - einen Clun'stal?
    Oder war er, der jetzt auf dem Kristallfeld der zeitlosen Welt stand, tatsächlich der erste

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